Norderstedt. Warum Norderstedts Regionalliga-Fußballer gegen das zweite Team von Holstein Kiel völlig verdient als Verlierer vom Platz gehen.
Eine Serie hielt: Immer dann, wenn die Teams von Eintracht Norderstedt und Holstein Kiel II in der Fußball-Regionalliga Nord aufeinandertreffen, fallen viele Tore. Weniger als drei Treffer hat es in den bisherigen Vergleichen noch nie gegeben. Demzufolge lag das 2:4 (1:3) der Eintracht im heimischen Edmund-Plambeck-Stadion voll im Trend.
Eine andere Serie ist dagegen gerissen. Die völlig verdiente, in der Höhe sogar schmeichelhafte Schlappe gegen den Bundesliga-Nachwuchs war für die Norderstedter Kicker nach drei Siegen die erste Punktspielniederlage in dieser Saison.
Eintracht Norderstedts Defensive leistet sich haarsträubende Patzer
Die unterhaltsame Partie vor 750 Zuschauern wurde früh zum Fehler-Festival. Und das gleich in doppelter Hinsicht: Während die Abwehr der Hausherren vor allem in der ersten Halbzeit komplett neben sich stand, nicht energisch genug in die Zweikämpfe ging und sich immer wieder haarsträubende Patzer leistete, zog ein Kieler Angreifer groß auf: Stanislav Fehler erzielte bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Tim-Alexander Strampe (MTV Handorf) drei Tore für die Gäste.
Seinen ersten Treffer in der 4. Minute durfte Niklas Niehoff nahezu ungehindert über die linke Seite vorbereiten; der freistehende Fehler hatte in der Mitte keine Mühe, den Ball unter die Latte zu nageln und Eintracht-Schlussmann Lars Huxsohl zu überwinden.
Gewitterpause bringt Holstein Kiel II nur kurz aus dem Rhythmus
Vor dem 0:2 schaffte es die Norderstedter Hintermannschaft nicht, den Ball trotz mehrerer Klärungsversuche aus dem eigenen Strafraum zu befördern. Stanislav Fehler bedankte sich mit einem unhaltbaren Flachschuss (20.) – und war nach einem langen Pass aus der Kieler Hälfte sogar noch ein drittes Mal erfolgreich (41.). Zwischen diesen beiden Buden lagen eine zehnminütige Spielunterbrechung wegen eines Gewitters sowie der Anschlusstreffer für Eintracht Norderstedt durch Nick Gutmann (38.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit lugte dann tatsächlich die Sonne zwischen den Wolken hervor; am klaren Chancenplus von Holstein Kiel II änderte sich jedoch nichts. Niehoff, Fehler und Lasse Rosenboom ließen allerdings die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen.
Der eingewechselte Youngster Noah Musse sieht Rot für Notbremse
„Wenn es 1:6 gegen uns steht, können wir uns nicht beschweren“, grummelte Eintracht-Geschäftsführer Finn Spitzer auf der Tribüne. Ganz so schlimm kam es am Ende dann zwar nicht, aber auch Gegentor Nummer vier war aus Norderstedter Sicht wenig erheiternd.
Der zur Halbzeitpause für Rechtsverteidiger Juri Marxen (Adduktorenbeschwerden) eingewechselte Noah Musse brachte in der 68. Minute Laurynas Kulikas im Strafraum zu Fall. Referee Strampe entschied auf Elfmeter und stellte den 19 Jahre alten Youngster wegen einer Notbremse vom Platz.
Eintracht Norderstedt: Am kommenden Sonntag geht’s zum Bremer SV
Kulikas schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher. Der zweite Norderstedter Treffer durch Kevin von Anhalt nach Vorlage von Jonas Behounek (90.+2) war nur noch Ergebniskosmetik.
„Wir haben schlecht verschoben, die Räume nicht zubekommen. Das gesamte Team hat im Verbund schwach verteidigt und zu viele Lücken für den Gegner gelassen“, sagte Rechtsverteidiger Juri Marxen selbstkritisch.“ Und Trainer Olufemi Smith ergänzte: „Das war ein rabenschwarzer Tag, wir haben immer wieder falsche Entscheidungen getroffen. Das haut uns aber nicht um, solche Spiele gibt es in jeder Saison. Für uns heißt es jetzt, das Ding schnell abzuschütteln und am kommenden Sonntag beim Bremer SV zu punkten.“
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Eintracht Norderstedt – Holstein Kiel II 2:4 (1:3). – Schiedsrichter: Tim-Alexander Strampe (MTV Handorf). – Zuschauer: 750. – Tore 0:1, 0:2 Stanislav Fehler (4./20.), 1:2 Nick Gutmann (30.), 1:3 Stanislav Fehler (32.),1:4 Laurynas Kulikas (69./Foulelfmeter), 2:4 Kevin von Anhalt (90.+2). – Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Marxen (46. Musse), Kling, Frahm, Kummerfeld (80. Meier)– Koch (46. Brendel) – Gutmann, Zehir (80. Akhber), Behounek, Selutin (60. Awuku) – von Anhalt.