Geesthacht/Elmenhorst. Noch mehr weiße Flecken gibt es im Amt Hohe Elbgeest. Kommunen sollen Förderanträge stellen. Ein Millionenbetrag steht zur Verfügung.

Im Kreisausschuss für Regionalentwicklung und Mobilität soll es am Dienstag, 5. November, gleich um mehrere langfristige Projekte gehen. So steht ab 17.30 Uhr in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Elmenhorst der Zustandsbericht für die Kreisstraßen, Wege und kreiseigenen Brücken zur Beratung an. Weiterhin wird es um den Antrag der Freien Wähler zum Ausbau von Radwegen auf aufgegebenen früheren Bahntrassen gehen wie auch um ein Kreisgrenzen übergreifendes Projekt zum Thema Bikesharing. Dazu kommt der Ansatz, letzte weiße Löcher im Glasfasernetz mit Unterstützung des Landes und des Kreises möglichst bis 2030 zu schließen.

Mit einem Anteil von rund 760 unterversorgten und förderfähigen Adressen steht das Herzogtum beim schnellen Internet im bundesweiten Vergleich sehr gut da. Doch die weißen Flecken sind ungleich verteilt: Während im dünner besiedelten Norden des Kreises teilweise nur vereinzelte Stellen auszumachen sind, ist es in Teilen des Südens auffällig, wie schlecht die Versorgung mit Glasfaser aussieht.

Glasfasernetz: Geesthacht und Amt Hohe Elbgeest mit Lücken

In Geesthacht (99) und besonders dem Amt Hohe Elbgeest (372) ist noch erheblicher Nachholbedarf. Und während für Schwarzenbek etwa 22 Problemfelder gemeldet sind, plus 19 im Amt Schwarzenbek-Land, gibt es für Lauenburg keine Meldungen mehr. Und für Mölln gerade noch sieben.

Der Kreis und betroffene Kommunen sollen übereinkommen, dass die Kreisverwaltung die notwendigen Förderanträge stellt, empfiehlt die Verwaltung in ihrer Vorlage. Mit dem Land soll eine Kostenteilung von 50 zu 25 Prozent angestrebt werden, die restlichen 25 Prozent bleiben bei den Begünstigten. Bis zum Jahr 2029 sollen über das Herzogtum insgesamt 2,881 Millionen Euro dafür bereitgestellt werden.

Bikesharing-Angebot künftig bis in den Kreis Herzogtum Lauenburg

Die Kreisgrenzen überschreiten soll das Projekt Bikesharing. Der Ausschuss will, dass das Herzogtum sich als Pilotkreis beteiligt, um so wertvolle Hinweise und Entscheidungsgrundlagen zu erhalten. Etwa 60 Kommunen (Kreise, Städte und Gemeinden) sowie sonstige Verbände in der Metropolregion Hamburg haben bereits ihr Interesse bekundet.

Ziel ist, über Kooperationen oder andere Zusammenarbeit grenzübergreifende Strukturen zu erproben. Es soll künftig zum Beispiel nicht mehr so sein, dass Mieträder aus Hamburg nicht in den Kreisen abgestellt werden können.

Alte Bahntrassen sollen zu modernen Radwegen werden

Für die Nutzung von ehemaligen Bahntrassen als Radwege macht sich die Fraktion der Freien Wähler im Kreis stark. Sie beantragt, den Kreis aufzufordern, besonders vier Trassen dafür in Augenschein zu nehmen und zu entwickeln. Dazu zählt unter anderem die Strecke Ratzeburg über Berkenthin bis Bad Oldesloe, ein Teilabschnitt der ehemaligen Kaiserbahn. Dazu kommen der Bereich Ratzeburg bis Ziethen sowie Mölln bis Hollenbek.

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Besonderes Augenmerk werden die Antragsteller auf den Bereich um Schwarzenbek werfen. „Insbesondere ein Radweg auf der Trasse Schwarzenbek – Möhnsen (– Trittau) bietet sich als erstes Projekt an.“ Dieser wurde als direkter Weg ins Zentrum der Stadt Schwarzenbek bereits in einem Workshop gewünscht. „Und zudem im landesweiten Radverkehrsnetz Schleswig-Holstein für den Schülerverkehr in der Netzebene 2 eine Radwegeachse Kasseburg – Möhnsen – Havekost – Grove – Schwarzenbek vorgesehen.“

Und es gibt einen weiteren Vorteil dieses Projektes: Eine Realisierung auf der alten Bahntrasse würde vorhandene Straßen weitgehend unberührt lassen.