Norderstedt. Das Weinfest am Schmuggelstieg ist auch diesmal ein Publikums-Magnet. Wer der „Schmuggler des Jahres 2024“ geworden ist.
Die ersten Weinstände öffneten ihren Cabernet, Chardonnay, Riesling und Sauvignonc Blanc, ihren Dornfelder und Merlot um 18 Uhr. Doch bereits eine Stunde vorher zogen Freundeskreise, Familien und Weinfreunde gleich gruppenweise zum Weinfest Ochsenzoll am Schmuggelstieg. Angst vor islamistischen Überfällen wie in Solingen mit drei Toten? Das hieße, den Feinden von Freiheit und Demokratie Recht zu geben und sie in ihrem Ziel zu bestätigen, die freiheitliche Lebensart zu zerstören.
Mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger aus Norderstedt, Hamburg und Umgebung saßen und standen dicht gedrängt an den Weinständen aus deutschen und österreichischen Anbaugebieten.
Keine Angst vor Terror – Norderstedt feiert trotzdem
Wie beispielsweise Frank, Sandra, Matthias und Vivian aus Stellingen, Barmbek, Billwerder und Fuhlsbüttel, die sich via der „Meet Five“-App zum Weinfest-Besuch verabredet hatten. „Ich habe keine Angst vor einem Überfall, aber man sollte die Islamisten konsequent einsperren“, sagte Frank. „Islamistische Attacken sind leider überall möglich“, sagte Matthias.
„Wenn ich Angst hätte, wäre ich nicht hier“, meinte Sandra und Vivian ergänzte: „Angst hätte ich vielleicht bei großen Veranstaltungen, aber ich gehe trotzdem hin, sonst würden die Terroristen ja siegen.“ Auch Christoph und Anna aus Langenhorn, Gaby, Anna Lena, Maren, Irmi und Sandra aus Norderstedt ließen es sich wie viele weitere hundert Weinliebhaber mit Rot-, Rosé- und Weißwein gut gehen.
Polizei und Security kontrollierten Taschen der Besucher
Allerdings musste Kathrin Oehme, neue erste Vorsitzende der Weinfest-Veranstalterin Interessengemeinschaft Ochsenzoll und Alt-Stadtpräsidentin, bei ihrer Begrüßung auf einige Auflagen des Ordnungsamts hinweisen, beispielsweise, dass große Taschen und Waffen grundsätzlich verboten sind. „Wir sind alle geschützt, und darüber sollten wir froh sein“, wies Oehme auf die anwesende Polizei und weitere Sicherheits- und Ordnungskräfte hin, die auch Taschenkontrollen durchführen.
„Wir lassen uns unsere Stadtgemeinschaft nicht nehmen“, eröffnete Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder das 36. Weinfest und lobte das Schmuggelstieg-Quartier als Perle der Stadt.
Freiwillige Feuerwehren sind „Schmuggler des Jahres“
Mittelpunkt der Weinfest-Eröffnung aber war die Schmuggler-Ehrung. Diese begehrte Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement erhielten diesmal die Frauen und Männer der vier Freiwilligen Feuerwehren von Norderstedt.
„Sie sind tief in unserer Stadtgeschichte verwurzelt und wirken zugleich sehr lebendig in unsere Gegenwart“, sagte Alt-Oberbürgermeister und Schleswig-Holsteins Ex-Innenminister Hans-Joachim Grote in seiner Laudatio. Kraft seines Amtes als Norderstedts Oberbürgermeister war er auch Chef aller Freiwilligen Feuerwehren Norderstedts. „Sie haben ehrenamtlich ihr Leben dem Dienst an der Allgemeinheit verschrieben und sind Tag und Nacht bereit, ihre Freizeit, ihre Kräfte, sogar ihre Gesundheit zu opfern, um anderen zu helfen“, lobte Grote.
„Diese vier Feuerwehren und die Jugendfeuerwehr sind ein lebendiger Beweis dafür, dass Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen können, sie sind das Rückgrat unserer Sicherheit, sie sind Retter in der Not und Helfer in schwierigen Situationen, sie sind stille Heldinnen und Helden und unverzichtbar für unsere Gesellschaft“, sagte Grote in seiner Laudatio.
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„Diese Auszeichnung ehrt uns alle, sie ist ein Lob für alle Ehrenamtler, die für die Gemeinschaft einstehen und in Notfällen alles, auch die Familie, stehen lassen und sofort zum Einsatz fahren“, dankte Florian Reichelt, Wehrführer der Garstedter Freiwilligen Feuerwehr, der Jury.
Das Weinfest ist noch Sonnabend von 14 bis 24 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.