Geesthacht/Lauenburg. Ob Eisbrecher oder „Kaiser“, ob Dynamit oder Diesel: Am Wochenende gibt es ein spannendes, pralles Programm zur Industriekultur.
An Bord eines alten Eisbrechers gehen, Relikte der einstigen Sprengstofffabriken entdecken und Spannendes über die Geschichte des Menzer-Werft-Platzes sowie den Rückbau des Kernkraftwerkes Krümmel erfahren oder aber auf dem Gelände der Hitzler-Werft in den Schiffbau reinschnuppern – das alles wird am Wochenende, 25. und 26. September, im Kreis Herzogtum Lauenburg möglich. Technikfans können bei den „Tagen der Industriekultur“ unter anderem in Lauenburg und in Geesthacht hinter manche Tür schauen, die ihnen sonst verschlossen bleibt.
Tage der Industrie im Herzogtum Lauenburg: Programm ist vielfältig
Kleine Kraftprotze mit raffinierter Technik sind die zehn Eisbrecher der Baujahre 1949 bis 2011 an der Wärderstraße in Geesthacht. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lauenburg und der Bauhof Geesthacht laden zur Besichtigung eines älteren Eisbrechers der Eisbrecherflotte am Sonnabend in der Zeit von 10 bis 17 Uhr ein.
Ein historischer Spaziergang „Deutsches Pulver für die Welt“ führt die Besucher am Sonntag von 11 Uhr an auf den Spuren der Pulverfabrik von Alfred Nobel durch Geesthacht. Anmeldung: 04152/ 887 78 40. Zu einer Stadtführung „Spannende Geschichten zur Entstehung des Menzer-Werft-Platzes und der damaligen Nutzung“ laden Bürgermeister Olaf Schulze und Helmut Knust vom Heimatbund und Geschichtsverein für Sonnabend um 14 Uhr ein. Anmeldung unter touristinfo@geesthacht.de oder 04152/83 62 58.
Einen Spaziergang „Auf den Spuren Alfred Nobels“ gibt es am Sonnabend von 11.30 Uhr an. Vom Nobelplatz in Krümmel geht es zur früheren Dynamitfabrik mit Historikerin Ulrike Neidhöfer. Anmeldung unter touristinfo@geesthacht.de.
Fahrten mit der Stadtbarkasse „Piep“ gibt es elbaufwärts Richtung Pumpspeicherwerk und zurück am Sonnabend und Sonntag um 11, 12, 13 und 14 Uhr ab der Fußgängerbrücke im Geesthachter Hafen. Die Fahrten sind kostenlos – Spenden sind willkommen.
Spaziergänge mit Vortrag am Kernkraftwerk Krümmel zum Thema „Stilllegung und Rückbau eines Kernkraftwerkes“ gibt es am Sonnabend um 11, 13, 15 Uhr. Treffpunkt: Schulungs- und Kommunikationszentrum am Modell des Kernkraftwerks (Elbuferstraße 80, 21502 Geesthacht), Eintritt: kostenlos. Um Energie geht es am Sonnabend und Sonntag auch im Geesthacht-Museum, Bergedorfer Straße 28. Dort ist jeweils von 10 bis 16 Uhr eine Ausstellung zur Industriegeschichte zu sehen.
Von den einst vielen Werften an der Oberelbe gibt es nur noch wenige Betriebe. Dazu zählt die Hitzler Werft in Lauenburg, die ihr Geschäft immer wieder mit Innovationen vorantrieb. Sie ist an der Bahnhofstraße 4–12, am Wochenende von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.
An der Lauenburger Palmschleuse gibt es ein Sonderausstellung: Schiffsbau am Sonnabend und Sonntag 10 bis 17 Uhr. Sie liegt am mittelalterlichen Stecknitzkanal und konnte bis zu zwölf Kähne aufnehmen,
Ein inklusive der Technik erhaltenes Wasser- und Dieselmotorenkraftwerk aus den 1920er-Jahren zählt zu den nahezu unbekannten Attraktionen in Lauenburg, Bei der Palmschleuse. Alle vier Motoren können als laufende Funktionsmodelle angeschaut werden. Highlight ist die Startvorführung eines Dieselmotors Deutz VR 345 aus dem Jahre 1936. Die Ausstellung ist Sonnabend und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Im Elbschifffahrtsmuseum, dem ehemaligen Rathaus von Lauenburg, wird die Entwicklung der Elbschifffahrt vom Einbaum bis zum Tankschiff mit originalen Exponaten und Modellen dargestellt. Die Ausstellung an der Elbstraße 59. ist Sonnabend und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt
Auch der historische Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ ist am Wochenende unterwegs. Am Sonnabend gibt es von 11 Uhr an eine Schlemmerfahrt vom Lauenburger Ruferplatz nach Bleckede und zurück (Rückkehr 16.30 Uhr) Die Tickets kosten 39 Euro inklusive Schlemmerbüfett, 14 Euro ohne Essen.
Am Sonntag gibt es zwei jeweils 90-minütige Rundfahrten mit dem „Kaiser“. Los geht es 11 und um 14 Uhr. Die Teilnahme kostet 10 Euro für Erwachsene, Kinder (sechs bis zwölf Jahre) zahlen 5 Euro.