Schwarzenbek. Weg mit dem Uniformzwang, dazu eine moderne Laser-Biathlonanlage – damit wollen die Schützen in Schwarzenbek attraktiver werden.
Die Schützen in Schwarzenbek wollen sich nach dem Lockdown neu aufstellen und haben einige Vorhaben im Visier: Dazu gehören ein neuer Anlauf für den im Sommer abgesagten Biathloncup, der Schützenball im Februar und das Schützenfest am Pfingstsonnabend 2022, das in jedem Fall nach zweijähriger Zwangspause wieder stattfinden soll.
Die Schwarzenbeker Schützengilde von 1894 hatte am Tag des Sports verschiedene Angebote parat und viele Gäste kamen, um Verein und Schießsport kennenzulernen. So gab es ein Preisschießen für Jedermann. Jeweils zehn Schuss mit der Luftpistole, dem Luftgewehr, dem Kleinkalibergewehr und dem Biathlongewehr konnten abgegeben werden. Zu gewinnen gab es kostenlose Mitgliedschaften für drei Monate bis zu einem Jahr.
Traditionen pflegen, gleichzeitig sich dem Neuen öffnen
Neu ist: Die Mitglieder müssen sich nicht mehr verpflichten, die Schützenuniform zu tragen, sondern können ein Vereinsshirt anziehen. „Wir wollen uns öffnen und modernisieren und dennoch wollen wir natürlich unsere Traditionen weiterführen“, sagte Sven Dreyer, der während der jüngsten Jahreshauptversammlung als 1. Vorsitzender wiedergewählt worden ist.
Der Verein ist stolz darauf, dass das deutsche Schützenwesen 2015 als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet wurde. Eine Tafel am Eingang des Vereinshauses an der Schützenallee weist darauf hin. Die Auszeichnung würdigt, die regional unterschiedlichen Traditionen und Bräuche der Schützen wie die Schützenfeste, die in vielen Orten das Gemeinschaftsleben prägen.
Schützenball soll nächstes Jahr den Königsball ersetzen
Geplant ist wieder ein Festball im Februar. Es wird aber ein Schützenball und kein Königsball sein, weil die Königin von 2019, Anja Eschke, „ihren“ Ball bereits im Februar 2020 hatte und seitdem wegen des Lockdowns kein neuer König ausgeschossen werden konnte. Die 80 Schützen wollen auf den gesellschaftlichen Anlass in Schröders Hotel mit möglichst vielen Schwarzenbekern und auswärtigen Gästen nicht verzichten.
Im kommenden Jahr soll es auch wieder ein richtiges Schützenfest geben. In den vergangenen Jahren blieben die Schießsportler mit ihren Gästen an der Schützenallee unter sich, aber 2022 soll an alte Traditionen angeknüpft werden: „Ich will ein Schützenfest! Mit Umzug durch die Stadt“, fordert Dreyer.
„Großen Dienstanzug“ wird in Schwarzenbek weiter getragen
Dann tragen die gestandenen Schützen der Kompanie ihren „großen Dienstanzug“, bestehend aus Schützenhut, Jacke mit Schulterstücken und den Auszeichnungen, weißem Hemd, weißer Fliege, weißen Handschuhen, schwarzer Hose, schwarzen Strümpfen und schwarzen Schuhen. Schützenoberst Dreyer findet es wichtig, die Traditionen zu leben und zu pflegen. Wer möchte, kann aber im Vereinsshirt mitmachen und seine Auszeichnungen an diesen Dress heften.
Die Schützen setzen auch in Zukunft auf ein reges Vereinsleben. Nach den Lockdowns und Kontaktbeschränkungen kann es nun unter Auflagen und für Geimpfte, Genesene und Getestete wieder weitergehen auf den Schießständen an der Schützenallee weiter gehen.
Laser-Biathlonanlage auch bei Events und Festen in der Stadt einsetzbar
Trainingszeit für die Herren ist jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr. Die Damengruppe trifft sich dienstags ab 19.30 Uhr zum Training und die Jugendschützen kommen mittwochs ab 17.30 Uhr zusammen. Darüber hinaus können Interessierte an jedem ersten Sonntag im Monat von 15 bis 18 Uhr kommen, den Verein kennenlernen und unter Anleitung trainieren.
Großer Anziehungspunkt ist die neue Laser-Biathlonanlage, die die Gilde für knapp 12.000 Euro angeschafft hat. Die mobile und zertifizierte Lichtpunktanlage eröffnet neue Möglichkeiten, denn sie kann bei anderen Events und Festen in der Stadt aufgebaut werden. „Dadurch haben wir viel mehr Möglichkeiten, neue Mitglieder zu finden und das wollen wir auch nutzen“, sagt Dreyer. Zunächst steht aber der 1. Schwarzenbeker Biathloncup auf dem Gelände an der Schützenallee am Sonnabend, 30. Oktober, ab 9 Uhr dem Plan.