Geesthacht/Lauenburg. Werner Krzenzck kennt in Lauenburg fast jeder. Für „Bühne frei, live dabei!“ singt er Seemannslieder an Bord der Barkasse „Piep“

In der Stadt der Elbschiffer kennt ihn fast jeder und jeder Lauenburger nennt ihn nur „Werner“. „Das ist für mich völlig in Ordnung, weil meinen Nachnamen kaum jemand richtig aussprechen kann“, sagt Werner Krzenzck. Mit seinem Hohner-Akkordeon ist der 73-Jährige längst ein musikalisches Original in der Region. Heute spielt er im Livestream beim Online-Kultur-Festival unserer Zeitung an Bord eines Schiffes.

Mit romantisch-rustikalen Klängen seines „Schifferklaviers“ und starker Stimme präsentiert Werner Krzenzck Seemannslieder, die von Hamburg und der Waterkant erzählen. Er singt bekannte Shantys und Lieder wie den „Hamborger Veermaster“ oder über das „Tüdelband“.

Angesichts des derart maritimen Repertoires freuen wir uns über die Einladung der Crew der historischen Geesthachter Stadtbarkasse „Piep“ – Baujahr 1925. Der Livestream wird diesmal direkt von der Elbe kommen, von Bord der fahrenden Barkasse.

Erstmals Übertragung von Bord eines Schiffes

„Maritime Lieder, ein historisches Schiff und die sensationelle Kulisse der Elbe zwischen Geesthacht und Lauenburg in der untergehenden Abendsonne… das war zu verlockend“, sagt Carsten Neff, der die Kultur-Reihe „Bühne frei – live dabei“ für unsere Zeitung technisch produziert: „Für eine Livesendung ist die Übertragung von Bord durchaus ein Wagnis, weil wir nicht wissen, ob die LTE-Versorgung auf dem Wasser durchgehend für einen störungsfreien Internetstream ausreicht.“ Aber: wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Damit die Zuschauer das Elb-Panorama auch richtig genießen können, startet der Stream diesmal bereits um 18 Uhr -- gut zwei Stunden früher als sonst. „Sollte es Übertragungsprobleme geben“, so Neff, „werden wir die Aufzeichnung zeitversetzt zeigen.“

Werner Krzenzck freut sich, dass er mit dem Online-Auftritt eine weitere Gelegenheit hat, mit seiner Musik den Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Ich habe während des Corona-Lockdowns Pastoren in ihren Gottesdiensten musikalisch begleitet und spiele viel in Altenheimen“, sagt der Musiker, der sich das Akkordeonspielen als Autodidakt selbst beigebracht hat: „Besonders freut mich in den Altenheimen, wenn Menschen mit Demenz plötzlich die Lieder wiedererkennen, mit dem Fuß wippen und für einen Moment ,wacher’ werden.“

Früher mit „Eddis Band“ Lauenburg unsicher gemacht

Musik macht der Rentner schon seit seiner Jugend. Mit 22 hat er dann mit „Eddis Band“ in Lauenburg Tanzmusik gespielt, seine Liebe zu Shantys kam erst später. Im Jahr 2009 schenkte er seiner Heimatstadt eine Lauenburg-Hymne.

Uwe Matthies von der „Piep“-Crew verspricht, schön langsam zu fahren – damit der Motor der alten Barkasse nicht den Musikgenuss stört. Dann lacht er: „Für Schiffsfans ist unser Motor auch Musik in den Ohren!“ Der Livestream startet um 18 Uhr auf www.bergedorfer-zeitung.de.