Norderstedt. Am Stadtrand könnte in den kommenden Jahren der „Ohepark“ entstehen. Wo ein Hamburger Investor bauen will, wie der Entwurf aussieht.

  • Die fast drei Hektar umfassende Fläche liegt aktuell nahezu komplett brach
  • Ehrenbotschaft des Kosovo müsste Großprojekt nach jetzigem Planungsstand weichen
  • Investor hat die Robert-Schumann-Straße erworben, die vorher in Privateigentum war

Am Stadtrand von Norderstedt könnte in den nächsten Jahren ein großes neues Wohngebiet entstehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr billigten die Fraktionen nun per Aufstellungsbeschluss den Bebauungsplan für das Quartier „Ohepark“, somit sind wesentliche Details offenbar geklärt. Das Immobilienunternehmen SH, dahinter verbirgt sich die Schulte Hubbert Gruppe aus Hamburg, will direkt an der Ohechaussee, zwischen Aspelohe und In de Tarpen, rund 200 Wohnungen bauen, die zur Hälfte gefördert wären.

Die fast drei Hektar umfassende Fläche liegt aktuell nahezu komplett brach. Mit einer prunkvollen Ausnahme: Denn hier befindet sich in einer weißen Villa die Ehrenbotschaft des Kosovo. Diese gehört allerdings ebenfalls zum Plangebiet, würde nach jetzigem Stand damit weichen. Der neueste Entwurf – insgesamt laufen die Planungen schon seit 2020 – sieht neun Gebäude vor, diese wären um eine parkähnliche Anlage in der Quartiersmitte angeordnet.

200 Wohnungen an der Ohechaussee in Norderstedt: Zustimmung für Großprojekt

Vorgesehen sind zudem Dach- und Fassadenbegrünungen. Vor einigen Jahren waren es übrigens noch 289 Wohnungen, später wurde das reduziert. Wie heutzutage bei Vorhaben dieser Größenordnung üblich, würde auch eine Kindertagesstätte gebaut, die sich im nördlichen Bereich befinden soll. Denn hier wäre der Schutz vor Lärm am größten, der vom nahen Hamburg Airport ausgeht.

Ohepark: Investor will an der Ohechaussee in Norderstedt 200 Wohnungen bauen. Auch eine Kita, ein Backshop und Gewerbe sollen Teil des Quartiers werden. 50 Prozent der Wohnungen wären gefördert.
Auch eine Kita, ein Backshop und Gewerbe sollen Teil des Quartiers werden. © Wohnquartier Ohepark GmbH | Wohnquartier Ohepark GmbH

Im südwestlichen Teil könnte das entsprechende Wohngebäude im Erdgeschoss einen Backshop haben, eine Mobilitätszentrale und auch die Möglichkeit für Gewerbe im ersten Obergeschoss. Insgesamt sollen die Häuser zwischen drei und sechs Etagen haben. Fast der komplette Ohepark wäre mit einer Tiefgarage unterbaut.

Ohepark: Investor will an der Ohechaussee in Norderstedt 200 Wohnungen bauen. Auch eine Kita, ein Backshop und Gewerbe sollen Teil des Quartiers werden. 50 Prozent der Wohnungen wären gefördert.
Auf der Fläche befindet sich auch die Ehrenbotschaft des Kosovo, die dem Vernehmen nach weichen würde. © Christopher Mey | Christopher Mey

Verkehrskonzept: Ohechaussee als Zu- und Abfahrt, Aspelohe soll weitgehend verschont bleiben

Eine Frage, die sich insbesondere die Menschen stellen, die in der Nachbarschaft rund um die Aspelohe leben: Wie wird das Wohngebiet erschlossen? Mittlerweile hat der Investor die Robert-Schumann-Straße erworben, die vorher in Privateigentum war. Somit steht folgendes Konzept fest: Die Einfahrt in das Quartier wäre ausschließlich von der Ohechaussee aus möglich, genauso könnten Fahrzeuge aber auch auf die Hauptverkehrsader abbiegen.

Ohepark: Investor will an der Ohechaussee in Norderstedt 200 Wohnungen bauen. Auch eine Kita, ein Backshop und Gewerbe sollen Teil des Quartiers werden. 50 Prozent der Wohnungen wären gefördert.
Ein Großteil des Areals zwischen Ohechaussee, Aspelohe und In de Tarpen liegt brach. © Christopher Mey | Christopher Mey

Alternativ wird der Verkehr in Richtung Hamburg über die Robert-Schumann-Straße und dann In de Tarpen geleitet, von dort soll es aber nicht gestattet sein, in das Wohngebiet abzubiegen. Ausgenommen wären von dieser Einschränkung lediglich der Radverkehr und Fußgänger. Die bestehenden Poller in der Aspelohe verhindern sowieso schon heute, dass diese als Durchgangsstraße genutzt werden kann.

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Wohnquartier Ohepark: Öffentliche Infoveranstaltung geplant

Ebenfalls liegt nun ein Gutachten zur Verschattung der Nachbargrundstücke (Aspelohe und Robert-Schumann-Straße) vor. Diese wird sich laut Untersuchung im rechtlichen Rahmen befinden. „Durch die geplanten Neubauten kommt es aus gutachterlicher Sicht zu einer im Zuge der Bebauung dieses Grundstücks hinnehmbaren Mehrverschattung, da auch bei Ausnutzung des zukünftigen Planrechts bei den umliegenden Bestandswohnungen ausreichend besonnte Fensterlagen in den Wintermonaten verbleiben“, so die Stadt.

Die Menschen aus der Umgebung werden gleichwohl noch eine Gelegenheit erhalten, bei einer öffentlichen Infoveranstaltung Fragen an die Verwaltung und die Projektentwickler zu stellen. Diese könnte im Coppernicus-Gymnasium stattfinden. Ein Termin steht aber noch nicht fest.