Norderstedt. Arbeiten an der Europaallee in Norderstedt: Revier am Herold-Center wird für einige Zeit verlegt. Wo die Polizei nun anzutreffen ist.

Ein Sanierungsfall ist die Polizeiwache an der Europaallee in Norderstedt seit vielen Jahren. Genauso lange warten die Beamtinnen und Beamte allerdings auf Vollzug bei den zähen Planungen für einen Neubau. Nun muss das Revier am Herold-Center kurzfristig und „bis auf Weiteres“ sogar ausquartiert werden. Es handelt sich um „Modernisierungsarbeiten“, teilt die Direktion mit. Und das hat unmittelbare Folgen.

Denn, so die Polizei, „die Einsatzkräfte ziehen während der Baumaßnahmen in die benachbarten Räumlichkeiten des Finanzamtes in die Europaallee 22“. Dort sei man weiterhin „rund um die Uhr persönlich für die Bürger und Bürgerinnen und deren Anliegen erreichbar“, heißt es. Auch die Telefonnummer bleibt die alte: 040/528 060.

Marode Wache in Norderstedt: Polizei wird ausquartiert

Auf Abendblatt-Nachfrage konkretisiert Polizeisprecherin Sandra Firsching, was im Detail jetzt stattfindet. „Die Kollegen bekommen einen Wachtresen, und es wird eine neue Schleuse eingebaut.“ Ebenso erhält die Wache einen zusätzlichen Schreibraum. Grundsätzlich war der Eingangsbereich bisher relativ groß, das konnte zu Problemen bei der oftmals sehr wichtigen Vertraulichkeit und Diskretion führen, also übergeordnet beim Datenschutz.

Damit sich niemand, trotz Flatterband, im Eingang irrt, wurde beim Finanzamt nun ein leuchtendes Hinweisschild angebracht. Die Kriminalpolizei sitzt übrigens weiterhin im alten Gebäude, die Anmeldung für diejenigen, die beispielsweise für eine Zeugenaussage vorgeladen sind, geschieht allerdings im Ausweichquartier.

Neubau: Im Hintergrund laufen die Planungen von Stadt und Land

Grundsätzlich laufen im Hintergrund weiterhin die Vorbereitungen für eine neue Wache. Kürzlich berichtete Baudezernent Christoph Magazowski hierzu im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr.

Demnach ruft das Gebäudemanagement des Landes Schleswig-Holstein, also die unter anderem für Bauprojekte im Zusammenhang mit Behörden zuständige öffentliche Einrichtung, Architekturbüros auf, sich zu bewerben.

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Nach der Auswahl von fünf Interessenten sollen dann noch in diesem Sommer Angebote und Entwürfe eingereicht, dann Anfang Herbst eine Entscheidung getroffen werden.

Auch Vertreter der Stadt sollen eng eingebunden sein, denn die Wache befindet sich im Bereich des Bebauungsplans 325, unmittelbar am Herold-Center und damit in städtebaulich bedeutsamer Umgebung. Genaue Kosten sind noch offen, ein vorläufiger Zeitplan sah zuletzt eine Fertigstellung bis 2029 vor.