Norderstedt. Sieg von Eintracht Norderstedt hätte höher ausfallen müssen. Warum Spiele gegen Paloma für Coach Smith stets emotional sind.

Für Olufemi Smith, den Coach der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, sind Spiele gegen den USC Paloma eine Reise in die Vergangenheit – und damit immer auch ein wenig emotional.

Beim Club von der Brucknerstraße begann der 44-Jährige am 1. Juli 2015 seine Trainerkarriere, war dort bis zum 3. April 2016 im Amt. „Allerdings nicht immer so ganz mit dem erhofften Erfolg“, wie er sich schmunzelnd erinnert.

Eintracht Norderstedt: 3:1-Erfolg ist hochverdient

Richtig gut läuft es für ihn aktuell bei der Eintracht. Sein Team gehört in der Regionalliga Nord mit Platz fünf zu den positiven Überraschungen in der ersten Saisonhälfte – und steckt mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Eines von vier Testspielen: die Partie beim Oberligisten Paloma, die mit einem hochverdienten 3:1 (2:0)-Sieg endete.

Allerdings spiegelt das Resultat die Dominanz der Norderstedter nicht ganz treffend wider. In der ersten Halbzeit machten sie zu wenig aus ihrem Chancenverhältnis von 13:2, es blieb demzufolge bei zwei frühen Toren durch Jan Lüneburg (Distanzschuss in der 3. Minute) und Jan-Pelle Hoppe (8., Vorarbeit von Juri Marxen und Falk Schmidt). Smith: „Damit können wir nicht zufrieden sein, das geht besser.“ Allerdings sagte der Coach auch: „Wir haben uns die Möglichkeiten erspielt, das zumindest ist positiv.“

Nach der Pause trifft nur noch Dylan Williams für Eintracht Norderstedt

Nach dem Seitenwechsel und einer wahren Wechselorgie – aus der Startformation blieben nur Schlussmann Lars Huxsohl, Falk Schmidt, André Wallenborn und Dane Kummerfeld auf dem Kunstrasenplatz – waren die Gäste nicht mehr ganz so überlegen.

Lediglich der für Jan-Pelle Hoppe aufs Feld gekommenen Dylan Williams traf noch ins Netz des USC Paloma (50.). Die Hamburger betrieben in der 71. Minute durch Haron Sabah Ergebniskosmetik, nachdem die Norderstedter den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren hatten.

Jonas Behounek feiert 20-minütiges Comeback

Erfreulich: Alle Eintracht-Spieler beendeten die Partie ohne nennenswerte Blessuren. Und: Mittelfeldallrounder Jonas Behounek feierte nach monatelanger Zwangspause wegen eines Sehenanrisses im Wadenbereich sein Comeback.

Zwar nur 20 Minuten lang, aber Vorsicht ist – nicht zuletzt wegen einiger leidvoller Erfahrungen, die Akteure mit ähnlichen Problemen in der Vergangenheit gemacht haben – die Mutter Porzellankiste.

Mittelfeld-Allrounder soll bis Regionalliga-Re-Start aufgebaut werden

„Wir wollen kein Risiko eingehen, Jonas mit Blick auf unser Punktspiel am 29. Januar gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen langsam aufbauen“, sagte Olufemi Smith, „er hat die ganze Trainingswoche super durchgehalten.“

Und das macht durchaus Hoffnung, dass der24 Jahre alte Leistungsträger, dessen Marktwert laut Internet-Portal transfermarkt.de 100.000 Euro beträgt, dem Team vielleicht schon beim Re-Start der Regionalliga Nord helfen kann.

Eintracht Norderstedt: Nächste Gegner sind Heeslinger SC und SV Eichede

In den Übungseinheiten der kommenden Woche stehen vor allem die Verbesserung der Kraftausdauer sowie taktische Elemente auf dem Programm. Es folgen zwei weitere Tests gegen den niedersächsischen Oberligisten Heeslinger SC (Freitag in Sittensen) sowie zu Hause am Sonntag, 14 Uhr, gegen den SV Eichede (Oberliga Schleswig-Holstein).

Eintracht Norderstedt hat sich seine Sparringspartner in der Wintervorbereitung mit Bedacht ausgesucht. Erster Kontrahent war mit dem SC Poppenbüttel ein Landesligist, Paloma ist ein Team aus dem oberen Mittelfeld der höchsten Hamburger Spielklasse.

Und nun gibt’s in Duellen gegen zwei Clubs mit Regionalliga-Ambitionen erneut eine qualitative Steigerung: Heeslingen hat in der vergangenen Saison knapp die Aufstiegsrunde verpasst, Eichede musste im Sommer 2022 dem SV Todesfelde den Vortritt lassen.

USC Paloma – Eintracht Norderstedt 1:3 (0:2). – Tore: 0:1 Jan Lüneburg (3.), 0:2 Jan-Pelle Hoppe (8.), 0:3 Dylan Williams (50.), 1:3 Haron Sabah (71.). – Eintracht: Huxsohl – Marxen (46. Hölscher), Nuxoll (46. Bojadgian), Grau (46. Hildebrandt), Wallenborn (71. Bork) – Bölter (46. Koch) – Choi (46. Brendel), Schmidt (71. Behounek), Hoppe (46. Williams), Kummerfeld (71. Dreca) – Lüneburg (46. Sezer).