Timmendorfer Strand. Pommes, Parken und Co. sind in dem Badeort teuer geworden. Das sorgt für scharfe Kritik – und eine Gegenreaktion eines bekannten Cafés.
Neun Euro für Pommes mit Mayo und Ketchup, 2,30 Euro für die Kugel Eis, knapp 18 Euro für Gyros: Die Preise in Timmendorfer Strand sind zuletzt immer weiter gestiegen und sorgen bei vielen Gästen für Unmut.
Die teure Verpflegung – immerhin macht Schwimmen hungrig – ist dabei nicht alles. Denn auch das Parken geht ganz schön ins Geld. Während die Gäste früher kostenlos auf den Großparkplätzen in dem Badeort an der Ostsee stehen konnten, müssen jetzt pro Tag zwölf Euro bezahlt werden. Die 3,50 Euro für die Kurtaxe liegen gemessen an den sonst üblichen Gebühren in der Lübecker Bucht ebenfalls an der oberen Grenze.
Timmendorfer Strand an der Ostsee: Gäste empört über Preise – „Wucher“
Dazu kommen noch schnell 17 Euro Miete für den Strandkorb, und die Sommerlaune ist für viele Gäste dahin. In den sozialen Medien machen viele Besucher ihrem Ärger über den „Wucher“ in dem bekannten Ostseebad Luft. „Überteuert“, für „Familien und einen schmalen Geldbeutel nicht zu empfehlen“, kritisieren Nutzer im Netz.
Zuletzt stand dabei häufig das Café Fitz am Timmendorfer Platz im Fokus, ein Traditionsbetrieb im Zentrum des Sehens und Gesehenwerdens in dem Badeort. „Jeder muss und soll sein Geld verdienen. Dass die Preise jedoch weit über Hamburger und Münchner Niveau liegen, na ja“, beklagt ein Gast über den dortigen Pommes-Preis von neun Euro.
Doch nun hat der Gastronom darauf reagiert. Für 6,50 Euro ist jetzt die Portion als Kindergericht zu bekommen. „Gibt es denn keine anderen Probleme?“, fragt eine Mitarbeiterin des Cafés, genervt von dem Aufruhr über die Preisgestaltung.
Timmendorfer Strand an der Ostsee: Eis für 2,30 Euro die Kugel
Ein paar Meter weiter stoßen Gäste mit Wunsch nach einer Abkühlung ebenfalls auf alles andere als günstige Angebote: 2,30 Euro kostet eine Kugel Eis bei Tonegutti in der Fußgängerzone. „Das teuerste Eis, welches ich je gegessen habe“, schreibt ein Nutzer auf Google. „Leider haben wir uns im Vorfeld nicht die Preise angesehen“, so ein anderer Besucher. Das Café begründet seine Kalkulation mit „hochwertigsten Bioprodukten“, die man für die Produktion einsetze.
Die Inflation in Timmendorf ist indes kein Einzelfall. Auch in anderen Touristenorten in der Region machen Besucher solche Erfahrungen. Ob Strandkörbe in Travemünde für 20 Euro oder teure Fischbrötchen in Scharbeutz – die Ferien an der Lübecker Bucht sind inzwischen alles andere als ein Schnäppchen.
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Ostsee: Schleswig-Holstein hat gesunkende Übernachtungszahlen
Derweil sieht sich die Region mit zurückgehenden Buchungszahlen konfrontiert. So hat Schleswig-Holstein nach neuesten verfügbaren Zahlen im Juni weniger Übernachtungsgäste angelockt als im Vorjahresmonat.
Bei etwas mehr als einer Million Gästen in den größeren Beherbergungsstätten und auf den Campingplätzen bedeutet dies ein Minus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Juni 2023, teilt das Statistikamt Nord mit. In den Monaten Januar bis Juni war die Zahl der Übernachtungen bereits um 2,3 Prozent gesunken.