Geesthacht. Grünfläche wird nur noch zum Teil und sehr eingeschränkt bewirtschaftet. Konzept findet viele Befürworter. Es gibt aber auch Bedenken.

Lange war um den Geesthachter Stadtwald gerungen worden. Eine fraktionsübergreifende Koalition aus Grünen, SPD, Linken und BfG erstritt vor zwei Jahren das Ziel, den Wald weitgehend sich selbst zu überlassen nach dem Vorbild des Lübecker Modells für naturnahe Waldbewirtschaftung.

Ein Konzept, das sich nun in barer Münze auszahlen könnte. „Für den Stadtwald können Fördermittel beantragt werden“, hat die Stadtverwaltung herausgefunden. Die Bundesregierung will die natürliche Waldentwicklung fördern, stellt bis zu 100 Euro pro Hektar Waldfläche bereit. Ziel ist eine bessere Klimaresilienz. „Klimaangepasstes Waldmanagement“ heißt das Programm.

Geesthachter Stadtwald: Welche Bedenken die Politik hatte

Die Politik im Umweltausschuss wurde um Zustimmung gebeten für eine Beantragung. Die fiel einstimmig aus, aber nicht ohne vorherige Zweifel. „Man geht eine Selbstverpflichtung ein, dass das für die nächsten Jahre so bleibt, das gab es zu bedenken“, erklärt der Ausschussvorsitzende Muammer Kazanci (SPD).

Hintergrund: Für Waldflächen, die größer sind als 100 Hektar, besteht bei Förderung die Verpflichtung, mindestens fünf Prozent der Fläche der natürlichen Waldentwicklung zu überlassen über einen Zeitraum von 20 Jahren, für andere Kriterien besteht eine Verpflichtung über zehn Jahre.

Eingegriffen wird nur für Pflege und für die Sicherheit

Ausnahmen für Eingriffe in den Baumbestand sind notwendige Pflege- oder Erhaltungsmaßnahmen sowie Verkehrssicherungs- und Forstschutzmaßnahmen. Der Geesthachter Stadtwald umfasst die Heidberge mit etwa 110 Hektar und die Besenhorster Sandberge mit etwa 130 Hektar. 

Für eine Förderung müssen zwölf Kriterien erfüllt werden. Laut Verwaltung erfülle der Stadtwald diese Kriterien bereits, und wo nicht, könnten die Anforderungen ohne großen Aufwand umgesetzt werden. Dazu gehört eine Kennzeichnung von Habitatbäume.

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„Da sich für den Stadtwald durch die Einhaltung der zwölf Kriterien keine wesentlichen Veränderungen oder Einschränkungen ergeben und die Entwicklung zum klimaresilienten Wald erklärtes Ziel der Waldentwicklung des Stadtwaldes ist, wird die Antragstellung empfohlen“, schlussfolgerte die Stadtverwaltung. Eine Auffassung, der die Politik dann folgte.