Norderstedt. Bürgermeister-Klute-Straße in Norderstedt: Diskussion über Parkplatz-Notstand. Stadt lädt Bürger ein. Doch der Spielraum ist gering.
Schon die Ausgangslage ist mehr als schwierig: Seitdem vor einiger Zeit der Streit um Strafzettel im Wohngebiet rund um die Bürgermeister-Klute-Straße in Friedrichsgabe öffentlich geworden ist, hat die Stadt Norderstedt nach Wegen gesucht, die aufgebrachten Anwohner zu besänftigen. Und zwar mit Möglichkeiten, mehr Parkplätze zu schaffen. Doch es zeichnet sich ab: Das wird alles andere als leicht.
Grundsätzlich müsste der Bebauungsplan so verändert werden, dass es rechtlich gestattet ist, Flächen in Parkraum beziehungsweise in neue Zufahrten umzuwidmen. Nur: Die potenziell hierfür geeigneten Grundstücke sind allesamt Privateigentum. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung deutlich, als die Verwaltung ihre Ideen präsentierte.
Parkplatz-Not in Norderstedter Wohngebiet: Anwohner haben wenig Optionen
Anlass für das Verfahren ist, dass das Ordnungsamt seit dem Frühjahr verschärft Parkverstöße ahndet, bei denen Fahrzeuge am Straßenrand abgestellt sind, eng an den Hecken. Aus Sicht von Anwohnern sei das über Jahrzehnte kein Problem gewesen. Die Stadt wurde allerdings aktiv, als sich das Betriebsamt beschwerte, weil Müllfahrzeuge teilweise nicht mehr durchkamen. Zudem sah das Rathaus eine Gefahr, da auch Rettungswagen oder die Feuerwehr blockiert werden könnten.
In dem Quartier sind die Parkplätze ungleich verteilt, es gibt sie direkt an Wohngebäuden, andere auf separaten Flächen, einige Haushalte müssen jedoch auf den öffentlichen Parkraum ausweichen. Und der ist knapp, wie überall in Norderstedt. „Viele Reihenhäuser in der Umgebung verfügen nicht über eigene Stellplätze“, so Verkehrsplaner Sven Kraetschmann, „und haben aktuell auch nicht die Möglichkeit, einen eigenen Stellplatz zu errichten.“
Parkplätze könnten in den Vorgärten entstehen
Das „Angebot“, wie er es nannte, bietet zwei Varianten, wobei diese auch kombiniert werden könnten. Dort, wo es möglich ist, könnten auf den Reihenhausgrundstücken Parkplätze geschaffen werden, teils in den Vorgärten. Allerdings müssten hierfür breitere Gassen gebaut werden. Zweitens: Es könnten größere Parkplätze für mehrere Haushalte entstehen. Aber auch das ginge nur, wenn Privateigentümer mitspielen.
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Baudezernent Christoph Magazowski verwies mehrfach nachdrücklich darauf, dass man auf die Bereitschaft der Menschen angewiesen sei, eigene Flächen zur Verfügung zu stellen. „Wenn die Anwohner sagen, dass sie nichts von ihren Grundstücken abgeben, bleibt es, wie es ist. Wir haben keine Handhabe.“ Ansonsten gelte: „Wir geben Ihnen das Baurecht, ein Stück der Vorgärten für Zufahrt oder Parkplatz nutzen zu dürfen.“
Bürgermeister-Klute-Straße in Norderstedt: Noch in diesem Jahr Gespräche mit Anwohnern
Theoretisch könnten auch die Hecken entfernt und die Bürgermeister-Klute-Straße verbreitert werden. Doch auch da müsste die Stadt private Flächen überplanen, ebenso ginge das nur mit Zustimmung der Anlieger. Und ob die Fahrbahn dann breit genug wäre, wird offenbar sowieso bezweifelt. Ein weiteres Thema ist die zusätzliche Versiegelung, was mittelfristig dazu führen könnte, dass die Kanalisation ausgebaut werden muss – diese Maßnahme wäre indes über den städtischen Etat finanziert .
Die Idee einer Anwohnerparkzone lehnt die Verwaltung ab, gleichermaßen Parkscheiben. Noch im November, so Magazowski, werde man sich an die Haushalte wenden und die Bürger zum Gespräch einladen. Dann sollen die vorliegenden Varianten im Detail besprochen werden. Findet sich ein Konsens, würde dieser in den Entwurf für die Änderung des Bebauungsplans aufgenommen werden.