Schwarzenbek. Betreiberinnen im Schwarzenbeker Passage-Treff machen sich kurz vor der Eröffnung aus dem Staub. Entertainer hofft auf Weihnachtswunder.

Es sollte eine rauschende Eröffnungsfeier werden in Andreas Ellermanns Passage-Treff in Schwarzenbek. Doch keine 24 Stunden vor dem Startschuss in Klaras Café am Sonnabend (14. Dezember) folgte der Schock: Wie Ellermann berichtet, haben sich zwei der drei Pächterinnen aus dem Staub gemacht. „Die drei Mädchen haben sich gestritten. Eine hat sich nach Polen abgesetzt, wo die Zweite ist, weiß ich nicht, und die Dritte hat hier am Sonnabend Kuchen ausgegeben“, sagt er.

Dabei sei in den vergangenen Wochen viel Arbeit in das Café gesteckt worden. „Alles war gestrichen, gebrandet, und die Genehmigung war da“, sagt der Reinbeker Entertainer. „Und dann haben sie mir einen Tag vor der Eröffnung den Schlüssel in den Briefkasten geworfen und kalte Füße gekriegt.“

Café-Eröffnung geplatzt: „So was habe ich noch nie erlebt“

Er sei selten sprachlos, sagt Ellermann. „Doch so was habe ich noch nie erlebt.“ Alles sei fertig eingerichtet gewesen für den Start und deshalb schwer zu begreifen, wieso die Frauen nun einen Rückzieher machen. Zudem sei er der Pächterin in Sachen Kaution und mit den ersten Mietraten entgegengekommen. „Da hätte ich vielleicht härter sein müssen, aber das gibt mein Naturell nicht her“, sagt Andreas Ellermann, der in den vergangenen Monaten rund 50 Kilogramm abgenommen hat.

Da er die Eröffnung des Cafés vorher aufwendig beworben hatte, gab es am Sonnabend dann ein Alternativprogramm. Die Andreas Ellermann-Stiftung schenkte das neue Hossa Hossa-Bier, Sekt und Kaffee aus.

Andreas Ellermann hofft auf zweites Weihnachtswunder

Und wie soll es nun mit dem Café im Passage-Treff weitergehen? Auf Instagram teilte Ellermann das kurzfristige Aus von Klaras Café mit seinen 200.000 Followern. Wie er sagt, habe er deshalb bereits mehrere neue Anfragen bekommen. „Es muss auch nicht unbedingt eine Bäckerei sein, auch ein anderes Gewerk ist möglich“, sagt Ellermann.

Trotz des Schocks kann Andreas Ellermann der Sache noch etwas Positives abgewinnen. „Es hätte auch passieren können, wenn der Betrieb läuft. Das wäre der viel größere Schaden. Lieber jetzt den Schrecken als später“, sagt Ellermann. Erst am Sommeranfang hatte in den Räumen Herzogs Café eröffnet, nach einigen Wochen aber den Betrieb aus privaten Gründen einstellen müssen.

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Er hofft nun auf ein kleines Weihnachtswunder. Vor vielen Jahren, als er die Schwarzenbeker Passage übernommen hatte, habe die Parfümerie vor dem Aus gestanden. „Damals sind wir nach Hannover gefahren und haben mit der Geschäftsleitung verhandelt, damit die Angestellten ihre Arbeitsplätze behalten. Das war das erste Weihnachtswunder.“

Andreas Ellermann zeigt sich optimistisch, bis Weihnachten einen Nachmieter gefunden zu haben. „Das wäre dann ein schönes zweites Weihnachtswunder.“