Wacken. Auf dem Heavy-Metal-Festival ist es zu einem rechtsextremen Zwischenfall gekommen. Wie die Polizei und Veranstalter reagierten.

Rechtsextremer Zwischenfall beim Wacken Open Air: Zwei Männer sollen am Freitagabend auf dem Campingplatz rechtsradikale und nazistische Parolen gegrölt haben. Dabei soll auch der Ruf „Heil Hitler!“ zu hören gewesen sein, wie ein Sprecher der Polizei Itzehoe dem Abendblatt sagte.

Ein Zeuge meldete den Vorfall, Beamte hätten daraufhin die Männer vernommen, so der Polizeisprecher weiter. In Absprache mit dem Veranstalter wurde ihnen ein Hausverbot erteilt. Die Polizei leitete ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen das Duo wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein. Weitere rechtsradikale Vorfälle gab es nach jetzigem Stand nicht.

Wacken: Viele Metal-Fans nach Ende des Festivals schon in der Nacht abgereist

Die Polizei sprach insgesamt von einem ruhigen Verlauf des Heavy-Metal-Festivals. Noch in der Nacht haben viele Fans nach dem Ende des Heavy-Metal-Festivals die Heimreise angetreten. Bis 6 Uhr sei bereits die Hälfte der Metalfans weg gewesen, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. An Knotenpunkten sorgten Polizeibeamtinnen und -beamte für einen guten Verkehrsfluss. Einige Ampeln wurden bewusst ausgeschaltet, um den Verkehr besser fließen zu lassen. 

Viele Besucher haben nach Ende des Festivals schon in der Nacht die Heimreise angetreten.
Viele Besucher haben nach Ende des Festivals schon in der Nacht die Heimreise angetreten. © dpa | Axel Heimken

Und doch gab es einen kleineren Vorfall bei der Abreise: In der Nacht fuhr ein Unbekannter mit dem Auto einem Verkehrsmitarbeiter über den Fuß. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verkehrsunfallflucht.

Wacken: Knapp 200 Festivalbesucher mussten ins Krankenhaus gebracht werden

Zufrieden zeigte sich die Polizei mit ihrem Camp vor Ort. Die Wache sei von vielen Hilfesuchenden, Geschädigten und weiteren, die Anzeigen erstatten wollten, aufgesucht worden. Die Zahl der Ermittlungsverfahren bewege sich mit knapp 100 laut aktuellem Stand auf dem Niveau der beiden Vorjahre. 

Seit Mittwoch hatten rund 85.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Wacken Open Air (W:O:A) gefeiert. Der Rettungsdienst berichtete am Sonnabend von 3500 Einsätzen, vom Insektenstich bis zum Transport ins Krankenhaus. Knapp 200 Besucherinnen und Besucher seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Veranstalter zogen am Sonnabend ein positives Zwischenfazit: „Das 33. Wacken Open Air läuft ohne große Zwischenfälle oder Pannen, zudem ruhig und außergewöhnlich friedlich“, teilten sie mit.

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