Bad Segeberg. Winnetou und Co. in letzter Woche der Spielzeit in Bad Segeberg auf Rekordkurs: Saison könnte mit Allzeit-Zuschauerhöchstmarke enden.

Es sieht ganz danach aus, als würden die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg in ihrer 71. Spielzeit den zehnten Zuschauerrekord in Folge aufstellen. Kurz vor den letzten Vorstellungen von Donnerstag bis Sonntag in dieser Woche wurde am Sonntag die magische Marke von 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauern überschritten.

In der Rekordsaison im Vorjahr, als 430.321 Menschen „Winnetou I“ sahen, brauchte es dafür 69. Aufführungen. Nun wurde um 15 Uhr am Sonntag in der 65. Vorstellung mit Birgit Nielsen aus Weseby bei Flensburg die 400.000. Besucherin mit einem dicken Euro-Schatz als Geschenk überrascht.

Karl-May-Spiele: Allzeit-Rekord ist erreichbar

Nichtsahnend saß die Frau im Block B des Freilichttheaters am Kalkberg und freute sich den Beginn von „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“. Doch dann ertönte plötzlich eine Fanfare und Geschäftsführerin Ute Thienel betrat die Arena und verriet, dass irgendwo im großen Rund Besucher Nummer 400.000 sitzt. „Das Überschreiten dieser Besuchermarke ist uns in der 71-jährigen Geschichte der Karl-May-Spiele erst zum vierten Mal gelungen“, sagte Thienel. „Es ist das vierte Mal in Folge – daran mögen Sie erkennen, wie bedeutend der heutige Tag für uns ist.“

Ermittelt wurde Birgit Nielsen vom unfehlbaren elektronischen Kassensystem der Spiele. Thienel holte den Ehrengast von Platz 97 in Reihe 14 des Tribünen-Blocks B ab und führte sie auf die Bühne. „Zuletzt war ich vor 25 Jahren mit meinen Kindern hier“, sagte Nielsen. Die Vorstellung am Kalkberg besuchte sie gemeinsam mit Ehemann Rainer sowie den Enkelkindern Ben (8) und Piet (6).

4000 Euro für die 400.000. Besucherin

Den dicken Euro-Schatz überreichte Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen in einem Geldsack. Wobei der Aufsichtsratsvorsitzende der Kalkberg GmbH mit einem Schmunzeln gestand, dass Geld wegzugeben für ihn gar nicht so einfach ist: „Es schlagen ja zwei Herzen in meiner Brust. Als Bürgermeister fällt es mir gar nicht so leicht, Geschenke zu verteilen – aber dass die Karl-May-Spiele so erfolgreich sind, macht mir die Sache wesentlich leichter.“

Birgit Nielsen bekam nämlich einen Cent von jeder bisher in der 71. Spielzeit verkauften Eintrittskarte, also 4000 Euro. Nielsens Kommentar: „Das ist der Hammer!“

Karl-May-Spiele: Meiste Vorstellungen ausverkauft

Das mit dem Zuschauerrekord ist jetzt nur noch eine einfache Rechnung. Bis zum Finale am 8. September stehen noch sieben Vorstellungen von „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ an: von Donnerstag bis Sonnabend, jeweils um 15 und 20 Uhr sowie am Sonntag um 15 Uhr. Sollten alle ratzeputz ausverkauft sein, also jeweils 7700 Menschen in der Arena sitzen, dann könnten die Spiele mit maximal 453.900 Zuschauerinnen und Zuschauern enden.

Und nach Auskunft der Karl-May-Spiele sind die Abendvorstellungen bis Sonnabend längst alle ausverkauft. Auch die letzte Vorstellung am Sonntag. Einige Plätze gibt es hingegen noch in den 15-Uhr-Vorstellungen am Donnerstag und Freitag. Wer Glück hat, kann noch für manche Vorstellungen Restkarten im unnummerierten Block F ergattern, allerdings ausschließlich telefonisch unter 01805/952111 und an der Tages-/Abendkasse.