Schwarzenbek. Sigrun Kühn hat die Arbeit im Familienzentrum St. Elisabeth in Schwarzenbek mitgeprägt. In die Stadt zog sie einst der Liebe wegen.
Sie hat die Sommergottesdienstreihe ins Leben gerufen, die Luther-Spiele in die Kita St. Elisabeth geholt und das evangelische Familienzentrum am Verbrüderungsring mit vielen neuen Angeboten mit aufgebaut. Nun geht Pastorin Sigrun Kühn in den Ruhestand. Damit ist die dritte Pastorenstelle in Schwarzenbek wieder frei.
Offiziell wurde die 63-Jährige am vergangenen Sonntag, 21. Juli, bereits mit einem Empfang im Familienzentrum verabschiedet, sie ist aber noch bis zum 30. August im Amt, sodass die Schwarzenbeker nach wie vor die Möglichkeit haben, sich von der beliebten Pastorin zu verabschieden.
Schwarzenbek: Pastorin Sigrun Kühn geht in den Ruhestand
Sigrun Kühn ist seit dem 1. Dezember 2013 in Schwarzenbek. Die 63-Jährige ist in der Nähe von Minden (Westfalen) geboren, studierte in Wuppertal, Bochum und Kiel Theologie und absolvierte ihr Vikariat in Kiel. Danach wirkte sie viereinhalb Jahre als Seelsorgerin in der Kirchengemeinde Bielefeld-Ubbedissen und über 17 Jahre in der Apostel-Gemeinde Bielefeld.
Nach Schwarzenbek zog es Kühn, „damit mein Lebensgefährte, Pastor in Hamburg, und ich nicht mehr so weite Wege zurücklegen müssen“. Doch natürlich stand hinter der Bewerbung noch mehr: Sigrun Kühn ist ausgebildete Familienberaterin, eine perfekte Ergänzung zum entstehenden Familienzentrum St. Elisabeth in Schwarzenbek.
Familienzentrum ist zu einem Ort der Begegnung in Nordost geworden
„Hier ist dann quasi alles unter einem Hut. Die konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung und die Begleitung der Mitarbeitenden dort finde ich sehr reizvoll“, sagte die Pastorin damals. Sie hat das Konzept mit vielen neuen Ideen mit Leben gefüllt und das Familienzentrum zu einem Ort der Begegnung im Stadtteil Nordost gemacht. Besonders die Arbeit mit den Kindern lag ihr am Herzen. Deshalb hat sie neben der üblichen Kinderbibelwoche auch Aktionen für Schüler wie die Einblicke in das Leben von Martin Luther angeboten.
Die Pastorin hat es in den vergangenen elf Jahren auch geschafft, mehrere Institutionen unter dem Dach des Familienzentrums St. Elisabeth zu vereinen: eine große Kita mit 180 Plätzen, die Familienbildungsstätte, ein Saal für Gottesdienste und weitere Räume der Kirchengemeinde. Das Familienzentrum am Verbrüderungsring war ein Leuchtturmprojekt der Aktivregion Sachsenwald-Elbe und ist auf dem Gelände des 1972 errichteten Kirchenzentrums realisiert worden.
Erstes Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt im Kirchenkreis
Sigrun Kühn feierte mit ihrem Team regelmäßig Familiengottesdienste, führte Familienfreizeiten durch und war als Religionspädagogin in der Kita tätig. „Das waren wunderbare Aufgaben, und es ist eine tolle Chance, alles gemeinsam unter einem Dach zu haben“, sagt sie. Die Schwarzenbeker Kirchengemeinde erstellte als eine der ersten im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg ein Schutzkonzept zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt. Auch hier war Kühn von 2018 bis 2020 als Mit-Organisatorin tätig.
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Wenn sie in Schwarzenbek unterwegs war, dann mit ihrem orangefarbenen Rad, weil ihr auch der Umweltschutz am Herzen lag. Deshalb hat sie auch für das Stadtradeln die Gruppe „Kirche in Bewegung“ gegründet, die bei der Aktion immer mit die meisten Kilometer sammelte und reichlich CO₂ einsparte.