Schwarzenbek. An der Schwarzenbeker Kerntangente staut es sich regelmäßig wegen fehlerhafter Ampelphasen. Betreiber findet Fehler im Stromnetz nicht.
Wer mit dem Auto im Kreis Herzogtum Lauenburg unterwegs ist, braucht zurzeit starke Nerven. Baustellen wie an der Elbbrücke oder auch der Hangrutsch an der B209 in Lauenburg sorgten bei Autofahrern für Frust. Zuletzt dürfte sich auch der Pulsschlag des ein oder anderen Pendlers auf der Kerntangente in Schwarzenbek erhöht haben. Zunächst fiel die Ampelanlage am Rande des Pendlerparkplatzes komplett aus, dann spielten die Ampelphasen verrückt, was zu einem längeren Stau führte. Skurril ist dabei vor allem der Grund für das Verkehrschaos.
Wie der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) auf Anfrage mitteilt, sei die Ampel an der Kerntangente relativ alt und reagiere deshalb empfindlich auf hohe Temperaturen. „Insbesondere an wärmeren Tagen kommt es vermehrt zu Störungen“, heißt es in der Antwort des Landesbetriebs. Ist es also zu heiß, kann es passieren, dass sich die Ampel komplett ausschaltet.
Schwarzenbek: Fehler im Stromnetz konnte nicht gefunden werden
Zudem gebe es regelmäßig eine Unterversorgung im Stromnetz, was ebenfalls zu Ausfällen führen kann. „Hier sind wir mit dem zuständigen Netzbetreiber der Ursache auf den Grund gegangen, konnten jedoch bisher den Fehler noch nicht eindeutig identifizieren.“ Heißt übersetzt: Kann der Fehler im Stromnetz nicht gefunden, scheinen auch weitere Ausfälle der Ampel möglich.
Dass die Ampel an der Kerntangente Probleme macht, weiß man auch im Schwarzenbeker Rathaus. Regelmäßig haben sich Autofahrer in den vergangenen Wochen im Ordnungsamt beschwert, auch im Mängelmelder der Stadt finden sich mehrere Beiträge zu dem Thema. Da es sich aber bei der B209 um eine Bundesstraße handelt, ist die Stadt nicht zuständig. Dass sich die Bürgerinnen und Bürger trotzdem an die Verwaltung wenden, findet Ordnungsamtschefin Petra Scheerer nachvollziehbar. „Es ist auch gewollt, dass die Menschen einen Ansprechpartner haben“, sagt sie. Bei den vielen verschiedenen Behörden, sei es nicht einfach, immer die richtige zu finden
Ampel nach Neustart falsch eingestellt
Wie lange die Ampel insgesamt ausgefallen ist, lässt der Landesbetrieb unbeantwortet. Nur so viel: „Aufgrund der Unterspannungsprobleme startet sich die Anlage immer wieder selbst neu. Daher kam es zu regelmäßigen, kurzzeitigen Ausfällen“, teilt der LBV.SH mit.
Doch die ständigen Neustarts sorgen für ein weiteres Problem: Nach einem Ausfall ist die Ampel in ein sogenanntes Feststellprogramm geraten, was so nicht vorgesehen ist. In der Folge verkürzte sich die Grünphase für Rechtsabbieger Richtung Möllner Straße drastisch, wodurch sehr der Verkehr staute. „Zu Hauptverkehrszeiten staute sich der Verkehr auf der Kerntangente bis zum Tunnel“, weiß Ordnungsamtschefin Petra Scheerer.
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Wie der LBV.SH sagt, sei das Problem des Feststellprogramms in der vergangenen Woche behoben worden. Weitere Anpassungen seien nicht vorgesehen. Die Probleme im Stromnetz lassen zumindest Zweifel an einer reibungslosen Zuverlässigkeit zu.