Geesthacht. Online-Petition hat fast viermal so viele Unterschriften bekommen, wie notwendig. Zudem ist eine Aktion in der Fußgängerzone geplant.

7799 Personen hatten bis Donnerstag, 21. November, die Online-Petition „Rettet das Krankenhaus Geesthacht mit seiner Geburtshilfe!“ mit gezeichnet. Elf Tage bleibt weiteren Unterstützern der insolventen Klinik noch Zeit dafür. Die erforderliche Marke von 2000 Unterschriften, um vor dem Petitionsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages sprechen zu dürfen, war schon am zweiten Tag erreicht worden.

Nun steht auch der Termin fest, wann Hebamme Jennifer Fröhlich ihr Anliegen vortragen darf. Nach Informationen unserer Redaktion erfolgt dies bei der Sitzung am 10. Dezember (12 Uhr). Eine offizielle Tagesordnung liegt noch nicht vor.

Erhalt des Krankenhauses: Hebamme darf vor Politikern sprechen

Während derweil die Delegation von den interessierten Investoren bereits durch die Abteilungen am Runden Berge (Krankenhaus) sowie in Edmundsthal (Geriatrie und Seniorenzentrum) geführt werden, planen die Mitarbeiter des Krankenhauses vor dem Auftritt der Hebamme, eine Aktion in der Geesthachter Fußgängerzone in der Bergedorfer Straße.

Geburtsklinik
Jennifer Fröhlich hat die Petition zum Erhalt der Geesthachter Geburtsklinik ins Leben gerufen. © Alexander Reimers | Alexandra Reimers

Als Termin, bei dem die Einwohner der Stadt ihre Unterstützung bekunden können, steht der 6. Dezember im Raum. Mehr Information zum Ablauf soll folgen, wenn weitere Abstimmungen dazu erfolgt sind.

Petition liegt im Rathaus aus

Bis zum 2. Dezember besteht für Personen ohne Internetzugang auch noch die Möglichkeit, die Petition persönlich im Rathaus zu unterschreiben (Montag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag von 7.30 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 14 bis 18.30 Uhr). Diese Listen erhält der Petitionsausschuss zur Kenntnis, die Unterschriften werden aber nicht offiziell mitgezählt.

Die Entscheidung, wie es in Geesthacht mit der Krankenhausversorgung weitergeht, obliegt vorrangig dem Krankenhaus. Das Gesundheitsministerium in Kiel muss nach den erfolgten Entscheidungen überprüfen, ob der Versorgungsauftrag noch gewährleistet ist. Mit ihrem Auftritt bringt Jennifer Fröhlich dem Anliegen auf Erhalt von Krankenhaus und Geburtsstation aber hilfreiche öffentliche Aufmerksamkeit.

Nina Scheer: Schleswig-Holstein soll Krankenhausreform zustimmen

Indes fordert die schleswig-holsteinische SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Scheer die schwarz-grüne Landesregierung in Kiel auf, bei der bei Krankenhausfinanzierung Farbe bekennen. „Für den Fortbestand von krankenhäuslich höchster Qualität und flächendeckender Versorgung ist ein zügiges Inkrafttreten der im Oktober vom Deutschen Bundestag beschlossenen Krankenhausfinanzierungsreform unerlässlich. In diesem Sinne fordere ich die schleswig-holsteinische Landesregierung auf, im Bundesrat gegen die Anrufung des Vermittlungsausschusses zu stimmen“, teilt Scheer mit.

Die Bundesländer seien seitens Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in die Ausgestaltung der Reform einbezogen worden. Insofern sei es irreführend, den Eindruck zu erwecken, als nähmen die Länder mit Anrufung des Vermittlungsausschusses schlicht ihr Beteiligungsrecht wahr.

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Am 23. September hatten die Johanniter sowohl für das Krankenhaus als auch für die Geriatrie und Seniorenzentrum GmbH vorsorglich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Inzwischen ist der Name „Johanniter“ aus dem Handelsregister gestrichen. Ob die Häuser in Gänze oder nur einzelnen Abteilungen übernommen werden, soll Mitte Dezember feststehen.