Büsum. Die letzten Arbeiten sollen noch diesen Monat enden. Warum nicht an allen Häusern gearbeitet wird. Und wie es zu dem Kompromiss kam.
Nach der Insolvenz des Ferienhausbauers Helma Ferienimmobilien GmbH stehen die letzten Bauarbeiten am Nordseeresort Büsum kurz vor dem Abschluss. Bereits Ende dieses Monats sollen sie erledigt sein, außer einigen kleinen Restarbeiten im November. „Wir sind im Zeitplan“, sagt Insolvenzverwalter Manuel Sack dem Abendblatt. „Alle erforderlichen Restleistungen und Mängelbeseitigungen werden also wie vorgesehen bis Ende November abgeschlossen sein.“
Bei den Arbeiten handelt es sich um eher kleinere Korrekturen, Mängel oder Schönheitsreparaturen. Unter anderem werden Schornsteine gestrichen, Schornsteinhauben gerichtet, Sockelanstriche nachgearbeitet,
Türfeststeller erneuert und Versiegelungen geprüft. Außerdem werden die Unterschläge gestrichen und die Außenanlagen hergerichtet.
Nordsee: Nach Helma-Insolvenz – Restarbeiten in Büsum vor dem Abschluss
Seit Ende August wird in Büsum wieder gearbeitet. Den Arbeiten waren Verhandlungen zwischen Insolvenzverwalter und Eigentümern vorangegangen. Sack hatte Treuhandkonten eingerichtet, auf die die Käufer die letzte Rate des Kaufpreises überweisen sollten.
Das Geld wird nun für die Bauarbeiten verwendet. „Wichtig zu wissen ist, dass nur in den Wohnungseigentümergemeinschaften und an den Häusern Leistungen erbracht werden, deren Erwerber Treuhandmittel zur Bezahlung der Bauleistungen zur Verfügung gestellt haben“, so Sack weiter. Das betreffe allerdings die Mehrzahl der Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG).
Die Bauarbeiten werden in enger Abstimmung mit den Eigentümern vorgenommen
Auch die Grundbuchumschreibungen für die Käufer können erst vorgenommen werden, wenn die letzte Rate eingegangen ist. Sack berichtet, dass die zeitliche Abfolge der Arbeiten in enger Abstimmung mit der WEG-Verwaltung geschehe „und unter Berücksichtigung der Belegungen mit Feriengästen“. Dadurch werde zwar die Bauzeit etwas länger sein, „aber es folgt dem Ziel, den Vermietungsbetrieb so wenig wie möglich zu beeinflussen“. Sack ist sich sicher: „Das wird nicht in Gänze gelingen können, aber es wird eben bestmöglich umzusetzen versucht.“
Zum Hintergrund: Im März hatte zuerst der Mutterkonzern der Helma Ferienimmobilien GmbH, die Helma Eigenheimbau AG, Insolvenz angemeldet. Wenige Tage später folgte auch die Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH selbst. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Manuel Sack.
Das größte Bauprojekt des Unternehmens ist das Ostseeresort Olpenitz in Kappeln
Die Helma Ferienimmobilien GmbH hat eine riesige Ferienanlage auf dem ehemaligen Marinestützpunkt in Olpenitz entwickelt. Rund 450 Millionen Euro werden investiert, etwa 1450 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein.
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In Büsum hat das Unternehmen ebenfalls ein Ferienresort realisiert. Hier sind 114 Ferienhäuser und Wohnungen entstanden. Auch in Tossens und Burhave (beide bei Butjadingen in der Wesermarsch) hat das Unternehmen Immobilien geplant und gebaut.
In Büsum scheint das Projekt mit den Restarbeiten nun zu einem Abschluss zu kommen
In Büsum scheint sich mit den Restarbeiten eine Lösung für die betroffenen Eigentümer abzuzeichnen. Dort wurden zum einen viel weniger Wohnungen gebaut, die meisten sind fast fertig. In Olpenitz sind einige Bauabschnitte noch nicht fertig, in anderen wurde nicht einmal angefangen zu bauen. Hier wird es noch ein wenig dauern, bis für alle Betroffenen eine Lösung gefunden wurde. Auch die Suche nach einem Investor für die verbleibenden Grundstücke läuft hier noch. Insolvenzverwalter Manuel Sack berichtete erst vor Kurzem, dass derzeit die Verhandlungen mit Interessenten geführt würden.