Geesthacht. Das nur 500 Quadratmeter kleine Hochmoor in den Heidbergen droht auszutrocknen. Der Nabu Geesthacht wird aktiv.
Zu einer Rettungsmission in die Geesthachter Heidberge sind einige Mitglieder der Ortsgruppe des Nabu aufgebrochen. Aus dem „Kuhtränke“ genannten Ort im Stadtwald fischten sie mit Eimern und Keschern frischen Laich von Grasfröschen, um diesen vor dem sicheren Tod zu retten und an anderer Stelle auszusetzen.
Es ist eine echte Rarität, die sich an dieser Stelle des Stadtwaldes verbirgt. Hier ist nicht nur das letzte Vorkommen der namensgebenden Heide im nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeforsteten Stadtwald. An dieser Stelle befindet sich ein winziges Hochmoor, keine 500 Quadratmeter groß und das einzige seiner Art im südlichen Teil des Kreis Herzogtum Lauenburg.
Kennzeichen: „Es wird allein von Regenwasser und nicht von Grundwasser gespeist“, erklärt Friedhelm Ringe vom Geesthachter Nabu. Und darin liegt das Problem. Im Zuge des Klimawandels haben die Nachkommen des Grasfrosches keine Überlebenschance. Die bereits jetzt nur gut zehn Zentimeter tiefe Pfütze wird in den Sommermonaten sicher austrocknen. „Die Grasfrösche leben hier im Wald und suchen sich das nächste Wasserloch“, sagt Ringe.
Geesthacht: In der „Kuhtränke“ ist ein winziges Hochmoor
Er und seine Mitstreiter siedelten den Froschlaich in Teichen am unweit gelegenen Industriegebiet Mercatorstraße neu an. „Für private Zwecke so etwas zu tun, ist natürlich nicht erlaubt. Das dürfen nur Experten“, betont Retter Ringe noch.
In den Napoleonischen Kriegen wurde der Wald auf dem Geesthang von den französischen Truppen gefällt. Die nächsten 150 Jahre dominierte das Heidekraut die Hügel um Geesthacht. Der heutige Stadtwald wurde in den 1950er-Jahren angepflanzt. Nur die Kuhtränke blieb verschont, weil die Bauern aus Geesthacht und Besenhorst ihr Vieh getränkt haben – daher der Name.