Henstedt-Ulzburg. Drittliga-Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg sind konsterniert nach Heimniederlage gegen Berlin. Warum die Lage schwierig ist.
Das war eine bittere Heimniederlage für den SV Henstedt-Ulzburg in der 3. Liga Nord-Ost: Gegen Pfeffersport Berlin mussten sich die Handballerinnen denkbar knapp mit 24:25 (15:16) geschlagen geben. Dabei hatte der SVHU zehn Minuten vor dem Ende noch mit drei Toren in Führung gelegen, konnte bis zum Abpfiff aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen.
Krise beim SV Henstedt-Ulzburg: „Jetzt haben wir Abstiegskampf pur“
Nach Spielende mischten sich Enttäuschung und Fassungslosigkeit ob der verpassten Gelegenheit. „Ich kann es nicht verstehen“,sagte auch Linksaußen Lina Röttger und suchte nach einer Erklärung für die tor- und mutlose Schlussphase ihrer Mannschaft. „Wir holen uns die Bälle in der Abwehr, aber machen vorne die Dinger nicht rein. Diese torlosen zehn Minuten hatten wir zuletzt in jedem Spiel, aber ausgerechnet heute zum ungünstigsten Zeitpunkt.“
Schon zu Beginn hatte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe abgezeichnet. Viele Treffer und mehrfach wechselnde Führungen sprachen für die Angriffs- und gegen die Abwehrreihen beider Teams. „Anfangs machen wir zu viele technische Fehler, verwerfen freie Chancen und hätten deutlich führen müssen“, befand SVHU-Trainer Christian Gosch. „Hinten haben wir es zum Teil nicht sauber verteidigt bekommen. Pfeffersport hat im Gegensatz zu uns aber die einfachen Treffer gemacht.“
In der Schlussphase gelingt zehn Minuten kein Treffer mehr
Im torarmen zweiten Durchgang blieben zunächst die Gäste aus der Hauptstadt die bessere Mannschaft. Pfeffersport lag nach einem Siebenmeter von Josephine Dähne noch bis zur 44. Spielminute mit einem Tor in Führung. Doch dann gelang dem SV Henstedt-Ulzburg die herbeigesehnte Wende. Mit einem 4:0-Lauf zum 24:21 (51.) wähnten sich die Gastgeberinnen auf der Siegerstraße, zumal Berlins beste Spielerin Jennifer Kämpf mit einem ausgekugelten Finger nur zuschauen konnte.
Christian Gosch trauerte den vergebenen Möglichkeiten in der Schlussphase hinterher. „Ein einziger Treffer hätte uns in dieser Phase vermutlich gereicht, um Pfeffersport endgültig abzuschütteln.“
Trainer kritisiert: „Die Verantwortung wurde nur weitergegeben“
Während seinem Team keine Offensivaktion mehr gelingen wollte, holten die Gäste Tor um Tor auf und gingen viereinhalb Minuten vor dem Ende mit dem letzten Treffer des Abends entscheidend in Führung. Gosch: „Am Ende kam der Druck, und meine Mädels haben Stress bekommen. Wir haben hinten gekämpft, aber vorne wurde die Verantwortung nur weitergegeben. Das ist eine Niederlage, die wir nicht gebrauchen können.“
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Eigentlich habe man mit einem Heimsieg einen großen Schritt in Richtung vorzeitigen Klassenerhalt gehen wollen. Durch die Niederlage, so der 48-Jährige enttäuscht, warte nun eine unangenehme Herausforderung auf das Team. Gosch: „Jetzt haben wir Abstiegskampf pur.“
Die Lage angespannte Lage wird für den SV Henstedt-Ulzburg mit Blick auf das Restprogramm zusätzlich erschwert. In den verbleibenden vier Spielen trifft der SVHU neben Tabellenschlusslicht Heide ausgerechnet auf die Spitzenmannschaften aus Frankfurt, Rostock und Buxtehude.
SV Henstedt-Ulzburg: Lina Röttger (8/3 Siebenmeter), Kristin Rakowski (5), Katharina Rahn (3), Emilie Wolf, Lara Haarbrücker, Caroline Rodewald (je 2), Carina Büchel, Annika Jordt (je 1).