Schwarzenbek. Drei Monate wurde das Uhrwerk von St. Franziskus Schwarzenbek überholt. Jetzt läuft die Uhr wieder. Das freut nicht nur den Pastor.

Nach drei Monaten Sanierung läuft die Kirchturmuhr der St.-Franziskus-Kirche in Schwarzenbek wieder im Takt. Am 20. Fe­bruar wurde das Uhrwerk, das sich in der Turmspitze befindet – darüber hängen nur noch die Gegengewichte – abgebaut und danach von der Fachfirma Otto Buer aus Ostholstein gewartet und saniert. Jetzt haben die Techniker die Einzelteile wieder zusammengebaut. Zur Einweihung durfte Christoph Haase, Prokurist der Raiffeisenbank Lauenburg, die die 12.000 Euro teure Uhrsanierung mit 6000 Euro unterstützt hat, das Uhrwerk aufziehen: 30 Umdrehungen sind notwendig, dann läuft die Uhr wieder eine Woche.

90 Stufen bis in die Turmspitze der Kirche in Schwarzenbek

90 Stufen sind es über steile, enge Treppen bis in die Turmspitze. „Gestern war ich im Schleswiger Dom, der hat 400 Stufen. Da muss man zwischendurch schon mal Pause machen“, sagt Techniker Jan Ohle, der den Gemeinderat und ehrenamtlichen Uhrenexperten Bernd Münchow einwies. „Wir wissen jetzt, wie empfindlich diese Uhr ist“, sagt Münchow.

Über einen Takt­geber kann der Lauf der Uhr verstellt werden, auf der Rückseite eingebaute Luftbremsen regulieren den Rhythmus des Geläuts der Uhr, die 1895 von der Firma Beyes in Hildesheim gefertigt wurde. „Die haben vor allem nach Süddeutschland geliefert. Wir kennen nur zwei Beyes-Uhren in Norddeutschland“, sagt Ohle

Nachbarn vermissten Geläut und Zeitanzeige

Geläut und Zeitanzeige haben die Nachbarn vermisst, weiß Pastor Andreas Schöer: „Als ich mir gegenüber einen Döner geholt habe, wurde ich gleich darauf hingewiesen, dass die Uhr defekt sei.“ Dass sich auch im Zeitalter von Smartphone und Funkuhren sogar Jugendliche am Geläut der Kirchturmuhr orientieren, ist eine Erfahrung, die auch Ohle gemacht hat.

Vielleicht ein Grund dafür, dass die Sanierung komplett über Spenden realisiert werden konnte: Neben der Raiba gab es weitere 3500 Euro von einem Spender, der nicht genannt werden möchte, sowie kleinere Spenden der Gemeindemitglieder.