Henstedt-Ulzburg/Todesfelde. Das Drittliga-Handballerinnen SV Henstedt-Ulzburg wollen die Abstiegs-Relegation vermeiden. Was dieses Vorhaben schwierig macht.

Endspurt in der 3. Handball-Liga Nord-Ost: Vier Spieltage vor dem Ende der regulären Punktrunde könnte die Stimmung bei den beiden Frauenmannschaften aus dem Kreis Segeberg kaum unterschiedlicher sein. Während der SV Henstedt-Ulzburg (6. Platz/20:16 Punkte) mit einer Form- und Ergebniskrise zu kämpfen hat, befindet sich Lokalrivale SG Todesfelde/Leezen (7./19:17) sportlich und emotional im Aufwind.

Wer hätte damit gerechnet? Ausgerechnet der SVHU, Vizemeister des Vorsaison und einer der Favoriten auf die Staffelmeisterschaft, befindet sich im Abstiegskampf. Nur zwei Zähler trennen die Frogs-Ladies aktuell von dem Rang, der die Teilnahme an einer Abstiegsrelegation aller Drittligisten bedeuten würde.

3. Handball-Liga: Allgemeine Verunsicherung nach Traumstart

„Der achte Tabellenplatz wäre für alle der Horror“, sagt Mannschaftsführerin Annika Jordt. Die 28 Jahr alte Kreisläuferin ist eine der erfahrensten Spielerinnen im Kader des SV Henstedt-Ulzburg. „Keine von uns hat Lust darauf, die Saison zu verlängern. Das wollen wir definitiv verhindern.“

Der SVHU war mit sechs Siegen hintereinander herausragend in die Spielzeit 2022/2023 gestartet. Als Anfang Oktober dann die Nachricht kam, dass Trainer Christian Gosch den Verein am Ende der Runde auf eigenen Wunsch verlassen wird, entstand Unruhe im Verein. Und die Verantwortlichen um Abteilungsvorstand Dennis Aschmoneit haben immer noch nicht nicht bekannt gegeben, wer die Nachfolge des 48-jährigen antritt.

Restprogramm des SVHU in der regulären Punktrunde ist knackig

„Uns fehlt dieses Mal eine frühzeitige Planungssicherheit“, so Jordt. „Manche Spielerinnen zögern noch mit ihrer Entscheidung, beim SVHU für ein weiteres Jahr zuzusagen, auch wenn natürlich Gespräche zwischen Mannschaft und Verein laufen.“

Wie es vom Sommer an mit dem SV Henstedt-Ulzburg weitergeht, liegt natürlich auch an der Performance in den verbleibenden Partien in der 3. Liga Nord-Ost. Ausgerechnet jetzt muss der SVHU gegen drei Top-Teams der Staffel antreten: Auswärts beim Frankfurter HC (Sonnabend, 16 Uhr, Brandenburg-Halle Frankfurt /Oder) sowie zu Hause gegen den Rostocker HC (25. März) und den Buxtehuder SV II (1. April).

Heimerfolg gegen Schlusslicht MTV Heide ist Pflicht

Ein Heimerfolg gegen Tabellenschlusslicht MTV Heide (Sonnabend, 18. März) ist bereits fest eingeplant. Annika Jordt: „Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der schwierigen Situation gut. Alle sind fokussiert, wir haben das Gefühl, es schaffen zu können.“

Thomas Kruse wird die Handballerinnen der  SG Todesfelde/Leezen unabhängig von der Spielklasse auch in der kommenden Saison trainieren.
Thomas Kruse wird die Handballerinnen der SG Todesfelde/Leezen unabhängig von der Spielklasse auch in der kommenden Saison trainieren. © Unbekannt | Thomas Maibom

Mit einer ähnlichen Ausgangslage geht Staffelkonkurrent SG Todesfelde/Leezen in seine abschließenden Begegnungen. „Wir gehen sind davon überzeugt, dass wir Tabellenplatz sieben und damit den direkten Klassenerhalt am Ende der Saison erreichen werden“, sagt Stefan Sembritzki.

Optimismus beim Lokalrivalen SG Todesfelde/Leezen

Der SG-Chef blickt optimistisch auf das Restprogramm: „Wenn wir unser Heimspiel gegen den TSV Wattenbek gewinnen, sind wir in einer Superposition.“ Das Duell mit einem direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib, den TSV Wattenbek (8./18:18) wird am Sonnabend um 18 Uhr in der Todesfelder Sporthalle angepfiffen.

Die SG Todesfelde/Leezen beschäftigen sich gedanklich aber auch mit der Abstiegsrelegation. Sembritzki: „Sollten wir dort antreten müssen, probieren wir auf jeden Fall, die Klasse zu halten. Unser Ziel ist, auch in der kommenden Saison Drittliga-Handball in Todesfelde zu spielen.“

3. Handball-Liga: Franziska Haupt und Anna-Lena Grell hören auf

Zum Abschluss der Punktrunde wird es eine große Ausfahrt mit Fans und Supportern in die Bundeshauptstadt geben, um das Team im Auswärtsmatch gegen den Berliner TSC zu unterstützen. Zum vorerst letzten Mal werden dann mit Franziska Haupt und Anna Lena Grell die beiden wichtigsten Spielerinnen des Clubs auflaufen.

Beide Leistungsträgerinnen haben laut Stefan Sembritzki verkündet, eine Handballpause einlegen zu wollen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Trainer Thomas Kruse wird unabhängig von der Spielklasse in der Serie 2023/2024 fortgesetzt.