Büsum. Die Eigentümer erhalten endgültig ihre Immobilien. Welche Voraussetzungen dafür geschaffen sein müssen – und was in Olpenitz passiert.
Für die Inhaber von Immobilien im Nordseeresort Büsum werden derzeit die lang ersehnten Eigentumsumschreibungen vorgenommen. Damit erfolgt nach der Insolvenz des Immobilienunternehmens Helma nun die endgültige Übernahme der einzelnen Einheiten durch die Eigentümer. „Insgesamt müssen bei Helma mehr als 1000 Eigentumsumschreibungen erfolgen“, sagt Insolvenzverwalter Manuel Sack dem Hamburger Abendblatt.
Er erklärt weiter: „Diese Eigentumsumschreibungen nehmen diejenigen Notare vor, die auch die Immobilienkäufe als solche beurkundet haben.“ Als Insolvenzverwalter stimme er einer Eigentumsüberschreibung zu, wenn der Erwerber den Kaufpreis bezahlt hat oder nur noch ein kleiner Restbetrag zu leisten sei.
„Die Eigentumsumschreibungen beim Nordseeresort Büsum sind bereits alle angeschoben und erfolgen kontinuierlich“, sagt Insolvenzverwalter Sack. Viele der Eigentümer im Nordseeresort haben bereits Post vom entsprechenden Amtsgericht Meldorf mit der Nachricht über die Grundbucheintragung bekommen – weitere folgen in den kommenden Wochen.
Helma-Insolvenz: Umschreibungen im Nordseeresort Büsum
Zuvor waren während des Herbstes die letzten Baumaßnahmen am Nordseeresort vorgenommen worden. Bei den Arbeiten handelte es sich um eher kleinere Korrekturen, Mängel oder Schönheitsreparaturen. Den Arbeiten waren Verhandlungen zwischen Insolvenzverwalter und Eigentümern vorangegangen. Sack hatte Treuhandkonten eingerichtet, auf die die Käufer die letzte Rate des Kaufpreises überweisen sollten.
„Restleistungen und Mängelbeseitigungen im Resort wurden von der Insolvenzverwaltung vorgenommen“, sagt er. Wichtig zu wissen sei, dass nur in den Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) und an den Häusern Leistungen erbracht wurden, deren Erwerber Treuhandmittel zur Bezahlung der Bauleistungen zur Verfügung gestellt haben. Das betreffe allerdings die Mehrzahl der WEG.
Im März hatte Mutterkonzern Helma Insolvenz angemeldet
Zum Hintergrund: Im März hatte zuerst der Mutterkonzern der Helma Ferienimmobilien GmbH, die Helma Eigenheimbau AG, Insolvenz angemeldet. Wenige Tage später folgte auch die Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH selbst. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Manuel Sack.
Die Helma Ferienimmobilien GmbH hat eine riesige Ferienanlage auf dem ehemaligen Marinestützpunkt in Olpenitz entwickelt. Rund 450 Millionen Euro sollten investiert werden, etwa 1450 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein.
In Büsum wurden 114 Ferienhäuser und Wohnungen gebaut
In Büsum hat das Unternehmen ebenfalls ein Ferienresort realisiert. Hier sind 114 Ferienhäuser und Wohnungen entstanden. Auch in Tossens und Burhave (beide bei Butjadingen in der Wesermarsch) hat das Unternehmen Immobilien geplant und gebaut.
In Büsum scheint mit den Umschreibungen nun das Projekt endgültig zu einem Abschluss zu kommen. Dort wurden allerdings auch viel weniger Wohnungen gebaut, die meisten waren bei der Insolvenz des Unternehmens fast fertig.
In Olpenitz sind viele Bauabschnitte noch nicht fertig
In Olpenitz wiederum sind einige Bauabschnitte noch nicht fertig, in anderen wurde nicht einmal angefangen zu bauen. Hier wird es noch ein wenig dauern, bis für alle Betroffenen eine Lösung gefunden wurde. Auch die Suche nach einem Investor für die verbleibenden Grundstücke läuft noch.
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„Der Investorenprozess für Helma Ferienimmobilien läuft wie geplant eigenständig weiter“, so Sack gegenüber dem Abendblatt. „Parallel werden die Verhandlungen mit mehreren Interessenten fortgesetzt.“