Hamburg. Starker Wind soll in den kommenden Stunden über Schleswig-Holstein hinwegfegen. Warnapp zeigt „Hochwasser-Sturmflut-Information“ an.

In den kommenden Stunden wird es stürmisch in Norddeutschland. Nutzer der Nina-Warn-App bekamen sogar am Sonntagmorgen eine „Hochwasser-Sturmflut-Information“ angezeigt. Besonders an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein sollten sich die Menschen auf starke Böen einstellen. Sturmfluten seien aber eher unwahrscheinlich, heißt es vonseiten des Bundesamtes für Schifffahrt und Hydrographie (BSH).

Die Warnmeldung in der Nina-App wirkt im ersten Moment recht dramatisch, weil von Hochwasser und Sturmflut die Rede ist. „Achten Sie auf Ihre Sicherheit“, heißt es. Und: „Halten Sie sich von Gewässern fern“. Tatsächlich ist aber nicht damit zu rechnen, dass es an der Küste zu einer Sturmflut kommt, erklärt Karina Stockmann. Sie ist beim BSH Expertin für die Gezeiten der Nordsee.

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Versendet wurde die Warnung vom schleswig-holsteinischen Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Natur. Am Sonntag war dort niemand zu erreichen. Die Hochwasserinformation scheint jedoch eher die Binnengewässer des Nordens zu betreffen. Nach den Regenfällen der vergangenen Stunden scheinen die Pegel einiger Gewässer höher zu sein als sonst. Das geht aus der Übersichtskarte hervor, die auf der Seite „Hochwasser-Sturmflut-Information“ laufend aktualisiert wird.

Nichtsdestotrotz sollten die Menschen in Norddeutschland am Sonntag und zu Wochenbeginn vorsichtig sein. So hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine amtliche Warnung vor Sturmböen herausgegeben, die Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 Kilometern pro Stunde aufnehmen könnten.

Wind soll laut Wetterexperten am Dienstag noch stärker auf Nordsee-Küste drücken

DWD-Meteorologe Finn-Jonas Rolf erklärte dem Abendblatt, dass ein Tiefdruckgebiet bei Schottland dafür verantwortlich sei. Hamburg treffe es vergleichsweise milde, aber dennoch mit Böen von bis zu 55 Kilometern pro Stunde. Doch an der Nordsee könnte es durchaus sehr ungemütlich werden.

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In der Warn-App heißt es dazu: „Gefahr durch einzelne herabstürzende Äste und umherfliegende Gegenstände.“ Der DWD empfiehlt, zum Beispiel Möbel, die im Freien stehen, zu sichern. Zelte und Abdeckungen sollten befestigt werden. Und wenn man draußen unterwegs ist, sollte man auf herabfallende Gegenstände achten.

Stockmann vom BSH erklärt, dass das Tiefdruckgebiet am Dienstag noch weiter auf die Küste drücken könnte. Tendenziell soll es aber selbst dann zu keiner Sturmflut kommen. „Ich kann aber noch keine Entwarnung geben“, sagt sie.

Wetter in Hamburg: Nach erstem Schnee endet diese Woche mit milden Temperaturen

Derweil steigen die Temperaturen wieder. Die Woche, die dem Norden den ersten Schnee der Saison gebracht hat, endet verhältnismäßig mild. Am Sonntag liegen die Temperaturen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zwischen 10 Grad auf Rügen und 15 Grad in Hamburg, wie der DWD mitteilte. Selbst in der Nacht sinken die Temperaturen nicht unter acht Grad.

Bei dem Tauwetter wird es vor allem im Osten Schleswig-Holsteins nass. Der Regen soll im Tagesverlauf etwas weniger werden und der Himmel von Westen her teils auflockern. Überwiegend bleibt es aber bewölkt.