Schwarzenbek. Im Südkreis werden Flächen für große Neubaugebiete gesucht. Die sind aber in den Kommunen Mangelware. Doch es gibt eine Lösung.

Immer mehr Menschen wollen im Grünen im schleswig-holsteinischen Umland wohnen, aber in Hamburg arbeiten. Der Siedlungsdruck ist enorm. „Wir rechnen damit, dass wir in den kommenden Jahren 100.000 Wohnungen in Schleswig-Holstein bauen müssen – und das muss mit dem Klimaschutz einhergehen“, betonte Thomas Losse-Müller (SPD).

„Neun von zehn Wohnungen in Schleswig-Holstein sind Einfamilienhäuser. Es muss gelingen, möglichst viele Wohnungen an Wärmenetze anzuschließen, sonst gelingt der Klimawandel nicht“, ergänzte der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl jetzt bei einem Besuch des Generationenparks der Firma Semmelhaack in Schwarzenbek.

Umwelt- und Klimaschutz werden beim Wohnungsbau immer wichtiger

„Umweltschutz wird ein immer wichtigeres Thema beim Wohnungsbau. Wir sparen Ressourcen, indem wir generell die Bäder in den Stockwerken übereinanderlegen und die Versorgungsleitungen insgesamt kurz halten. Das spart auch Kosten. Außerdem heizen wir da, wo es geht, mit Biogas und legen Wert auf gute Wärmedämmung“, so Hartmut Thede, Prokurist des Elmshorner Bauunternehmens Semmelhaack.

Aktuell liegt der Generationenpark mit 260 barrierearmen Wohnungen in den letzten Zügen. „Die Wohnungen sind fertig und praktisch alle vermietet, wir brauchen noch zwei Monate für die Außenarbeiten, dann ist alles fertig“, so Thede.

Generationenpark in Schwarzenbek ist modellhaftes Wohnkonzept

Semmelhaack gehört mit einem Bestand von 25.000 Wohnungen zu den großen Bauunternehmen. Das Baugebiet Dreiangel ist bei Weitem nicht das größte Projekt, aber mit 30 Prozent sozialem Wohnungsbau, Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen, einem generationenübergreifenden Wohnkonzept mit zubuchbarem Pflegedienst eines der modernsten und zukunftsweisendsten. Außerdem gibt es auf dem 40.000 Quadratmeter großen Grundstück auch noch eine Fläche für eine Kita. Es ist allerdings Sache der Stadt, diese Kita zu bauen. Die Entscheidung, inwieweit dafür Bedarf besteht, steht noch aus.

Größere Fläche für Neubaugebiete vielerorts kaum noch vorhanden

Allerdings wird es auch für Semmelhaack immer schwieriger, Flächen für größere Baugebiet zu finden. In Schwarzenbek hat das Unternehmen in den vergangenen drei Jahrzehnten zwei Seniorenwohnan­lagen, die Dreiangel und weite Teile des Baugebiets um den Mühlenbogen errichtet.

In der Europastadt gibt es keine weiteren größeren Flächen. Allerdings gibt es im Zusammenhang mit dem neuen Flächennutzungsplan, der potenzielle Baugebiete ausweist, auch heftige Diskussionen, inwieweit ein weiteres Wachstum der Stadt überhaupt wünschenswert ist.

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Bauen über Gemeindegrenzen hinweg

Besser sieht es mit Bauland in Geesthacht, Büchen, Escheburg und Lauenburg aus, wo derzeit größere Baugebiete entstehen oder bereits bebaut werden. „Das ist die ­Zukunft. Es muss uns gelingen, möglichst große Baugebiete auch über Gemeindegrenzen hinweg zu erschließen, die an eine zentrale Wärmeversorgung angeschlossen werden. So bringen wir Siedlungsdruck und Ökologie zusammen. Das schaffen die Kommunen aber nicht allein, das ist eine Aufgabe der Landesplanung“, betonte Losse-Müller bei seinem Ortstermin.

Dabei müsse bei grenzübergreifenden Planungen allerdings ein Ausgleich zwischen den Kommunen geschaffen werden, damit nicht an einem zentralen Ort die Infrastrukturaufgaben wie beispielsweise Kitas, Schulen, Klärwerk hängen bleiben, und die Steuereinnahmen durch die Neubürger in den angrenzenden Dörfern landen.