Todesfelde. In der 3. Liga Nord-Ost kann sich der Aufsteiger auf den Teamgeist verlassen. Der SV Henstedt-Ulzburg ist hingegen tief enttäuscht.
Ausgelassener Jubel auf der einen, hängende Köpfe auf der anderen Seite: Das Handball-Kreisderby in der 3. Liga Nord-Ost zwischen der SG Todesfelde/Leezen und dem SV Henstedt-Ulzburg sorgte nach Abpfiff für ganz unterschiedliche Gemütslagen bei den Teams. Während sich die SG nach dem 30:26 (15:13)-Heimerfolg über zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt freuen durfte, herrschten beim SVHU Frust und Ratlosigkeit.
Aber der Reihe nach. Das mit Spannung erwartete zweite Aufeinandertreffen beider Mannschaften sorgte für großes Zuschauerinteresse. 150 Handballfans in der Todesfelder Amtssporthalle gaben dem Duell einen würdigen Rahmen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase übernahmen die Henstedt-Ulzburgerinnen das Kommando und konnten sich kurzzeitig bis auf fünf Tore absetzen (5:10, 18.). „Wir sind trotzdem locker geblieben und waren voll im Spiel“, sagte SG-Spielerin Franziska Haupt. „Das Ergebnis aus dem Hinspiel hatten wir nicht mehr im Kopf. Wir wollten einfach das Derby gewinnen.“
Viel Feuer im Handball-Derby: SG Todesfelde/Leezen triumphiert gegen SV Henstedt-Ulzburg
Angeführt von der 29 Jahre alten Linkshänderin, holten die Gastgeberinnen in der Folge auf und profitierte dabei auch von etlichen Paraden ihrer starken Torhüterin Katherina Buschmann. Während der SVHU gute Torchancen liegen ließ, trafen Lea-Marie Knop, Franziska Haupt und Anna Lena Grell beinahe nach Belieben. Zur Pause war die SG das bessere Team und lag verdient mit 15:13 in Führung.
Im zweiten Durchgang gelang es den Todesfelderinnen zunächst, den knappen Vorsprung konstant zu halten. „Dann haben wir einen Bruch im Spiel und können uns bei Yara bedanken. Ihre Paraden haben nach der Pause geholfen“, sagte Haupt mit Blick auf zwei gehaltene Siebenmeter durch Keeperin Yara Heller.
Kurzzeitig keimt Hoffnung beim SVHU auf
Aber die Gäste gaben nicht auf. Als SVHU-Rückraumspielerin Kristin Rakowski noch einmal auf 24:23 verkürzen konnte (50.), keimte bei den Henstedt-Ulzburgerinnen Hoffnung auf. Durch ungenaue Abschlüsse und schlechte Entscheidungen im Angriff verpasste es der Tabellenvierte aber, das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen. Die Schlussminuten gehörten somit ganz der SG Todesfelde/Leezen, die sich für ihre Leistung mit der Revanche im Derby und zwei wichtigen Punkten belohnte.
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„Die Mädels haben gut gespielt und eine tolle Reaktion nach der Niederlage in Buxtehude gezeigt“, so sich SG-Trainer Thomas Kruse. Den Schlüssel zum Erfolg sah der 54-Jährige besonders in der Abwehrarbeit seiner Spielerinnen. „Wir haben das hinten in Verbindung mit unseren Torhüterinnen gut verteidigt bekommen und Henstedt-Ulzburg so zu Fehlern gezwungen.“ Sein Team habe das nötige Selbstvertrauen gehabt und eine gute Mannschaftsleistung gezeigt. „Die Punkte sind natürlich sehr wichtig. Es war für uns leicht, gegen Henstedt-Ulzburg mit vielen Emotionen zu spielen.“
SV Henstedt-Ulzburg: „Wir geben die Verantwortung nur weiter“
SVHU-Trainer Christian Gosch hingegen war die Enttäuschung ob der siebten Saisonniederlage anzumerken. Er kritisierte besonders das schlechte Entscheidungsverhalten seiner Spielerinnen. „In der zweiten Halbzeit geben wir die Verantwortung im Tempospiel nur weiter, statt konsequent aufs Tor zu gehen. Die Mädels waren nicht klar im Kopf und haben zu viele Fehler gemacht.“
Auch Mittelspielerin Katharina Rahn sah die Gründe für die SVHU-Niederlage in erster Linie bei sich selbst. „Uns ist es nicht gelungen, Franziska Haupt auszuschalten. Während Todesfelde über den Teamgeist gekommen ist, haben wir Probleme mit der Chancenverwertung.“ Und Kristin Rakowski ergänzte: „Sie hatten heute das nötige Feuer für die Partie. Da war es schwer, gegen anzukommen. Bei uns fehlt diese Flamme im Moment.“
SG Todesfelde/Leezen: Franziska Haupt (11), Ann Christin Rütz, Svea Schüller (je 4), Anna Lena Grell, Nina Eggeling, Yonna Thissen, Lea-Marie Knop (je 2), Leonie Wulf, Anni Knutzen, Lynn Saftig (je 1).
SV Henstedt-Ulzburg: Lina Röttger (5/1 Siebenmeter), Kristin Rakowski (5), Lisa Prante (4), Katharina Rahn, Annika Jordt (je 3), Lara Haarbrücker, Karina Mader (je 2), Emilie Wolf, Caroline Rodewald (je 1).