Norderstedt. Enorme Verspätung: Boeing 777 vom Hamburg Airport nach Dubai startet weit nach 23 Uhr. Das war am Sonnabend kein Einzelfall.
Um kurz vor Mitternacht ist am vergangenen Sonnabend die heiße, ruhige Sommernacht in Norderstedt für einige Momente von einem donnernden Jet unterbrochen worden. Die Menschen in Garstedt kennen das unverwechselbare Geräusch, wenn die Turbinen gestartet werden – die Boeing 777 der Fluglinie Emirates ist akustisch eines der markantesten Flugzeuge am Himmel. Und je nach Windrichtung gut zu hören in der Nachbarstadt. Was diesmal ungewöhnlich war: Der Flug vom Hamburg Airport nach Dubai hob enorm spät ab, nämlich erst um 23.34 Uhr, also mehr als zwei Stunden nach der geplanten Zeit um 21.30 Uhr.
Das war an diesem Abend kein Einzelfall. So ging der Flug von Sun Express nach Antalya sogar noch später, nämlich um 23.36 Uhr. Ursprünglich hatte diese Verbindung eine Startzeit von 19.55 Uhr. Ein weiterer Flieger in den türkischen Urlaubsort, von Pegasus Airlines, war ähnlich spät dran – 22.14 Uhr statt um 19.35 Uhr.
Riesenlärm kurz vor Mitternacht: Emirates-Jet donnert über Norderstedt
Jeweils eine Stunde Verspätung hatten Flüge von Austrian Airlines nach Wien sowie von Vueling nach Barcelona. Und ein weiteres Mal mussten Passagiere mit Ziel Türkei lange warten: Nach Adana mit Eurowings hob man erst um 22.58 Uhr statt um 21.25 Uhr ab.
Gerade der Emirates-Flug weckt in Norderstedt Erinnerungen an den 16. August 2022. Damals war ein Airbus A380 erst um 0.24 Uhr gestartet und hatte so manchen Bürger in Garstedt aufgeweckt. Damals hatte es mehrere ungeplante Ereignisse gegeben: Der Flug von Dubai nach Hamburg kam wegen eines Sandsturms erst um 23 Uhr an, und dann musste ein Passagier aus medizinischen Gründen dringend zurück in die Emirate-Metropole. Das führte zu der Ausnahmegenehmigung.
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Diesmal dürfte es anders sein. Denn vermutlich handelt es sich bei den Verspätungen um Nachwirkungen des IT-Crashs vom Freitag, der weltweite Auswirkungen nach sich zog, auch den Flughafen von Hamburg erheblich getroffen und den Betrieb eingeschränkt hatte. „Aufgrund der weltweiten IT-Probleme kam es im globalen Luftverkehr zu Verspätungen und Streichungen, die sich zum Teil auch auf die Flugverbindungen der nachfolgenden Tage auswirkten“, so Airport-Sprecherin Janet Niemeyer. Für Details verwies sie auf die jeweiligen Airlines.
Hamburg Airport: IT-Crash brachte Flugprogramm durcheinander
Insgesamt waren am Freitag 24 von 187 geplanten Abflügen sowie 25 von 187 Ankünften gestrichen worden, hinzu kamen viele Verspätungen. Am frühen Sonnabend vermeldete der Flughafen, dass die betroffenen Fluggesellschaften ihre IT-Systeme wieder in Betrieb hätten und „mit Hochdruck an einer Stabilisierung des Flugprogramms“ arbeiten würden.
„Der Flugbetrieb in Hamburg hat sich weitestgehend normalisiert. Dennoch ist der Flugplan in Deutschland, Europa und der Welt durcheinandergeraten, sodass Crews und Flugzeuge nicht durchgängig dort sind, wo sie ursprünglich eingeplant waren. Aus diesem Grund kann es auch am heutigen Sonnabend zu einzelnen Verzögerungen oder Streichungen kommen“, sagte Katja Bromm, Leiterin Kommunikation am Hamburg Airport.