Dassendorf. Südamerikanerin erfüllt sich in Dassendorf ihren Traum. In einer ehemaligen Bäckerei betreibt Mariane Sahlmann das „Maris Café“.

Der Stolz ist Mariane Sahlmann deutlich anzumerken. Schließlich hat sie sich mit ihrem ersten eigenen Café einen Traum in der Gastronomie erfüllt. „Das hier ist mein Herz“, sagt die gebürtige Brasilianerin. Erst Anfang des Jahres hat sie das Vereinslokal des SC Wentorf übernommen. Vor wenigen Tagen nun öffnete am Bornweg 1 in Dassendorf bei Geesthacht „Maris Café“.

Den Wunsch, ein eigenes Café zu führen, haben sie schon lange gehabt, sagt Mariane Sahlmann, die seit zwölf Jahren mit ihrem Mann in Dassendorf wohnt. Doch die passenden Räumlichkeiten fehlten. Als dann die Bäckerei-Filiale von Eggers ihre Türen schloss, sah die 34-Jährige ihre Chance gekommen. Da sie ohnehin schon mit einer Immobilienmaklerin wegen ihres Wunsches in Kontakt stand, bekam sie die Zusage. „Das ging dann zack, zack“, sagt sie.

Maris Café: Bäckerfiliale musste aufwendig umgebaut werden

Weniger schnell liefen dann jedoch die Umbauarbeiten der ehemaligen Bäckerei. „Es gab zum Beispiel keine Gästetoilette“, berichtet Sahlmann. Zudem sei die Eggers-Filiale ein reiner Verkaufsbäcker ohne Sitzmöglichkeiten gewesen. „Vieles mussten wir neu machen. Einen Monat haben wir renoviert“, sagt sie. Auf dem Hof wurden neue Pflastersteine gelegt, ein Außenbereich eingerichtet. Dass ihr Mann Christian Ingenieur ist, habe bei der Renovierung geholfen.

Auch bei der Inneneinrichtung ist Mariane Sahlmann mit viel Akribie am Werk. Ein befreundeter Designer habe ihr Vorschläge gemacht, wie das Café aussehen könnte. Doch richtig gefallen haben ihr die Vorschläge nicht. „Dann habe ich alles genauso eingerichtet, wie ich es mir vorstelle. Man soll sehen, dass das Maris Platz ist“, sagt sie. Nun gibt eine kleine Sitzecke mit gemütlicher Bank und vielen Kissen in sanften Farben.

Veganer Kuchen, Natas und Tiramisu

Auch wenn Mariane Sahlmann noch nie ein Café geführt hat, mangelt es ihr nicht an gastronomischer Erfahrung. Neben dem deutsch-brasilianischen Sportlerheim in Wentorf ist Sahlmann auch noch Inhaberin eines Catering-Betriebs, der sechs Kindergärten in der Umgebung beliefert. Außerdem bietet sie mit der Firma MuitoMaisBrasil auch Catering für Veranstaltungen an. „Es ist anstrengend, aber macht auch viel Spaß“, sagt sie.

Lange befand sich eine Bäckerei-Filiale am Bornweg, jetzt Maris Café.
Lange befand sich eine Bäckerei-Filiale am Bornweg, jetzt Maris Café. © Marc Nasner | Marc Nasner

Für das eigene Café musste sie dennoch einige Sachen neu lernen. „Ich habe noch nie Brötchen gebacken“, erzählt sie. Im Angebot sind nämlich diverse belegte Brötchen. Kuchen sei dagegen kein Problem. Den backt sie auch mal so für Geburtstage von Freundinnen. Auf der Karte finden sich Cheesecake-Törtchen, Natas, Donuts und auch Tiramisu. Auch veganes Gebäck gibt es am Bornweg. „Ich wurde von einer Frau aus dem Dorf angesprochen, ob wir auch Veganes haben“, erklärt sie. Eine kleine vegane Community aus Dassendorf wolle nun häufiger kommen.

Café soll Treffpunkt für Dassendorfer werden

Da Maris Café wochentags bereits um 7 Uhr öffnet, bietet Mariane Sahlmann auch ein brasilianisches Frühstück an. Dazu gehören Tapioca (brasilianische Pfannkuchen), Rührei und tropische Früchte wie Mango und Papaya. „Wir haben auch ein Frühstück für zwei auf einer Etagere“, sagt sie. Wer Mariane Sahlmann am Nachmittag einen Besuch abstattet, darf sich auf unterschiedliche Longdrinks freuen. Denn: „Ohne Caipirinha geht es nicht!“

Wie die Inhaberin berichtet, seien die ersten Tage gut gelaufen. Einige Menschen aus der Umgebung haben kleine Geschenke und eine Flasche Sekt vorbeigebracht. „Das ist ein gutes Gefühl“, sagt sie. In einer Ortschaft, in der nicht viel los ist, soll das Café Treffpunkt für die Menschen werden.

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Zunächst hat Maris Café dienstags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und sonnabends und sonntags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Wie Mariane Sahlmann sagt, wolle sie erst einmal testen, zu welcher Zeit Kunden kommen.