Glücksburg. Das Gebäudeensemble war einst Ausflugsziel und Veranstaltungslocation. Nach langem Leerstand hat ein Hamburger Ehepaar nun neue Pläne.
- Hamburger Unternehmensberaterin hat das Fährhaus Holnis vor zwei Jahren mit ihrem Mann gekauft
- Nach umfangreichen Planungen beginnen in diesem Winter die Umbaumaßnahmen
- Entstehen sollen 14 bis 16 Ferienwohnungen und ein großes Restaurant
Große Pläne für das Fährhaus Holnis: Nachdem das traditionsreiche Gebäudeensemble auf der Halbinsel in der Nähe von Flensburg jahrelang leer gestanden hat, wird es nun in Kürze komplett entkernt, modernisiert – und als Restaurant und Ferienhof wieder eröffnet.
Verantwortlich für die Rettung des historischen Gebäudes, das weit über die Grenzen Flensburgs hinaus als Veranstaltungsort bekannt war, ist die Hamburgerin Ariana Schrader. Die studierte Psychologin und Unternehmensberaterin kennt das Fährhaus seit Langem. Sie wuchs in Flensburg auf, ihre Eltern wohnen heute in direkter Nachbarschaft zum Fährhaus. Und auch ihre Schwester besitzt ein Ferienhaus auf der Halbinsel. Für Ariane Schrader ist die Gegend also wie ein zweites Zuhause.
Ostsee: Hamburger Unternehmensberaterin kauft das Fährhaus Holnis
„Ich habe mich schon dafür interessiert, als der ursprüngliche Besitzer es vor einigen Jahren verkaufen wollte“, sagt sie. Doch damals habe sie sich gemeinsam mit ihrem Mann dagegen entschieden, das Ensemble zu übernehmen. „Wir haben alles genau angeschaut und durchgerechnet, haben aber wirklich Respekt vor dem Projekt gehabt. Unter anderem, weil wir nicht aus der Hotellerie oder Gastronomie kommen“, so die Hamburgerin.
Also hätten es zwischendurch zwei Brüder aus der Gegend erworben, die das Fährhaus zu einem Gebäudekomplex mit Eigentumswohnungen umgestalten wollten. „Ich habe davon hier vor Ort eher durch einen Zufall erfahren“, sagt die dreifache Mutter.
Zwei Jahre hat Ariane Schrader mit ihrem Mann und einem Architekturbüro alles geplant
Sie habe den Gedanken traurig gefunden, das Ensemble in Eigentumswohnungen aufzuteilen. „Da hätte das Fährhaus seinen besonderen Charakter ja unwiderruflich verloren.“ Deshalb hätten sie und ihr Mann sich dann doch einen Ruck gegeben und Ende 2022 das Fährhaus dem Geschwisterpaar wieder abgekauft, als deren Plan scheiterte.
Jetzt, zwei Jahre nach dem Kauf, kann es endlich mit den Bauarbeiten losgehen. „Es ist kein einfaches Objekt, und wir wollten eine wirklich solide Planung haben, bevor wir loslegen“, sagt Ariane Schrader. Das Problem: Das Objekt ist zum einen denkmalgeschützt, „dadurch ist die Planung unserer Architekten aus Flensburg, dem Büro Gloyer, durchaus anspruchsvoll“. Außerdem sei im Haupthaus Schwamm festgestellt worden. „Was die Bauarbeiten deutlich umfangreicher macht. Nun hoffen wir, dass wir dann nicht mehr so viele Überraschungen erleben.“
Die Kosten für die Sanierung wird das Ehepaar alleine stemmen
Die Sanierung des Fährhauses wird eine hohe einstellige Millionensumme kosten. „Das ist mehr, als wir ursprünglich geplant hatten, aber es ist ein einzigartiger Ort, und wir sind uns sicher, dass die Gäste das am Ende auch zu schätzen wissen“, meint Ariane Schrader, die das Projekt zusammen mit ihrem Mann vorantreibt.
Ziel ist es, zu den Ursprüngen des Fährhauses zurückzukehren. „Hier wird es künftig wieder ein Restaurant mit Kaffeegarten geben“, sagt die Hamburgerin. Im Haupthaus sollen zudem sechs Ferienwohnungen entstehen, in den Nebengebäuden noch einmal zwischen acht und zehn.
Im Fährhaus Holnis soll es auch in Zukunft wieder Veranstaltungen geben
Das Restaurant soll auch künftig für Veranstaltungen gebucht werden können. „Ob wir allerdings wieder so viele Hochzeiten hier machen werden wie früher, das wissen wir noch nicht“, sagt Ariane Schrader. Schließlich gebe es auf diesen Festen meist laute Musik. „Und wir dürfen ja die Feriengäste nicht verschrecken.“ Sie setze eher auf Konfirmationen, Taufen und Geburtstage. Oder auf Hochzeiten, bei denen das ganze Areal gebucht wird.
Selbst betreiben will Ariane Schrader das Haus nicht. Sie und ihr Mann wollen einen Betriebsleiter für das Restaurant und die Ferienwohnungen anstellen. „Wir sind in guten Gesprächen mit einem erfahrenen Betriebsleiter, der bereits viele Hotels und Restaurants geführt hat, aber wir haben uns noch nicht festgelegt“, sagt sie. Sie selbst würden sicher hier und da unterstützend eingreifen, „wir haben ja schon eine gewisse Erfahrung im Management“.
In diesem Winter beginnen die Bauarbeiten, eröffnet werden soll das Fährhaus 2026
Ariane Schrader arbeitet heute als Unternehmensberaterin und Coach und will ihre Arbeit gern künftig auch hin und wieder nach Holnis verlagern. „Ich kann mir gut vorstellen, hier später auch Coachings und Management-Offsites abzuhalten“, sagt sie.
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In Kürze werden nun endlich die richtigen Bauarbeiten beginnen. Ariane Schrader hofft, Anfang 2026 das Ensemble dann endlich eröffnen zu können. „Genau können wir es noch nicht sagen, aber das Ziel ist es, 2026 in die Saison starten zu können.“