Norderstedt. Warum TuRa im Oberliga-Abstiegskampf große Hoffnungen auf das Osterwochenende setzt – und woran HSV-III-Coach Torben Wacker glaubt.

Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Florian Schwarze (MSV Hamburg) bohrte der Stadionsprecher noch einmal tief in der Wunde und bejubelte den 4:0 (1:0)-Erfolg des Tabellenachten FC Süderelbe in der Fußball-Oberliga Hamburg gegen TuRa Harksheide (11.). „Damit ist das 0:3 aus dem Hinspiel vergessen“, schallte es aus den Lautsprecherboxen der Sportanlage am Kiesbarg.

Fußball-Oberliga: TuRa Harksheide landet auf Boden der Realität

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge landeten die von Jörg Schwarzer trainierten Gäste somit wieder auf dem Boden der Realität, mit 34 Punkten geht der Abstiegskampf für TuRa weiter. Zwei Siege aus den noch verbleibenden sechs Partien sollten nach Schwarzers Einschätzung aber zum Klassenerhalt reichen.

„Das Ergebnis ist am Ende brutal und spiegelt den Spielverlauf nicht wider“, so der TuRa-Coach, der auf die Leistungsträger Abou Fofana, Yannick Fischer, Ephraim Asante, Leon Bartsch, Dominik Mahnke und Jeremy da Silva Danif verzichten musste.

Trainer Jörg Schwarzer fehlen sechs Leistungsträger

Nach gutem Beginn der Harksheider mit Chancen für Leon Schulz (7.), Maximilian Vollstädt (13.) und Daniel Meier (17.) schlug der FCS eiskalt zu. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Nico Reinecke das 1:0 (20.).

Nach dem Wechsel gab es Möglichkeiten im Minutentakt. Zunächst hämmerte Süderelbes Malik Abu Dieh die Kugel an die Latte (46.). Im Gegenzug traf Nico Schluchtmann nur den Pfosten (48.). Beim nächsten Angriff der Gastgeber parierte TuRa-Torhüter Klaas Plötzky doppelt (50.). Daniel Meier scheiterte eine Minute später aus spitzem Winkel an FCS-Schlussmann Anton Graf von und zu Westerholt und Gysenberg.

TuRa hat gegen den FC Süderelbe zwölf Chancen, trifft aber nicht ins Tor

Das sollte sich rächen: Lamarana Bah schloss eine schöne Kombination der Gastgeber aus zwölf Metern mit dem 2:0 ab (73.). Prince Dzigbede (79.) und Jeffrey Lee Volkmer (89.) packten noch zwei Buden zum 4:0-Endstand drauf.

„Wir machen aus zwölf sehr guten Möglichkeiten kein Tor, Süderelbe nutzt sechs Chancen zu vier Treffern. Ansonsten kann ich meiner Mannschaft aber keinen großen Vorwurf machen. Wir hatten wegen der Corona-Pandemie in den letzten drei Spielzeiten insgesamt nur 45 Matches, jetzt sind es in einer Saison schon 30. Das geht an die Substanz. Das merkt man auch im Training“, so Jörg Schwarzer.

Gelingt Ostern der Befreiungsschlag?

Eine Vorentscheidung in Sachen Abstiegskampf könnte schon am Osterwochenende fallen, wenn TuRa zweimal im Einsatz ist: am Gründonnerstag zu Hause gegen den HEBC, am Ostermontag beim FC Türkiye. Das Ziel: der Befreiungsschlag mit zwei Siegen.

Schlechter sieht es aktuell für den Hamburger SV III aus, dessen Zeit in der Oberliga sich möglicherweise dem Ende nähert. Gegen den Niendorfer TSV kassierte der Tabellen-15. eine 1:3 (0:2)-Niederlage. Einziger Trost: Diesmal stimmte immerhin die Leistung.

Fußball-Oberliga: Die Luft für den Hamburger SV III wird immer dünner

Die Gastgeber ließen mehrere Großchancen zur Führung aus, ehe der NTSV Effektivität bewies und nach einem Fehler des HSV III im Spielaufbau durch Ante Kutschke in Führung ging (24.). Langer Diagonalball von links, Querpass in die Mitte, 2:0 durch Leandro Casale – so liest sich die Kurzbeschreibung des zweiten Treffers (30.).

In Hälfte zwei vergab Paul Treichel eine hundertprozentige Gelegenheit für die Hausherren (55.), bevor Casale per Sololauf und perfektem Abschluss auf 3:0 erhöhte (70.). Das Abstaubertor von Michael Ulbricht für den HSV III (80.), war nur noch Ergebniskosmetik.

„Mein Team hat im Vergleich zum 2:5 beim USC Paloma eine Megareaktion gezeigt. Die Jungs mussten in der Woche viel Kritik von mir und aus dem Umfeld einstecken, es war eine völlig andere Einstellung da. Behalten wir diese bei und nutzen vorne unsere Chancen, werden wir in dieser Saison noch auf die Siegerstraße abbiegen. Ich glaube felsenfest an diese Mannschaft“, sagte Trainer Torben Wacker.