Norderstedt. Etliche Schulen in der Stadt sollen saniert oder neu gebaut werden. Wie weit die Großprojekte sind – das Abendblatt gibt den Überblick.
- Das neue Schuljahr hat begonnen. Etliche Schulen in Norderstedt müssen saniert werden.
- Insgesamt hat die Stadt Norderstedt Investitionen im dreistelligen Millionenbereich geplant.
- Beim teuersten Projekt, dem Neubau des Campus Glashütte, könnten 2025 die Arbeiten beginnen.
Das neue Schuljahr 2024/2025 hat in Schleswig-Holstein begonnen. So auch in Norderstedt. Und wenn die Kinder und Jugendlichen nun in ihre Klassenzimmer zurückkehren, nach den Sommerferien erstmals wieder durch die Gänge laufen, in der Mensa essen oder auf dem Schulhof spielen, dürften sie sehen, dass sich hier und da einiges verändert hat. Kleinere Reparaturen oder Ausbesserungen finden eben am besten dann statt, wenn kein Unterricht ist. Nur: Für die großen Vorhaben kommt das nicht hin. Zahlreiche aufwendige Sanierungen und Neubauvorhaben stehen in den kommenden Jahren in der Stadt an. Das zuständige Amt für Schule und Sport hat der Politik nun ein Update vorgelegt. Es zeigt sich: Das Auftragsbuch ist prall gefüllt.
Insgesamt sind es Investitionen im dreistelligen Millionenbereich, die auf der Agenda stehen. In der Regel gibt es keine teureren Bauprojekte, denn Schulen sind groß, es müssen viele Bedarfe gedeckt werden, und die Zahl der Schülerinnen und Schüler wächst. Das Abendblatt liefert einen Überblick zu den Vorhaben und den aktuell vorliegenden Kosten.
Schulen in Norderstedt: Bauen und sanieren – das ist geplant
Langfristig wird die Grundschule Harkshörn durch einen Neubau ersetzt, dann inklusive eines zeitgemäßen offenen Ganztags, was momentan aus Platzgründen nicht möglich ist. Da in der Umgebung mehrere neue Wohngebiete in Planung sind, muss die Kapazität wachsen. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie für das Projekt, das auf dem Bestandsgrundstück sowie auf einem Teil des künftigen Quartiers am Harkshörner Weg gebaut werden soll. Die Kosten werden im zweistelligen Millionenbereich sein, genauere Schätzungen liegen aber noch nicht vor. Parallel ist eine weitere Studie bezüglich der Grundschule Pellwormstraße in Arbeit, auch hier für den Umbau zur OGGS.
Die Grundschule Heidberg bekommt eine neue Sportanlage. Der erste Bauabschnitt soll im Oktober beginnen. Die Maßnahme ist um 340.000 Euro teurer geworden als im letzten Jahr kalkuliert, da der Sanierungsbedarf größer ist als gedacht. Gründe seien die hohe Schülerzahl und die intensive Nutzung. In Harksheide Nord ist die Sportanlage bereits fertig, was noch fehlt, ist der neue Schulhof. Hier soll in der zweiten Jahreshälfe Baubeginn sein. Beide Projekte kosten zusammen rund 1,3 Millionen Euro.
Neue Grundschule am Aurikelstieg: Kosten auf mehr als 39 Millionen Euro gestiegen
Auch am Falkenberg (55.000 Euro) sowie in der Schule Am Wittmoor (475.000 Euro) werden die Schulhöfe modernisiert, dazu gehören ebenso neue Spielgeräte. Bis Jahresende soll dies abgeschlossen sein. Die Aufstockung der Verwaltung in der Grundschule Gottfried-Keller-Straße wurde auf 2025 verschoben.
Ein weiteres Großprojekt ist noch in einem frühen Stadium. Am Aurikelstieg soll auf dem Gelände der ehemaligen Horst-Embacher-Schule eine neue Grundschule entstehen, um den Standort Lütjenmoor zu entlasten. Ebenso geplant: eine Kindertagesstätte sowie eine Dreifeld-Sporthalle. Vor den Ferien berichtete die Verwaltung, dass die Kosten hierfür auf 39,32 Millionen Euro gestiegen seien. Eine Prognose lautet sogar, dass die Investition auf 50 Millionen Euro anwachsen könnte. Die Fertigstellung ist für 2029 anvisiert.
Weiterführende Schulen: Campus Glashütte, Sanierung des SZ Nord, Millionenerweiterung am „Copp“
Der Campus Glashütte, also der Neubau des Schulzentrums Süd mit Lise-Meitner-Gymnasium und Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark, ist mit rund 150 Millionen Euro das teuerste Hochbauvorhaben der Stadtgeschichte. In der zweiten Jahreshälfte soll das Bauleitverfahren abgeschlossen werden, sodass 2025 mit den ersten Arbeiten begonnen werden könnte. Ein offener Punkt sind die Sporthallen: Hier hatte die Politik vor den Sommerferien gefordert, dass die zuständige Entwicklungsgesellschaft Norderstedt eine günstigere serielle Bauweise durchrechnen möge. Im Ausschuss für Schule und Sport am Mittwoch, 4. September (18.30 Uhr, Sitzungsraum 2, Rathaus), wird die EGNO über den Stand der Planungen berichten.
Das Schulzentrum Nord wird hingegen nicht komplett neu gebaut, sondern weitestgehend saniert, plus einer baulichen Erweiterung. Das kostet nach letzter Berechnung 62,5 Millionen Euro. Der Anbau soll im Dezember 2025 fertig sein, die umfangreiche Sanierung erst im Mai 2026 starten und dann drei Jahre dauern. Für diesen Zeitraum muss der Unterricht auch teils in Containern stattfinden, die im August 2025 aufgestellt und dann ab März 2026 genutzt werden sollen.
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Norderstedt: Neue Schulhöfe für das Gymnasium Harksheide und die Willy-Brandt-Schule
Am Coppernicus-Gymnasium wird es für 7,6 Millionen Euro einen Musik-Erweiterungsbau geben. Die Baugenehmigung sollte bis Ende August eingetroffen worden sein. Die Stadt wird einen Generalunternehmer beauftragen. Schon im Oktober soll der Abriss des betreffenden Traktes beginnen, der Neubau Anfang 2025 starten, sodass dieser im Oktober 2025 eröffnet werden könnte.
Während das Gymnasium Harksheide einen neuen Schulhof bekommen soll (695.000 Euro), ist man bei der Willy-Brandt-Schule diesbezüglich noch in der Entwurfsphase. Dennoch soll der erste Bauabschnitt noch in diesem Jahr losgehen (500.000 Euro). Und auch für die Gemeinschaftsschule Harksheide gibt es weitreichende Vorstellungen. Diese soll erweitert werden, mittlerweile laufen die Abstimmungsgespräche zwischen dem Amt für Schule und Sport sowie der Schulleitung. Zudem ist ein Planungsbüro beauftragt worden.