Neumünster/Norderstedt. In Norderstedt stürzte ein Baum auf ein Auto. In Großharrie wurden mehrere Kinder verletzt, als ein Festzelt zusammenbrach.
Für die Feuerwehren in Norderstedt und anderen Orten Schleswig-Holsteins herrschte Ausnahmezustand. Eine extreme Unwetterfront mit Sturm, Gewitter und Hagel zog am Samstagabend innerhalb von nur wenigen Minuten über Norderstedt, Neumünster, Grossharrie, Bordesholm und angrenzende Gemeinden hinweg. Fünf Menschen wurden leicht verletzt, darunter auch Kinder. In Norderstedt musste die Feuerwehr zu zehn Einsätzen ausrücken. Es kam dort nur zu Sachschäden, in einem Fall fiel ein Baum auf ein Auto.
Unzählige Bäume kippten um, grosse Äste knickten ab. Bäume fielen auf mehrere Häuser. Auf den Straßen lagen überall Äste und Zweige. In Grossharrie bei Neumünster fand hinter dem Feuerwehrgerätehaus auf einer großen Wiese ein Dorffest mit einem großen Zelt statt.
Unwetter: Großes Festzelt bricht zusammen, Kinder verletzt
Das massive Zelt, mit 50 Zentimeter langen Eisenheringen gesichert, hob kurz ab und brach dann in sich zusammen. Mindestens fünf Personen wurden leicht verletzt, darunter auch Kinder. Sie wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Der Bürgermeister äußerte sich vor Ort bestürzt über den Vorfall und die extreme Kraft des Unwetters. Das Festzelt sei seit Jahren stabil und fest verankert gewesen. Wenige Meter entfernt, an der Dorfstraße, brach der Teil einer Krone einer über 150 Jahre alten Eiche ab und stürzte hinunter.
In Neumünster wurden im Bereich des Jugendspielplatzes mehrere Bäume stark beschädigt. In der Färberstraße kippte ein großer Baum um. Die Feuerwehr war hier mehrere Stunden im Einsatz. In Mühbrook hatte die freiwillige Feuerwehr mindestens neun Einsätze. Rund um das große Hotel am See wurden mehrere Bäume stark beschädigt. Große Äste brachen ab und fielen auf den Seeuferrundweg. Der Weg ist teilweise gesperrt worden. Zudem beschädigte ein Ast eine Scheibe des Hotels.
Wenige Meter weiter fiel ein großer Teil einer Kiefer auf ein Einfamilienhaus und beschädigte das Dach. An der Kieler Strasse in Bordesholm wurden zahlreiche Bäume beschädigt und wurden teils entwurzelt. Das gleiche Bild zeigte sich in mehreren Straßen von Bordesholm. Hier waren die Feuerwehr und der technische Bauhof bis spät in den Abend im Einsatz.
Norderstedt: Baum stürzt an Hummelsbütteler Steindamm auf Auto
In Norderstedt rückte die Feuerwehr nach Angaben der Rettungsleitstelle West, die unter anderem für den Kreis Segeberg zuständig ist, zu zehn Einsätzen aus. Es sei aber immer nur um Sachschaden gegangen, Personen wurden nicht verletzt. Bäume stürzten auf Straßen und Wege. In einem Fall, am Hummelsbütteler Steindamm, stürzte ein Baum auf ein Auto. „Zwei Personen, die sich zuvor im Fahrzeug befunden hatten, konnten
dieses eigenständig verlassen und wurden bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes
von der Feuerwehr betreut“, sagte Feuerwehrsprecher Niels Phlip Kögler.
Besonders betroffen von Sturm und Regen waren die Stadtteile Garstedt und Glashütte. An der Segeberger Chaussee verhinderte die Feuerwehr, dass ein Baum auf ein Wohnhaus fiel. Der Stamm wurde zunächst mit einer Seilwinde an einem Einsatzfahrzeug gesichert und dann stückweise von der Drehleiter aus abgetragen. Auch an der Straße Am Dorfanger sowie am Dahlienstieg drohten Teile von Bäumen auf Gebäude zu fallen.
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Parallel waren auch die Freiwilligen Feuerwehren Friedrichsgabe und die Freiwillige Feuerwehren Harksheide im Einsatz. Die Einsatzkräfte retteten an der Ulzburger Straße ein Vogel und fuhren ihn in eine Tierklinik. Hinzu kamen ein Kleinfeuer am Falkenhorst sowie die Auslösung einer automatischen Brandmeldeanlage an der Rathausallee, die sich jedoch als Fehlalarm herausstellte.