Büchen. Schulverband investiert 13 Millionen Euro in den Ausbau des Schulzentrums. Warum Gemeinschaftsschule und Ganztagsbetreuung profitieren.
Einige Wochen nach seinem Amtsantritt hatte Büchens neuer Bürgermeister dieses Frühjahr die Notbremse gezogen. Der Ausfall von fast 500.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen hatte im Gemeindehaushalt eine neue Lücke gerissen, Bürgermeister Dennis Gabriel reagierte mit einer Haushaltssperre. Nach weiteren Streichungen und Streckung von Investitionsvorhaben wurde die Sperre vor den Sommerferien wieder aufgehoben. Bereits laufende beziehungsweise beauftragte Vorhaben waren nicht betroffen.
20 neue Klassenräume für 13 Millionen Euro
Eine gute Nachricht: Pünktlich zum Schuljahresbeginn soll der Anbau für die Grundschule am Schulzentrum fertig werden. Die Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke ist im Jahr 2021 erfolgt, im April 2022 wurde mit dem Bau des auf 13 Millionen Euro taxierten Projektes begonnen. Dazu zählt auch die künftige Versorgung mit Erdwärme.
Der „Anbau“ umfasst 20 Klassenzimmer und weitere Räumlichkeiten: Wer angesichts solcher Zahlen eine völlig überdimensionierte Planung vermutet, darf sich wieder zurücklehnen. Der Begriff Anbau bezieht sich auf das Schulzentrum samt Gemeinschaftsschule und Hort. Büchen selbst wie auch die dem Schulverband angeschlossenen Gemeinden sind die vergangenen Jahre nicht derart gewachsen, dass 20 neue Grundschulklassen für die Amtsgemeinden nötig würden.
Grundschule macht Platz in Büchens Schulzentrum
Die Grundschule verlässt zum Ende dieser Sommerferien ihre bislang genutzten Räumlichkeiten im Schulzentrum, sie soll komplett in den Neubautrakt wechseln. Die freiwerden Kapazitäten werden nach und nach für neue Nutzungen hergerichtet, sie werden spätestens vom Schuljahr 2025/2026 an alle benötigt, bestätigt Michael Kraus, Bauamtsleiter im Amt Büchen.
„Ein Teil der freiwerden Räume werden nach Umbaumaßnahmen bereits vom kommenden Schuljahr an von der Gemeinschaftsschule genutzt. Vom folgenden Schuljahr an ist zudem die Ganztagsbetreuung verpflichtend, wird der andere Platz dafür benötigt“, sagt Kraus.
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Das Schulbauprojekt ist nicht – allein – durch die Gemeinde Büchen finanziert, der Schulverband hat die Mittel dafür bereitgestellt. Von der Haushaltssperre war das Vorhaben nicht betroffen. Als größtes Mitglied trägt aber wiederum Büchen gut die Hälfte der Kosten – anders als im Falle der geplanten Einfeldhalle.
Schulverband hat den Neubau finanziert
Das Projekt einer Halle mit diversen Nutzungsmöglichkeiten hatte zuerst zu heftigen Diskussionen in der Gemeinde mit anschließenden Streichungen im bereits fertig geplanten Vorhaben geführt. Die frühere Entscheidung der Büchener Politik, die auch für den Schulsport gedachte Halle allein von der Gemeinde und damit ohne den Schulverband zu finanzieren, hatte zunächst das Vorhaben einer Multifunktionshalle ohne einschneidende Kürzungen voranbringen sollen.
Als das Geld immer knapper und die Prioritäten neu bewertet wurden, wurde das Projekt zunächst deutlich zusammengestrichen: von einer Mehrzweckhalle auch für Veranstaltungen auf eine reine Sportstätte. Jetzt ist es komplett gestoppt, voraussichtlich für lange Zeit: „Aus finanziellen Gründen ist das Vorhaben vom Tisch“, bestätigt Michael Kraus.