Geesthacht. Beim Gewitter am Donnerstag fiel eine Ampel aus – prompt krachte es schon wieder. Jetzt soll eine Kreuzung neu gestaltet werden.

Geesthachts gefährlichste Straße verbucht einen Unfall mehr. Infolge einer Überspannung durch das Gewitter am Donnerstag, 27. Juni, fiel gegen 17 Uhr die Ampelanlage an der Kreuzung Berliner Straße/Norderstraße aus. Ein technisches Bauteil ging kaputt. Die Ampel funktionierte dann im Laufe des Abends zwar wieder, aber bis es soweit war, gab es ungezählte gefährliche Situationen und einen Zusammenstoß auf der Kreuzung. Und der war richtig teuer.

Ein Geesthachter (42) in einem Cupra Formentor  – eine Marke von Seat für Hochleistungsfahrzeuge – fuhr gegen 18.30 Uhr von der Norderstraße aus auf die Kreuzung und übersah wohl eine vorfahrtsberechtigte Geesthachterin (58) im Mitsubishi GAO aus Richtung Lauenburg auf der Hauptstraße. Es kam zum Zusammenstoß. Verletzte gab es nicht, aber die Autos wurden so stark beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit waren. Der Schaden am Mitsubishi wird von der Polizei auf 8000 Euro taxiert, der am Cupra auf 10.000 Euro.

Ampelausfall an Geesthachts gefährlichster Kreuzung - und gleich kracht es wieder

Immer wieder kommt es an der Berliner Straße in Geesthacht zu schweren Unfällen. Neunmal krachte es 2023 allein im Umfeld von Norderstraße und Richtweg, auch im laufenden Jahr gab es Unfälle. Die Kreuzung gilt für die Polizei als Unfallschwerpunkt. Die nächste Problemstelle befindet sich nur wenige Hundert Meter weiter Richtung Lauenburg auf Höhe des Lidl-Marktes und dem Stadion.

Was die Situation für querende Autofahrer generell schwierig macht: Sowohl Richtung Hamburg als auch Richtung Lauenburg stehen jeweils zwei Spuren zur Verfügung. Wer die Hauptstraße überquert, muss also vier Spuren im Blick behalten.

Das verbotene Linksabbiegen kostete eine Rollerfahrerin das Leben

Das ist ohne Ampel durchaus unübersichtlich. Darum ist das Linksabbiegen an der Trift beim Lidl-Markt auch untersagt. Viele Autofahrer halten sich jedoch nicht daran. Im November 2019 hatte es eine Tote gegeben, als ein Opelfahrer beim verbotenen Abbiegen in Richtung Innenstadt die Fahrerin eines Motorrollers erfasste. Beim Prozess vor kurzem vor dem Amtsgericht Schwarzenbek wurde er zu einer neunmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Wegen der unübersichtlichen Verkehrssituation soll dort eine Ampel installiert werden. Stoppschild und Rechtsabbiegepfeil werden zu oft missachtet. Die Planungen zur Umgestaltung durch das beauftragte Ingenieurbüro werden voraussichtlich im Juli beginnen, die Bauausführung ist im zweite Quartal des Jahres 2025 geplant.

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Unfälle auch am Fahrendorfer Weg und in Dassendorf

Bereits um 10.03 Uhr am Donnerstag hatte es in Geesthacht das erste Mal gekracht. Eine Geesthachterin (63) in einer Mercedes-B-Klasse fuhr den Fahrendorfer Weg hoch Richtung Mercatorstaße. Oben angekommen, missachtete sie die Vorfahrt eines querenden Radfahrers (21), der auf dem Radweg in Richtung des Industriegebietes unterwegs war. Der junge Mann verletzte sich leicht, wurde mit dem Rettungswagen ins Johanniter-Krankenhaus transportiert. An seinem nicht mehr fahrbereiten Treckingrad entstand ein Schaden in Höhe von 2500 Euro.

Und auch in Dassendorf touchierten sich zwei Autos. Am Bornweg, eher nicht als Unfallschwerpunkt bekannt, fuhr der Fahrer (63) eines braunen Mercedes ML am Donnerstag um 14.05 Uhr einen parkenden Smart an. Es blieb bei leichteren Lackschäden an den Kotflügeln. Für die Polizei ist der Fall trotzdem noch nicht abgeschlossen. Der 63-Jährige gab an, dass er einem entgegenkommenden Audi ausweichen musste. Weitere Details konnte er nicht mitteilen. Der Audi-Fahrer entfernte sich unerkannt, nach ihm wird nun gesucht.