Großenaspe. Acht Wochen alte Rasselbande hat den Bau im Wildpark Eekholt verlassen. Wann man die Kleinen am besten beim Planschen beobachten kann
Die stolze Fischottermutti Elli sorgte Ende Juni für eine große Überraschung im Wildpark Eekholt bei Großenaspe. Elli verschwand nach der Fütterung satt in ihrem Bau – und kam gleich darauf mit drei flauschigen Otterbabys im Schlepptau wieder heraus. Wildpark-Chef Wolf von Schenck und sein Team staunten nicht schlecht. „Das ist der erste Nachwuchs der Eekholter Otterfamilie seit 12 Jahren.“
In diesem Fall ist das unter einem anderen Gesichtspunkt sehr besonders. Denn Elli kam gerade erst vor etwas über einem Jahr am 24. Januar 2023 vom Wildpark Bad Mergentheim in die Eekholter Otterfamilie. „Es ist eine Besonderheit, dass ein Otterweibchen in neuer Umgebung schon nach einem Jahr Nachwuchs bekommt. Und eine Bestätigung, dass Elli sich in Eekholt wohlfühlt“, sagt von Schenck.
Otternachwuchs im Wildpark Eekholt: Elli und Lars sind die Eltern
Und das liegt wohl vor allem an Lars, dem Ottermännchen. Elli und Lars fanden sich schon nach kurzem Kennenlernen gegenseitig sehr sympathisch. Schon damals keimte bei den Tierpflegern die Hoffnung auf Nachwuchs. Der wurde dann offenbar am 18. April geboren. Danach blieben die drei Flausch-Babys die ersten acht Wochen, wohlbehütet von Fischotterdame Elli, in der Wurfhöhle.
Nun aber wartet draußen in der aufregenden Natur des Wildparks das pralle Otterleben. Mutter Elli führte die drei kleinen Fischotter zu ersten Schwimmübungen. Augenscheinlich machen die jungen Otter gute Fortschritte – aber sie müssen noch viel lernen, bevor sie zu perfekten Schwimm- und Tauchkünstlern werden. Denn dafür sind Otter in der Tierwelt nun mal bekannt.
Wildpark Eekholt: Man kann beim Planschen zuschauen
Gewöhnen müssen sich die Drei nun auch daran, dass ihnen bei den ersten Schwimmübungen die Besucherinnen und Besucher des Wildparks zuschauen. Mit etwas Glück, passt man im Park genau den Zeitpunkt ab, wenn die Kleinen beim Planschen ihre Kapriolen machen. Die beste Möglichkeit beim Rundgang durch den Wildpark Eekholt sind die Fütterungszeiten: Immer um 10.30 und 15 Uhr bekommen die Tiere ihre Mahlzeiten. Dazu gibts Informationen durch die Tierpflegerinnen und -pfleger.
Das Otterweibchen Elli wird ihre drei Jungen bis zu einem Jahr stillen. Und in dieser Zeit hat Elli natürlich immer ziemlichen Hunger, sie muss ja quasi für vier essen. Entsprechend frisst Elli in der Stillzeit eine Futtermenge von etwa 30 Prozent ihres Körpergewichts. Das sind bis zu 3,5 Kilogramm Fisch und Fleisch täglich. Fischottervater Lars scheint bei der Organisation der Familie eher ein Störfaktor zu sein. Deswegen ist er während der Jungenaufzucht übergangsweise in einem separaten Gehege untergebracht, aber auch gut zu beobachten.
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Wildpark Eekholt: Otter haben lange Tradition
Bei den Tieren im Wildpark Eekholt handelt es sich übrigens um kanadische Fischotter, die im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten in Familienverbänden leben und als tagaktive Tiere gut zu beobachten sind. „Sie werden nur sehr selten in Wildparks in Deutschland und Europa gehalten. Die quirligen, munteren Otter mit ihren Schwimm- und Tauchkünsten zählen zu den Lieblingstieren der Gäste“, sagt Wolf von Schenck.
Die Haltung von Kanadischen Fischottern hat im Wildpark Eekholt eine lange Tradition: schon das Gründerehepaar Dr. h.c. Hans-Heinrich und Theda Hatlapa zogen vor vielen Jahren die ersten beiden Fischotter „Plisch“ und „Plum“ mit der Flasche groß. 2003 gab es erstmals Nachwuchs bei den Fischottern. 2012 wurde Fischotter „Lars“ in Eekholt geboren.