Norderstedt. Warum die Mannschaft von Trainer Max Krause den 1. FC Phönix Lübeck beim 0:2 nicht entscheidend aus dem Konzept bringen konnte.

Greenkeeper Oliver Schaper, der in der Hamburger Fußball-Szene einen vorzüglichen Ruf genießt, hatte wieder mal einen großartigen Job gemacht. Als die Mannschaften von Eintracht Norderstedt und dem 1. FC Phönix Lübeck zum Punktspiel der Regionalliga Nord aufeinandertrafen, präsentierte sich der Rasen im Edmund-Plambeck-Stadion dank der stundenlangen Vorarbeit des Platzwartes in einem erstaunlich guten Zustand – die Partie, die nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage zwischenzeitlich sogar auszufallen drohte, konnte ohne Beeinträchtigungen über die Bühne gehen.

Aus Sicht der Gastgeber passte nur eines nicht zum satten Grün: Die Hansestädter, bei denen Sportdirektor Frank Salomon schon zum dritten Mal hintereinander als Coach für den erkrankten Christiano Adigo einsprang, waren am Ende zu cool für die Eintracht und setzten sich abgezockt mit 2:0 (1:0) durch.

Eintracht Norderstedt: Rechte Abwehrseite patzt vor dem 0:1

Vor 545 Zuschauern erwischte der 1. FC Phönix Lübeck den besseren Start. Nach einem von Vjekoslav Taritas und Valdemar Sadifar schnörkellos über die rechte Norderstedter Abwehrseite vorgetragenen Angriff kam Leander Fritzsche in der 9. Minute frei zum Schuss und überwand Keeper Arne Exner. „Da hatten wir ein Zuordnungsproblem“, sagte Eintracht-Trainer Max Krause.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit tat der Tabellenführer nicht mehr allzu viel – ganz im Gegensatz zu den Gastgebern, die vehement auf den Ausgleichstreffer drängten.

Kevin von Anhalt vergibt die Chance zum Ausgleich

Kevin von Anhalt, der nach einem Traumpass von Ersin Zehir auf Jonas Behounek von Letzterem freigespielt wurde, hätte in der 13. Minute das 1:1 erzielen müssen, scheiterte aber am Lübecker Schlussmann Carl Leonhard.

Kurz darauf bugsierte der Norderstedter Abwehrchef Moritz Frahm den Ball nach einer Ecke per Kopf knapp am rechten Pfosten vorbei. Damit nicht genug: In der 35. Minute traf von Anhalt mit einer Kopfball-Bogenlampe nur die Latte.

Nach der Halbzeitpause wird der 1. FC Phönix Lübeck stärker

„Wenn man auf die erste Halbzeit und unsere Chancen guckt, ist es schon sehr, sehr ärgerlich, dass wir kein Tor gemacht haben“, sagte Eintracht-Trainer Max Krause, „im zweiten Durchgang hat sich das Match dann etwas gedreht. Wir haben unsere Angriffe ein ums andere Mal nicht gut zu Ende gespielt.“

Nach dem Seitenwechsel agierten die Lübecker wesentlich souveräner, legten in der Abwehr eine beeindruckende Ruhe an den Tag und hatten durch Haris Hyseni (49.), Vjekoslav Taritas (51./52.) sowie Johann Berger (57./82.) gute Möglichkeiten. Die beste Gelegenheit der Hausherren vergab Jonas Behounek, der Keeper Leonhard schon überwunden zu haben schien – doch Corvin Bock rettete für seinen Mannschaftskollegen in höchster Not (74.).

Die Entscheidung fällt nach einem Konter in der 84. Minute

Die Entscheidung in der umkämpften Partie fiel in der 84. Minute, als Taritas nach einem Fehler im Aufbauspiel der Eintracht Moritz Frahm und Marc Bölter enteilte und den ansonsten überzeugenden Arne Exner überwand. „Es kann halt mal passieren, dass man von einer gestandenen Mannschaft wie dem 1. FC Phönix Lübeck ausgekontert wird“, sagte Coach Krause.

Mit dem Auftritt seiner Truppe war er insgesamt zufrieden. „Wir haben eine Top-Leistung abgeliefert“, so der Übungsleiter, „dabei sehr viele Dinge richtig gemacht. Wenn wir so weitermachen, werden wir solche Begegnungen in Zukunft auch vom Resultat her anders gestalten.“

Eintracht Norderstedt: Nächster Gegner ist Aufsteiger FC Kilia Kiel

Nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen würde dies Eintracht Norderstedt allerdings auch gut zu Gesicht stehen, da die anderen Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle immer besser in Schwung kommen, die Staffel immer enger zusammenrückt. Nächster Gegner ist am kommenden Sonnabend Aufsteiger FC Kilia Kiel; der Tabellenletzte hat nach 13 Partien lediglich sechs Punkte auf dem Konto.

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„Wir sind jetzt in einer Phase, wo jedes Spiel richtungsweisend ist“, sagte Mittelfeldakteur Jonas Behounek, „wenn man zwei-, dreimal verliert, muss man den Blick ganz schnell nach unten richten – und das wollen wir auf keinen Fall.“

Eintracht Norderstedt – 1. FC Phönix Lübeck 0:2 (0:1). – Schiedsrichter: Julian Meckfessel (SV Wissingen 28). – Zuschauer: 545. Tore: 0:1 Leander Fritzsche (9.), 0:2 Vjekoslav Taritas (84.). –Eintracht Norderstedt: Exner – Choi (72. Musse), Frahm, Wallenborn (86. Kling) , Kummerfeld – Bölter – Gutmann (85. Awuku), Behounek, Zehir, Brüning (79. Selutin)– von Anhalt.