Schwarzenbek. Schwarzenbeker Schützengilde öffnet am Tag des Sports ihre Anlage für alle. Wer will, kann sich auch am Schießstand ausprobieren.

Laufen, zielen und schießen oder einfach die Treffsicherheit mit Kleinkalibergewehr oder Luftpistole unter Beweis stellen. Das geht am Sonntag, 1. September, von 13 bis 17 Uhr bei der Schwarzenbeker Schützengilde. Die Schießsportler nehmen am 27. landesweiten „Tag des Sports“ mit einem umfangreichen Programm an der Schützenallee teil.

„Wir sind jetzt zum vierten Mal dabei und wollen mit den Aktionen Werbung für unseren Sport machen“, sagt Schießmeister Siegfried Koslowski, der das Sommer-Biathlon vor einigen Jahren nach Schwarzenbek geholt hat.

Sommer-Biathlon: Schwarzenbeker Schützen machen Wintersport im Sommer

Natürlich wollen die Schützen den Schwarzenbekern etwas bieten, nachdem die Schützenfeste – in früheren Zeiten Publikumsmagnete mit Rummelplatz und Fressbuden – mittlerweile praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert werden. Aber es wird auch eng im traditionsreichen Verein von 1894. Aktuell hat die Gilde 92 aktive Mitglieder, der Altersdurchschnitt ist relativ hoch. Viele sind Ü60, ein Teil sogar Ü 70.

Veranstaltungen wie der Tag des Sports oder die jährlichen Biathlon-Cups mit Mannschaften und Einzelstartern aus der Region (nächster Termin ist Ende September) sind wichtig für die Schützen, um neue und vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen. Denn zur Jahrtausendwende zählte der Verein noch 160 Mitglieder, nach Corona waren es gerade noch 80. Jetzt dümpelt die Zahl um die 90 herum.

Alexander Arlt (12) ist erst seit zwei Jahren bei den Schwarzenbeker Schützen und holte schon einen Titel bei den Landesmeisterschaften in die Europastadt.
Alexander Arlt (12) ist erst seit zwei Jahren bei den Schwarzenbeker Schützen und holte schon einen Titel bei den Landesmeisterschaften in die Europastadt. © Ines Timmermann | Ines Timmermann

Sommer-Biathlon: Schützen suchen Nachwuchs

Dass die Rechnung mit den Mitmach-Veranstaltungen aufgeht, zeigt beispielsweise die Jugendabteilung. Im Vorjahr konnte die Gilde sechs neue Mitglieder in diesem Bereich gewinnen. Vor zwei Jahren blieb Alexander Arlt (12) nach dem Tag des Sports dabei und zählt mittlerweile zu den erfolgreichen Nachwuchstalenten der Gilde.

„Seine Mutter, die selbst bereits in einem anderen Schützenverein aktiv war und nun ebenfalls Mitglied unserer Gilde ist, motivierte Alexander, den Schießsport einfach mal auszuprobieren“, berichtet Vereinssprecherin Ines Timmermann. „Prompt hat er am Luftgewehrschießen Spaß gefunden. Und nach einem Jahr Mitgliedschaft hat er seine erste Schützenschnur erschossen.“

Nach zwei Jahren Training holte Alexander den ersten Landestitel nach Schwarzenbek

Durch die gute Arbeit mit seinem Trainer Jörg Rebentisch und die Förderung von Jens Torkel mit extra Trainingsstunden konnte Alexander dieses Jahr bereits an den Landesmeisterschaften in Kellinghusen teilnehmen. „Alles war neu und ungewohnt und die Konkurrenz war stark. Aber sein stetiger Übungsfleiß wurde belohnt“, so Ines Timmermann.

So erzielte der Zwölfjährige in der Disziplin Luftgewehr liegend den 1. Platz und wurde Landesmeister. In der Disziplin Luftgewehr Freihand belegte Alexander den 7. Platz und im Drei-Stellungs-Kampf den respektablen 3. Platz. Damit hatte er nicht gerechnet. Sein nächstes großes Ziel ist die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften. Vielleicht ja schon im kommenden Jahr.

Sommer-Biathlon: Laufen und Schießen im Wechsel

„Jeder ist am Sonntag bei uns willkommen und hat die Möglichkeit, sich im Schießwettbewerb mit dem Luftgewehr, der Luftpistole, dem Kleinkalibergewehr und an unserer Biathlonanlage auszuprobieren“, so Koslowski. Besonders anspruchsvoll ist dabei die Sommer-Biathlon-Anlage – zumal es auch am Wochenende wieder sommerlich heiß werden soll.

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Die Teilnehmer laufen einen abgesteckten Parcours auf dem Gelände vor dem Schützenhaus an der Schützenallee ab und müssen dann von einer Matte aus mit dem Biathlongewehr auf die Scheibe schießen. „Die Kombination ist anspruchsvoll, weil man noch außer Atem ist und dann das Gewehr ruhig halten muss“, sagte Ex-Schützenkönigin Anja Eschke, als sie die 12.000 Euro teure Anlage vor einigen Jahren ausprobierte. „Geschossen“ wird dabei ohne Munition mit einem Laserpunkt.

Traditioneller geht es auf den Schießständen mit Kleinkaliber und Luftdruckwaffen zu. „Wer an allen Disziplinen teilnimmt, kann auch einen Preis gewinnen“, verspricht Siegfried Koslowski. Zu gewinnen gibt es ein Jahr lang, ein halbes Jahr und eine dreimonatige kostenlose Mitgliedschaft in der Schwarzenbeker Schützengilde. Bei Kaffee, Tee und Kuchen haben die Besucher die Möglichkeit, sich über das Vereinsleben in der Schützengilde zu informieren.