Geesthacht. Raus mit dem Plastik: Der Nabu Geesthacht bitte um Mithilfe beim Müllsammeln am Elbufer. Warum sich Feinschmecker beteiligen sollten.
Das Hochwasser der Elbe dürfte in diesem Jahr dafür sorgen, dass noch mehr Müll am Flussufer zu finden sein wird, als sonst. Die Fluten haben einiges mitgeführt und dann an den Ufern bei Geesthacht abgeladen, erwartet man beim Geesthachter Nabu. Höchste Zeit also, wieder einmal aufzuräumen. Am Freitag, 27. September, wird von 15 bis 17 Uhr im Rahmen des Coastal Cleanup Days gesammelt – mit vielen weiteren Freiwilligen, so die Hoffnung der Naturschützer.
Jens Gutzmann, 2. Vorsitzender der Geesthachter Nabu-Ortsgruppe, wird von der Wasserseite aus mit seinem Kajak den Unrat sammeln, den das Hochwasser angeschwemmt hat. Erfahrene Paddler mit eigenem Boot können sich ihm gerne anschließen. Treffpunkt für diese spezielle Einsatzgruppe ist der Steg an der Fußgängerbrücke im Geesthachter Hafen um 14.30 Uhr.
Das Hochwasser dürfte für noch mehr Müll als üblich gesorgt haben
Alle anderen Helfer, die sich an der Müllsammelaktion beteiligen möchten, sind um 15 Uhr am Freibad-Parkplatz willkommen. Die Geesthachter Nabu-Vorsitzende Heike Kramer empfiehlt, Eimer und Handschuhe selbst mitzubringen. Müllsäcke werden zur Verfügung gestellt.
Der Müll im Fluss, er gefährdet auch die See. Jedes Jahr gelangen bis zu zehn Millionen Tonnen Plastikabfälle allein von Land in die Meere und gefährden Fauna wie Flora. Tiere verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung und können daran ersticken, oder sie verhungern, weil der gefüllte Magen signalisiert, genug gegessen zu haben. Dabei sind es dann nur unverdauliche Kunststoffteile.
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Über die Nahrungskette kommt zerriebenes Plastik zurück zu den Menschen
Es dauert Jahrzehnte, bis der Müll unter Einfluss von Sonne, Salzwasser und Wellen in kleinere Partikel zerrieben wird. Bei einer Plastiktüte dauert die Zersetzung im Wasser zehn bis 20 Jahre, bei einer Plastikflasche 450 Jahre und bei einer Angelschnur 600 Jahre. Auch das entstandene Mikroplastik schädigt die Gesundheit von Tieren und Menschen. Zum Menschen kommt es zurück über die Nahrungskette. Manchmal auch über das in Feinschmeckerkreisen so beliebte Meersalz, in dem die feinen Partikel enthalten sein können.
Seit 1986 haben weltweit insgesamt 17 Millionen Freiwillige beim International Coastal Cleanup Day 156 Millionen Kilogramm Müll an Gewässern gesammelt. Im vergangenen Jahr sammelten deutschlandweit 834 Kinder und 736 Erwachsene insgesamt 11,5 Tonnen Müll. Plastikmüll machte mit 47 Prozent fast die Hälfte der Funde aus, gefolgt von Zigaretten mit 29 Prozent.