Schwarzenbek/Büchen. Immerhin fährt der RE1 Rostock-Hamburg tagsüber wieder stündlich. Doch ein wichtiger Zug fällt aus - und es kommen weitere Sperrungen.
Seit Monaten leiden unter den Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Hamburg-Berlin auch die Pendlerinnen und Pendler im Kreis Herzogtum Lauenburg. Immer wieder kommt es zu Zugausfällen. In den kommenden Wochen müssen sich Fahrgäste auf erneute Vollsperrungen einstellen. Auch ein wichtiger Pendlerzug fällt aus.
Dass der Regionalexpress (RE1), der sonst um 6.26 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof ankommt, ausfällt, kritisiert Benedikt Nyqvist vom Verkehrsclub Deutschland. Der Zug sei für Pendler, die einen frühen Dienstbeginn haben, wichtig. Eine halbe Stunde zusätzliche Fahrzeit müssen Fahrgäste für den Weg nun einplanen.
Bahnstrecke Hamburg-Berlin: Regionalexpress fährt tagsüber stündlich
Zudem bemängelt Nyqvist, dass ab 20.21 Uhr nur noch im Zwei-Stunden-Takt Ersatzbusse für den RE1 fahren. „Für Pendler aus Schwarzenbek ist das nicht so dramatisch, da sie ab Bergedorf den 8810 nutzen können“, sagt er. Fahrgäste, die nach Müssen und Büchen wollen, können indes nicht auf Linienbusse umsteigen und sind auf den Ersatzverkehr angewiesen. Alternativ bleibt die Route über Lüneburg mit dem Metronom und dem Erixx nach Büchen.
Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage mitteilt, seien die nächtlichen Bauarbeiten Grund dafür, dass zwischen 22 und 6 Uhr keine Züge auf der Strecke fahren können. „Tagsüber ist ein eingleisiger Zugbetrieb des RE1 möglich. Der Regionalzug um 6.48 Uhr ist der erste Zug, der ab Schwarzenbek in Richtung Hamburg fahren kann“, sagt sie. In der Nacht werden weiterhin Ersatzbusse zwischen Hamburg-Bergedorf und Büchen angeboten. „Einzelne Busse werden bis Schwerin verlängert“, teilt die Bahn mit.
Weitere Vollsperrungen auf der Strecke stehen bevor
Dass der Zugverkehr auf nur einem Gleis verkehren kann, ist auch der Grund dafür, dass nur stündlich und nicht, wie zu Kernzeiten, halbstündlich Züge fahren. Andernfalls wäre die Taktung zu eng. Das jetzige Modell werde noch bis zum 14. Dezember so aufrechterhalten, teilt die Bahn mit.
Allerdings müssen sich Fahrgäste noch auf Vollsperrungen einstellen, so etwa am Wochenende um den Reformationstag vom 30. Oktober bis zum 3. November. Unklar ist aktuell, wie die Bahn auf die Sperrung reagiert. „Für den Zeitraum wird das Ersatzverkehrskonzept aktuell noch erarbeitet und in Kürze veröffentlicht und in alle Systeme eingepflegt“, sagt die Bahnsprecherin.
RE1: Gleise vor dem Hamburger Hauptbahnhof gesperrt
Gesperrt werden vom 8. bis 15. November und vom 27. November bis zum 4. Dezember auch Gleise vor dem Hamburger Hauptbahnhof, die der RE1 befährt. Deswegen enden die Züge bereits in Hamburg-Bergedorf. „Fahrgäste zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf können die S-Bahn nutzen“, heißt es hierzu von der Bahn. Die Fahrt mit der S-Bahn dauert rund zehn Minuten länger als mit dem Regionalexpress.
Schade findet es Nyqvist, dass der Schnellbus nach Hamburg-Wandsbek, der während der Streckensperrung im August eingerichtet wurde, nicht weiter angeboten wird. „Aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens wurde ein zusätzlicher Schnellbus (RE1X) nach Hamburg-Wandsbek eingesetzt. Nun kann der RE1 wieder weitgehend regulär verkehren“, begründet die Bahnsprecherin.
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Die Bahn weist darauf hin, dass sich Fahrgäste unter https://hamburg-berlin.deutschebahn.com/home.html über geplante Arbeiten auf der Strecke informieren können. Benedikt Nyqvist empfiehlt, sich auf der Homepage der DB Regio Mecklenburg-Vorpommern über Sperrungen zu informieren. Da die Linie RE1 vom mecklenburgischen DB-Verband organisiert wird, seien dort die Informationen am verlässlichsten.