Kaltenkirchen. 12,5 Millionen Euro, 24 Monate Bauzeit: Erweiterung des Schwimmbades in Kaltenkirchen bietet zwei Pools, Bistro und Südsee-Flair.

„Endlich mehr Platz, endlich mehr Wasser, endlich mehr Urlaubsglück“: Mit diesen Worten beschrieb Stefan Hinkeldey, Geschäftsführer der Holstentherme Kaltenkirchen, die Erweiterung seines Bades um die neue Paradiesinsel. Die wurde am Dienstag mit einem offiziellen Festakt eingeweiht. Gekommen waren mehr als 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Bohlen.

Badegäste konnten die 2000 Quadratmeter große Paradiesinsel, mit der sich die Fläche der Holstentherme fast verdoppelt, schon seit Mitte August kennenlernen. Nach 24 Monaten Bauzeit war man deutlich früher als erwartet fertig geworden und hatte schon mit dem Probebetrieb begonnen. Die ersten Resonanzen seien „sehr, sehr positiv“, betonte Hinkeldey.

Holstentherme Kaltenkirchen: Neue „Paradiesinsel“ mit zwei Pools und eigenem Bistro

Blick auf einen der beiden Pools.
Blick auf einen der beiden Pools. © FMG | Claas Greite

Zwei neue Swimmingpools auf zwei Ebenen bietet die neue Paradiesinsel, das ergibt 260 Quadratmeter Wasserfläche. Mit 32 Grad ist das Wasser tropisch warm und 1,30 Meter tief. Im hinteren Teil des neuen Bereichs sind die Decken rund sieben Meter hoch, viel Licht kommt durch die Fensterfront. Dort befindet sich auch, auf einer Empore, ein Ruhebereich mit Liegen.

Oben auf der Empore gibt es einen Ruhebereich.
Oben auf der Empore gibt es einen Ruhebereich. © FMG | Claas Greite

Und dann ist da natürlich noch das neue „Bistro Bora Bora“, das unter anderem Salate, Bowls, Empanadas, Pizzen und frischgepresste Säfte bietet und etwa 60 Sitzplätze hat. Die bisherigen Restaurants „Mahira“ in der Saunawelt und das „Bistro Havanna“ bleiben erhalten. Auch der Palmengarten im Außenbereich wurde nun erweitert.

Versorgte bei der Einweihung die Gäste im neuen „Bistro Bora Bora“: Leonie Steinert, Mitarbeiterin der Holstentherme-Gastronomie.
Versorgte bei der Einweihung die Gäste im neuen „Bistro Bora Bora“: Leonie Steinert, Mitarbeiterin der Holstentherme-Gastronomie. © FMG | Claas Greite

Lange Schlangen am Eingang sollen der Vergangenheit angehören

Mit der Erweiterung kann die Holstentherme nun zusätzlich 300 Personen gleichzeitig aufnehmen. Damit sollen „lange Schlangen am Eingang nun der Vergangenheit angehören“, wie Stefan Hinkeldey sagte. Die Erweiterung sei dringend notwendig gewesen, denn allein 2023 habe das Bad rund 660.000 Besucher gehabt, zwölf Prozent mehr als 2022. Der Betrieb des Bades rechne sich, wie Hinkeldey unterstrich: „Diese Therme arbeitet wirtschaftlich und belastet den Steuerzahler nicht. Alle Thermen um uns herum bekommen Zuschüsse.“

Viele neue Liegestühle für die Gäste gibt es auch.
Viele neue Liegestühle für die Gäste gibt es auch. © FMG | Claas Greite

Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Bohlen sagte: „Die Holstentherme ist ein tolles Aushängeschild für Kaltenkirchen geworden“, sei „eines der schönsten Erlebnisbäder in ganz Norddeutschland“. Bohlen erzählte, wie er selbst vor gut 20 Jahren, damals noch als Student in Hamburg, das Bad kennengelernt habe. Später hätten seine Kinder dort „erste Schwimmerfahrungen“ gesammelt.

Bohlen kam, passend zum Anlass, im Hawaiihemd, obwohl seine Frau ihm offenbar davon abriet: „Sie sagte heute Morgen, du spinnst!“ Aber der Bürgermeister bewies trotzdem Mut zur farbenfrohen Garderobe. Mit unter den feiernden Gästen waren auch Kurt Barkowsky, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Kaltenkirchen, sowie deren Geschäftsführer Olaf Nimz.

Bewies Mut zur farbenfrohen Garderobe: Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Bohlen.
Bewies Mut zur farbenfrohen Garderobe: Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Bohlen. © FMG | Claas Greite

Blockheizkraftwerk und Photovoltaik sorgen für Energie

Erdacht wurde die Erweiterung vor fünf Jahren, damals noch mit einem Budget von 7 Millionen Euro. Zuletzt waren zwölf Millionen Euro einkalkuliert. „Wir liegen nun gut 500.000 Euro darüber“, sagte Hinkeldey, was er auf „Steigerungen bei den Materialkosten“ zurückführte.

Das Hamburger Architekturbüro Geising & Böker hatte die Paradiesinsel konzipiert und geplant. Bei der Holstentherme betont man, dass man bei dem Neubau „auch die Umwelt im Blick“ gehabt habe. So kämen „hocheffiziente Energie-Rückgewinnungssysteme in der Wasser- und Raumlufttechnik“ zum Einsatz. Die Energieversorgung laufe über ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage über das gesamte Dach der Paradiesinsel.

Blick in den Technik-Bereich im Keller unter der Paradiesinsel. Im Bild: Torge Pfennigschmidt, ehemals Geschäftsführer der Holstentherme und heutiger technischer Berater des Bades.
Blick in den Technik-Bereich im Keller unter der Paradiesinsel. Im Bild: Torge Pfennigschmidt, ehemals Geschäftsführer der Holstentherme und heutiger technischer Berater des Bades. © FMG | Claas Greite

Nächster Schritt: Eröffnung des Hotels „The Great North“ im März 2025

Sie begegnen einem überall in der Paradiesinsel: die handgeschnitzten Tikis.
Sie begegnen einem überall in der Paradiesinsel: die handgeschnitzten Tikis. © FMG | Claas Greite

Stolz ist man in der Holstentherme auch auf die Dekoration der Paradiesinsel. „Original restaurierte Boote und Holzarbeiten“ seien aus Polynesien importiert worden. An mehreren Ecken sind Tiki-Figuren zu sehen, die handgeschnitzt wurden, von einem Schweizer Künstler. Hinkeldey: „Wir haben darauf geachtet, dass die Figuren alle lächeln, wegen der Kinder.“

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Stefan Bohlen sagte, dass man durchaus mehrere „Urlaubstage“ in dem frisch erweiterten Erlebnisbad verbringen könne. Genau das ist im Sinne des Holstentherme-Managements, und dabei setzt man verstärkt auch auf auswärtige Gäste. Aktuell wird das ehemalige „Hotel Dreiklang“, das direkt neben der Therme liegt, komplett restauriert. Unter dem Namen „The Great North“ soll es im März 2025 neu eröffnen. Therme und Hotel sollen dann zu einem gemeinsamen „Resort“ weiterentwickelt werden.