Geesthacht. Namenszusatz des früheren Trägers von Fassade der Klinik Geesthacht entfernt. Was das über die Zukunft des Krankenhauses aussagt.

Nun ist der Wechsel auch optisch vollzogen. Zwei Mitarbeiter der Firma Schlichting aus Lüneburg haben am Mittwoch den Namenszusatz „Die Johanniter“ vom Gebäude und über dem Eingang am Runden Berge entfernt. Vom alten Schriftzug haben sie lediglich „Krankenhaus Geesthacht“ an der Fassade übrig gelassen. Damit ist endgültig vorbei, was 1982 mit der Übernahme des vormals städtischen Krankenhauses begonnen hatte.

Am 23. September hatten die Johanniter sowohl für das Krankenhaus als auch für die Geriatrie und Seniorenzentrum GmbH ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Am 1. Oktober verkündeten Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus und Sanierungsgeschäftsführer Tobias Vaasen den Rückzug der Johanniter aus Geesthacht.

Optische Veränderung am Krankenhaus Geesthacht

Im Anschluss war der Namenszusatz bereits aus dem Handelsregister gestrichen worden. Die Klinik firmiert aktuell unter Krankenhaus Geesthacht GmbH und die Geriatrie unter Klinik für Geriatrie und Seniorenzentrum Geesthacht GmbH. An beiden sind die Johanniter noch mit 10,1 Prozent beteiligt.

Krankenhaus Geesthacht
Die demontierten Teile des alten Schriftzuges vom Geesthachter Krankenhaus liegen lieblos am Rand der Zufahrt. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Derzeit laufen die Verhandlungen mit potenziellen Investoren, die Interesse an der Übernahme des Krankenhauses in Gänze oder zumindest von einzelnen Abteilungen geäußert haben. Dass das ebenfalls insolvente Johanniter-MVZ aus der Bergedorfer Straße, wie am Dienstag, 26. November verkündet, fortan im Geesthachter Krankenhaus als Medizinisches Versorgungszentrum weitergeführt wird, ist dabei ein positives Indiz dafür, dass ein Krankenhausbetrieb in der Elbestadt durchaus eine Zukunft haben könnte.

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Der Petitionsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages befasst sich nach Informationen unserer Redaktion am 10. Dezember mit einer Petition, die sich für den Erhalt des Krankenhaus und seiner Geburtsstation einsetzt. An diesem Datum darf die Antragstellerin Jennifer Fröhlich aus Schwarzenbek ihr Anliegen vortragen. Bis Mittwoch hatten 7848 Personen die Petition mit gezeichnet – deutlich mehr als die 2000 erforderlichen Unterschriften, um persönlich gehört zu werden. Wer sich beteiligen möchte, hat dafür noch fünf Tage Zeit.