Kaltenkirchen. Astrophysiker aus Kaltenkirchen nimmt regelmäßig Naturspektakel am Nachthimmel auf. Der Experte gibt Tipps für beeindruckende Fotos.

Mitten in der Wildnis von Afrika oder im australischen Outback, fernab der Zivilisation, sieht der Sternenhimmel oft besonders spektakulär aus. Dort in der Dunkelheit, wo es kaum störendes Licht von Straßenlaternen oder Wohnhäusern gibt, ist sogar die Milchstraße mit bloßem Auge zu erkennen. Aber auch in Deutschland können in wolkenlosen Nächten gut Sterne beobachtet werden.

Die Szenerie ist dann so schön, dass viele versuchen, sie mit der Kamera festzuhalten. Das ist aber gar nicht so einfach. Damit auf den Fotos wirklich Hunderte Sterne zu sehen sind, gibt es ein paar Tricks zu beachten. Astrophysiker Dr. Erik Wischnewski, der regelmäßig die Naturspektakel am Nachthimmel von Kaltenkirchen fotografiert, gibt wertvolle Tipps, wie sogar ein gutes Bild mit dem Smartphone gelingen kann.

Sterne fotografieren: So gelingen schöne Bilder

Wer aktuell in einer klaren Spätsommernacht in den Himmel schaut, sieht das große Sommerdreieck: Der hellste Stern ist Wega im Sternenbild der Leier, dieser steht rechts oben im Dreieck, wenn man abends in Richtung Süden schaut. „Süden ist da, wo die Sonne mittags am Himmel steht“, erklärt Wischnewski. Weiter links im Dreieck ist der Stern Deneb im Schwan zu sehen, weiter unten strahlt Atair im Adler.

Wer jetzt in einer klaren Sternennacht in den Himmel schaut, sieht das große Sommerdreieck: Der hellste Stern ist Wega in der Mitte rechts, oben im Bild steht Deneb und unten der Stern Atair. Andeutungsweise ist auch die Milchstraße zu erkennen.
Wer jetzt in einer klaren Sternennacht in den Himmel schaut, sieht das große Sommerdreieck: Der hellste Stern ist Wega in der Mitte rechts, oben im Bild steht Deneb und unten der Stern Atair. Andeutungsweise ist auch die Milchstraße zu erkennen. © Dr. Erik Wischnewski | Dr. Erik Wischnewski

Das Sommerdreieck eignet sich prima als schönes Fotomotiv. Um den Sternenhimmel mit der Handykamera einzufangen, ist ein moderneres Gerät notwendig, bei dem der Nutzer unter anderem die Belichtungszeit einstellen kann. „Die kamera-interne Foto-App wird im Expertenmodus auf ISO 800 oder höher eingestellt“, empfiehlt der Astrophysiker.

Foto vom Sternenhimmel: Belichtungszeit so lange wie möglich

Zudem sollte die Entfernung auf „unendlich“ gestellt sein, dafür muss der Automatik-Modus abgeschaltet sein. Die Belichtungszeit sollte so lange wie möglich gewählt werden, beispielsweise 30 Sekunden. „Natürlich muss das Smartphone absolut ruhig stehen“, sagt Wischnewski und rät, sich ein Stativ mit Smartphonehalterung zu kaufen.

„Wer häufiger den Sternenhimmel aufnehmen möchte, kann sich die darauf spezialisierte App Deepskycamera kostenlos herunterladen“, sagt Wischnewski. Diese App gebe es aber nur für Android-Smartphones.