Ratzeburg. Der Schauspieler stellt neuen Krimi vier Monate vor Erstausstrahlung beim Norddeutschen Freiluftkino am Ratzeburger See vor.
Kinospaß unter freiem Himmel: Das seit mehr als 20 Jahren erfolgreiche Konzept findet immer mehr Freunde und das Norddeutsche Freiluftkino von Martin Turowski findet auch immer mehr Nachahmer. Zum Saisonende am 31. August am Ratzeburger See gab es einen ganz besonderen Leckerbissen: Den neuen „Nord bei Nordwest“-Krimi, der erst im Januar 2025 im Fernsehen zu sehen ist, feierte Vorpremiere unter freiem Himmel und lockte mehr als 1500 Besucher. Mit dabei: Hauptdarsteller Hinnerk Schönemann, der vor Filmstart und in der Pause mehr als Hundert Fans für Selfies zur Verfügung stand.
Ebenfalls ein Selfie machte Dörte Kabel aus Reinbek mit Schönemann. „Ich bin Fan von Nord bei Nordwest und war mit meinem Mann schon bei vielen Drehorten, um auf den Spuren der Filme zu wandeln. In Ratzeburg bei der Vorpremiere bin ich zum zweiten Mal“, sagt die Kauffrau. Für Veranstalter Martin Turowski war es bereits das dritte Mal, dass er zum Saisonende eine Vorpremiere von Nord bei Nordwest zeigen konnte. „Den Kontakt zum Fernsehen habe ich schon lange. Ich habe einfach mal nachgefragt, ob ich so einen Film bekommen kann“, so der Kinobetreiber.
Hinnerk Schönemann: Was Fans bei dem Schauspieler nicht machen sollten
„Ich habe den fertigen Film selbst noch gar nicht gesehen. Ich bin gespannt, wie er geworden ist. Ich schätze das Ambiente hier am See sehr und komme immer wieder gerne hierher“, sagte Hinnerk Schönemann, der sich extrem volksnah gab. „Habe ich selten erlebt, dass ein Star mit solcher Geduld alle Fotowünsche erfüllt“, sagte ein Zuschauer, der sich mit in der langen Schlange für die Selfies eingereiht hatte. Nur eines geht bei Hinnerk Schönemann gar nicht: „Nicht anfassen“, sagte er mehrfach, als Fans ihm den Arm über die Schulter legen oder zu sehr auf Kuschelkurs gehen.
„Ich war noch nie hier. Das Ambiente mit dem See passt optimal zu dem Filmformat und die Technik mit dem Laserprojektor ist hochprofessionell. Wir sind gespannt, wie das Publikum reagiert“, sagte Regisseur Felix Herzogenrath, der gerne und oft mit Hinnerk Schönemann zusammenarbeitet. „Hinnerk ist ein Spielkind, der bei den Dreharbeiten gerne etwas ausprobiert. Aber er ist auch absolut textsicher. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten“, so der Regisseur, der aktuell mit Schönemann in Köln dreht.
„Nord bei Nordwest“: Gedreht wurde in Hamburg und auf Fehmarn
Der aktuelle „Nord bei Nordwest“ mit dem Titel „Haare? Hartmann!“ mit einer mordenden Friseurin, einem durchgeknallten Killer und einer seltenen Briefmarke aus Indien ist ganz klassisch in Hamburg und auf Fehmarn an 21 Drehtagen im Frühjahr entstanden. Das Team ist um die 40 Mitarbeiter stark. So viel sei vorab verraten: Die neue Folge ist extrem witzig, aber auch blutig. „Wir haben in einer Szene eine extreme Kopfwunde. Das ließ sich nicht schminken. Dafür haben wir einen Kunstkopf nach dem Vorbild des Schauspielers hergestellt und der stand während der Dreharbeiten auf einem Tisch, an dem alle vorbeimussten. Das war ziemlich skurril“, erzählt Herzogenrath.
„Das sieht ja aus wie der Eurotunnel, da kann man ja bis auf den Teppich durchgucken“, sagt Hinnerk Schönemann bei der entsprechenden Szene im Film. Doch das ist längst nicht alles, was Schönemann, Jana Klinge und Marleen Lohse in dem neuen Film an skurril makabren und auch witzigen Dialogen und Szenen zu bieten haben. Das Publikum war in jedem Fall begeistert und spendete begeistert Applaus. Wer nicht dabei war, muss sich bis Januar gedulden. Der genaue Sendetermin steht aber noch nicht fest.
Norddeutsches Freiluftkino will auch nächstes Jahr in Ratzeburg Station machen
Was indes fest steht, ist, dass das norddeutsche Freiluftkino weiter wächst. In diesem Jahr gab es 40 Vorstellungen. Die Hälfte davon im Kreis Herzogtum Lauenburg beziehungsweise in direkt angrenzenden Orten in Stormarn und Mecklenburg-Vorpommern, die andere Hälfte der Vorstellungen waren in Grömitz und Umgebung. „Wir waren jetzt das zweite Jahr auch an der Ostsee. Das hat sich bewährt, die Nachfrage ist gewaltig. Wir werden auch im kommenden Jahr wieder Kino hier und in Grömitz machen“, so Martin Turowski.
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Im Laufe der Jahre ist die Technik immer besser geworden. Der Laserprojektor ermöglicht schon in der Dämmerung einen Filmstart, weil das Licht extrem stark ist. Außerdem wurde der Projektor jetzt auf Akkubetrieb umgerüstet und er wird am Nachmittag mit Solarzellen aufgeladen. „Damit können wir noch mehr Spielorte anfahren, weil wir total autark sind. Außerdem schonen wir die Umwelt“, so Turowski.