Norderstedt. Straße in Harksheide soll modernisiert werden. Infoabend beantwortet wichtige Fragen. Und: Eine Ausbauvariante wird favorisiert.

In Norderstedt gibt es eine Vielzahl von Straßenzügen wie diesen: Die Tannenallee, gelegen im nördlichen Harksheide, führt durch eine historisch gewachsene Nachbarschaft, geprägt von Einfamilienhäusern und Eigentum. Das Problem für die Menschen hier: Weil die Straße baurechtlich nie komplett erschlossen wurde, müssen die Bürger für den geplanten erstmaligen Ausbau einen Teil der Kosten zahlen, nämlich die ungeliebten, eigentlich längst abgeschafften Anliegerbeiträge. Nur wie viel, das war lange unsicher. Bis zu einer Infoveranstaltung, die nun wichtige Fragen beantwortete und zugleich für durchaus gute Laune gesorgt hat.

615 Meter zwischen Achter de Dannen und Feldstraße sollen in einem zeitgemäßen Zustand versetzt werden, mehr als 1,2 Millionen Euro wird das Vorhaben kosten, das voraussichtlich 2025 oder 2026 umgesetzt wird. Dass rund 100 Personen dabei waren im Plenarsaal, verdeutlicht, wie relevant das Thema für die Betroffenen ist.

Tannenallee in Norderstedt: Straßenausbau wird für Bürger deutlich günstiger

Denn wie der Verein Haus & Grund, der sich in Norderstedt für die Belange von Eigentümern starkmacht, berichtet, hätten Zahlen „von 20.000 bis 40.000 Euro pro Grundstück kursiert“. Das wären happige Rechnungen gewesen. Doch Mario Kröska, Verkehrsplaner der Stadt, erklärte den Besuchern, warum die Tannenallee ein Sonderfall ist.

Der Grund: Wie bisher nicht im Detail bekannt war, ist die Straße teilweise schon ausgebaut. Demnach seien nur die Gehwege sowie die Grünstreifen beitragspflichtig.

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Das senkt die Belastung enorm, die Rede ist nun lediglich noch von 2,90 bis 3,30 Euro pro Quadratmeter. „Wir sind sehr froh, dass der Fachbereich Verkehr hier so dezidiert geprüft hat“, sagt Sven Wojtkowiak, Vorsitzender von Haus & Grund. „Wir freuen uns für unsere Mitglieder und die Anwohner der Tannenallee, dass für ein durchschnittliches Grundstück mit 700 Quadratmetern nur eine Gebühr von circa 2000 Euro anfällt.“

Eine klare Tendenz gibt es auch dahingehend, wie der Verkehrsraum in Zukunft aussehen soll. Und hier sprachen sich die Anwohner für die Variante „Shared Space“ aus. Diese hat sich in Norderstedt mittlerweile etabliert, so wurde bereits in Garstedt das Scharpenmoor umgestaltet, auch Goethestraße und Am Sood sollen 2025 in dieser Form ausgebaut werden. Die endgültige Entscheidung hierüber wird letztlich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr treffen.