Norderstedt. HSV feiert in der Frauenfußball-Regionalliga den 17. Sieg im 17. Spiel. Der Tabellenzweite SV Henstedt-Ulzburg tut sich schwerer.
Die Fußballerinnen des Hamburger SV haben vor 500 Fans mit einem 5:0 (3:0)-Heimerfolg im Stadtderby gegen den FC St. Pauli ihre Vormachtstellung in der Regionalliga Nord untermauert. „Der Aufstieg in die 2. Bundesliga bleibt natürlich unser erstes Ziel“, sagte Trainer Lewe Timm., „außerdem wollen wir ohne Verlustpunkte durch die Saison kommen.“
Dass dies durchaus möglich ist, bewies der HSV beim 17. Sieg im 17. Punktspiel von Beginn an. Technisch anspruchsvoll ließen die Gastgeberinnen den Ball durch ihre Reihen laufen, brachen gegen einen sehr defensiv eingestellten Gegner vom Millerntor zu Beginn vornehmlich über die rechte Angriffsseite durch und kamen zu Torchancen.
Frauenfußball-Regionalliga: HSV führt nach 29 Minuten mit 3:0
Victoria Schulz (Flanke) und Carla Morich als mögliche Abnehmerin provozierten zunächst ein Eigentor der St. Paulianerin Lina Jubel (5). Morich selbst durfte danach zweimal ran (22./29.). In beiden Fällen verlor der Gegner am eigenen Sechzehnmeterraum den Ball.
Weitere Treffer wären in Halbzeit eins locker möglich gewesen, der HSV hatte sechs Möglichkeiten. Die beiden dicksten: Morich schlenzte den Ball von der Strafraumkante knapp daneben (11.) und lupfte ihn frei vor der gegnerischen Keeperin Friederike Ihle neben das Tor (39.).
Nur eine gefährliche Aktion des FC St. Pauli
In der zweiten Hälfte machte es der HSV besser. Emilia Hirche köpfte nach Morich-Flanke zunächst noch daneben (54.), aber Svea Stoldt netzte kurz darauf zum 4:0 ein (56.).
Das wohl schönste Tor der Partie gelang schließlich Hannah Günther mit einem Schlenzer aus zwölf Metern in die lange Ecke (56.). Der FC St. Pauli tauchte nur einmal gefährlich vor dem Kasten des HSV auf: Mia Jonsson traf in der 70. Minute die Latte.
500 Zuschauer sehen einen starken Auftritt des Spitzenreiters
„Ich bin froh, dass unser Platz größer ist als der des FC St. Pauli“, sagte Coach Timm. Hintergrund dieser Bemerkung: Beim knappen 1:2 in der Hinrunde hatten die Kiez-Kickerinnen den HSV am
25. September 2022 vor eigenem Publikum an der Feldstraße in ein intensives Kampfspiel verwickelt.
Bei der Neuauflage des Derbys wirkte der HSV auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt kombinationssicher, während die Gäste phasenweise desorientiert wirkten.
Derbysieger HSV will in die 2. Bundesliga
„Natürlich hat St. Pauli auch Personalsorgen und einfach nicht die Trainingsbedingungen, die wir haben“, begründete Lewe Timm die Tatsache, dass der Außenseiter im prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell nicht mehr Gegenwehr leistete.
Der Hamburger SV jedenfalls strebt weiter unaufhaltsam der Staffelmeisterschaft entgegen. „Wir haben eine sehr reife und gute Leistung geboten“, sagte Timm zufrieden, „das war eine schöne Nummer.“ Im Hintergrund jubelten seine Spielerinnen derweil zum Derbysieger-Sprechchor. Eine kleine Party als Vorgeschmack auf die hoffentlich große Sause am Saisonende – sofern diesmal der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingt...
SV Henstedt-Ulzburg beweist nach 0:2-Rückstand gute Moral
Der Vorsprung auf „Verfolger“ SV Henstedt-Ulzburg ist mittlerweile auf zehn Punkte angewachsen. Der SVHU(41 Zähler) erkämpfte sich bei Hannover 96 (3./35) nach frühem 0:2-Rückstand durch Treffer von Indra Hahn (28. Minute) und Jennifer Michel (77.) noch ein 2:2. „Wir haben in der Tabelle unseren Vorsprung auf die spielstarken Hannoveranerinnen verteidigt, das war unser Ziel und ist ist nach einem so schlechten Beginn erfreulich“, sagte Trainer Christian Jürss.
Der 36-Jährige ärgerte sich allerdings über die frühen Gegentore, die nach Standardsituationen fielen. „Darüber hatten wir vor der Partie noch gesprochen, das wollten wir vermeiden“, so der Coach.
Frauenfußball-Regionalliga: Indra Hahn erzielt 18. Saisontor für SVHU
Vor dem 1:0 (5.) verlängerten die 96-erinnen eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld per Kopf, anschließend überwand Nele Effinghaus Henstedt-Ulzburgs Keeperin Anneke Klaas, die nach einem direkt verwandelten Freistoß von Franziska Haeckel (14.) noch ein weiteres Mal hinter sich greifen musste.
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Der SVHU bewies allerdings eine gute Moral und fing sich wieder. Indra Hahn stellte mit ihrem 18. Saisontreffer den Anschluss her (28.), Jennifer Michel sorgte in 77. Minute für den Ausgleich.
Hamburger SV – FC St. Pauli 5:0 (3:0). Tore: 1:0 Lina Jubel (5./Eigentor), 2:0. 3:0 Carla Morich (22./29.), 4:0 Svea Stoldt (56.), 5:0 Hannah Günther (61.).Hannover 96 – SV Henstedt-Ulzburg 2:2 (2:1). Tore: 1:0 Nele Effinghausen (5.),2:0 Franziska Haeckel (14.) 2:1 Indra Hahn (28.), 2:2 Jennifer Michel (77.).