Wentorf. Noch ist nicht alles fertig, aber schon bald präsentiert sich der Supermarkt am Kreisel in Wentorf frisch saniert seinen Kunden.
Gut vier Monate war der Supermarkt am Kreisel in der Ortsmitte von Wentorf geschlossen. Doch in Vorbereitung auf die Eröffnung am Donnerstag, 5. Dezember, wird im Innern des kernsanierten Edeka Kröger schon eifrig gewirbelt: Noch sind Elektrotechniker, Maler, Kassentechniker, Tischler, IT-Experten, Heizungs-, Lüftungs- und Metallbauer stark eingespannt. 22 Kilometer Kabel sind neu verlegt worden. Doch die ersten Waren sind schon in die Regale eingeräumt worden. „Das schaffen wir“, sagt Inhaber Helge Kröger gelassen. „Nächste Woche werden wir allerdings noch gut zu tun haben.“
Im August bot sich noch ein anderes Bild: Die gesamten 1400 Quadratmeter samt Lager und Verwaltungsflächen waren entkernt worden, die nackten Betonpfeiler und der -boden zu sehen. Jetzt stehen überall Kartons, die noch leeren Kühlregale mit Glastüren an den Wänden brummen vor sich hin, und neben den drei regulären werden auch drei neue Selbstbedienungskassen zum Scannen gerade eingebaut. Unterstützung für die Einrichtung hat Helge Kröger vom Edeka-Verbund erhalten.
Wentorf: Edeka Kröger führt Selbstbedienungskassen ein
„Die Aufteilung und Einrichtung wird maßgeblich vom Grundriss mitbestimmt, den wir uns noch einmal genau angeschaut haben“, erzählt Kröger. Der grobe Zuschnitt konnte daher allerdings nur stellenweise optimiert werden, und auch die Laufrichtung sei geblieben. Frische Brötchen, Brote und Gebäck werden künftig von Bäckerei Knaack angeboten, mit der Helge Kröger schon in seiner Edeka-Filiale in Reinbek am Täby-Platz zusammenarbeitet.
Die etwa 60 Quadratmeter des ehemaligen Kühllagers sind zur Verkaufsfläche hinzugekommen. Denn darauf konnte Kröger verzichten, weil die Lieferfrequenz heutzutage höher ist. Die Pfeiler im Verkaufsraum sind nicht mehr so stark ummantelt, dadurch gibt es mehr Raum in der Obst- und Gemüseabteilung. Zwischen den Regalen ist jetzt so viel Platz, dass die Kunden einander auch begegnen können, ohne zusammenzustoßen. Dafür hat Kröger auf einen Zwischengang verzichtet.
Mehr Platz für die Kundschaft und für eine größere Auswahl
Vieles wirkt jetzt großzügiger und geräumiger. Dafür sind beispielsweise die Regale in der Getränkeabteilung anders ausgerichtet worden. Außerdem sind die Kühltruhen modernen, beleuchteten Kühlschränken mit Glastüren gewichen, die eine geringere Raumtiefe haben. Gerade testet Christoph Suda, Bauleiter für die Kältetechnik von der Firma Epta, mit einem Amperemeter, wie gut eines der neuen Kühlregale funktioniert. „Wir sind in ganz Norddeutschland unterwegs und entwickeln passgenaue Kühlsysteme für jeden Supermarkt“, erzählt er. Dabei ist der deutsche Firmensitz in Mannheim, der Hauptsitz in Mailand.
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Dadurch hat nicht nur die Kundschaft mehr Platz, sondern auch das Sortiment. Kröger schätzt, dass die Artikelanzahl von etwa 18.000 auf etwa 20.000 gestiegen ist. Vieles hat schon seinen passenden Platz im Markt gefunden. „Es dauert drei Wochen, alles einzurichten“, erklärt Inhaber Kröger. „Zuerst haben wir die nicht kühlpflichtige Ware eingeräumt, ab Donnerstag, 28. November kommt die Tiefkühlware. Erst kurz vor der Eröffnung folgt dann die ‚Plusware‘. Das ist die Kühlfrischware: Milch, Butter, Feinkost, Fisch, Fleisch, Gemüse und Früchte.“
Ein Mini-Computer hilft bei den Bestellungen
Von jedem Artikel werden stets erst zwei Muster eingeräumt, um die Optik zu beurteilen. Dann folgt der Rest. Eine der Mitarbeiterinnen, die da den Überblick hat, ist die Disponentin Britta Budziszewski. Sie kniet vor einem Regal mit Salz, Mehl und Zucker, „Nährmitteln“ wie es im Fachjargon heißt, und hält ein Gerät in der Hand, das einem Smartphone ähnelt. „Das ist ein Mini-Computer, mit Nano, dem Edeka-Programm, kann ich alles Mögliche machen: Etiketten bestellen und drucken oder auch Artikel ordern“, erläutert die langjährige Edeka-Mitarbeiterin. Gerade ist sie dabei, die fehlende Ware nachzubestellen.
Helge Kröger ist seit 2004 Inhaber des Edeka-Marktes am Täbyplatz in Reinbek. Den hat er noch vor der Energiekrise 2020 von Grund auf sanieren lassen. Heute ist er froh über das Timing. „Das hat die hohen Energiekosten etwas abgepuffert, weil unser Verbrauch stark gesunken ist“, sagt er. Im September 2022 hat er zusätzlich den Wentorfer Markt übernommen.
Mit der neuen Technik bis zu 40 Prozent Energie einsparen
„In Wentorf haben wir den Fußboden mit Dämmung neu aufgebaut, die gesamte Lüftungs- und Beleuchtungstechnik erneuert und alles auch energetisch saniert“, berichtet der Supermarkt-Inhaber. „Die Abwärme der Kühltechnik wird auch für die Heizung genutzt.“ Die neue Kältetechnik sei ebenso wie die moderne Beleuchtung deutlich energiesparend. „Ich rechne damit, 30 bis 40 Prozent Energie einzusparen“, sagt Helge Kröger.
Drei Millionen Euro haben der Edeka-Verbund und er in den Standort investiert. Das lohne sich trotz der hohen Supermarkt- und Discounter-Dichte im Ort. „Wir liegen direkt und zentral an der Hauptstraße und haben Parkplätze vor der Tür“, betont Kröger. Am Donnerstag, 5. Dezember, ab 7 Uhr können die Kundinnen und Kunden die Zukunftsfähigkeit des Marktes testen.