Norderstedt. Zu den Neuzugängen gehört auch Dana Marquardt vom Regionalliga-Rivalen SV Henstedt-Ulzburg. Warum der HSV seinen Kader aufstockt.

Am vergangenen Sonntag mussten die Fußballerinnen des Hamburger SV ein ungewohntes Gefühl verkraften. Das Freundschaftsspiel bei den U-17-Jungs des SC Nienstedten ging mit 0:1 verloren. Die letzte Niederlage des HSV in der Regionalliga Nord, ein 1:3 daheim gegen den SV Henstedt-Ulzburg, datiert vom 11. Oktober 2020...

„Es war ein guter Test. Die Spielerinnen konnten Wettkampfpraxis sammeln, und wir haben viele Erkenntnisse aus dem Match gezogen“, sagte Trainer Lewe Timm. Jene Erkenntnisse sollen ein weiteres Puzzlestück auf dem Weg ins Profilager werden.

Frauenfußball-Regionalliga: HSV ist auf dem Weg zur Meisterschaft

Dabei ist weniger der Regionalliga-Tabellenzweite SV Henstedt-Ulzburg mit fünf Zählern Rückstand und einer ausgetragenen Partie mehr das Problem.

Auch wenn Timm den Titelgewinn keinesfalls schon als erledigt abhakt, dürfte seine Mannschaft, die in der laufenden Serie bislang alle 13 Punktspiele gewonnen hat, nicht aufzuhalten sein.

Saisonziel ist der Sprung in die 2. Bundesliga

Allerdings entscheidet sich der Aufstieg in zwei Entscheidungsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nordost. Und damit der HSV dort nicht ein zweites Mal scheitert – am 19. Juni 2022 gab es nach einem 1:0 im ersten Match ein 0:4 beim FC Turbine Potsdam II –, haben die Vereinsverantwortlichen in dieser Saison einiges anders gemacht.

Unter anderem spielt die zweite Mannschaft des Vereins im Hamburger Lotto-Pokal auf dem Ticket des ersten Teams, damit sich dieses voll auf den Aufstieg konzentrieren kann. Außerdem hat der HSV personell noch einmal nachgelegt.

Dana Marquardt wechselt vom SV Henstedt-Ulzburg zum HSV

Mit der 31 Jahre alten Abwehrspielerin Jobina Lahr (SC Freiburg II) sowie den Mittelfeldakteurinnen Carla Morich (24, Old Dominion University/USA) und Dana Marquardt (25, SV Henstedt-Ulzburg) wurden in der Winterpause drei neue Spielerinnen geholt.

Vor allem Marquardts Verpflichtung ist ein Coup. In der Hinrunde traf sie siebenmal für den SVHU, nun kickt sie für den Regionalliga-Spitzenreiter. „Dana war schon in der 2. Bundesliga am Ball, sie ist sehr torgefährlich und passt extrem gut zu uns“, sagte Lewe Timm.

Frauenfußball-Regionalliga: Zugänge sind Puzzlestücke im Aufstiegskonzept

Lange in der Bundesliga aktiv war Jobina Lahr, die in der höchsten Spielklasse in der Saison 2010/2011 für den Hamburger SV auflief. Eine gute Bekannte ist auch Carla Morich, die vor ihrem Studium für den HSV kickte. „Carla war nie ganz weg, der Kontakt zu uns war immer da. Wir freuen uns, dass sie wieder bei uns ist“, so Timm. Das Trio soll helfen, am Saisonende den Aufstieg nachzuholen.

„Wir bereiten uns auf gewisse Szenarien vor“, verriet der Coach – ein vorsorgliches Scouting möglicher Gegner findet bereits statt. Aktuell strebt Viktoria Berlin als Tabellenführer der Regionalliga Nordost mit Macht in den Profifußball, Union Berlin ist mit vier Punkten Rückstand Zweiter. „Gegen Union werden wir am übernächsten Wochenende ein Testspiel austragen“, sagte Lewe Timm.