Elmshorn/Wacken. Hospiz und Heavy Metal sind kein Widerspruch: Welche ungewöhnlichen Songs auf der Wacken-Playlist für letzte Musikwünsche auftauchen.
Es ist schon eine bemerkenswerte Allianz, die sich da auf dem legendären Wacken Open Air 2024 gebildet hat: Mitten im Getümmel des Heavy-Metal-Festivals steht der Gemeinschaftsstand der Hospize von Schleswig-Holstein. Und zum zweiten Mal in Folge sind auch die Regio Kliniken Elmshorn mit dabei.
Kerstin Glaubitz, stellvertretende Leiterin des Johannis Hospiz der Regio Kliniken, und Adam Gorski, stellvertretender Pflegedienstleiter, informieren hier über ihre Arbeit und tauschen sich auf ganz besondere Weise mit den Festivalbesuchern aus. Für Kerstin Glaubitz ist es das erste Mal in Wacken, und sie ist jetzt schon begeistert: „Es ist großartig. Was für ein Festival! Wir haben bereits am vergangenen Sonnabend alles aufgebaut und sind seitdem bereit für alle Interessierten.“
Hospiz in Wacken: „Welcher Song spielt auf deiner Beerdigung?“
Ein unübersehbares Highlight am Stand der Hospize ist die Frage, die auf den T-Shirts der Mitarbeiter prangt: „Welcher Song spielt auf deiner Beerdigung?“ Die Festivalbesucher sind eingeladen, ihre Musikwünsche in ein Buch einzutragen. Glaubitz freut sich bereits jetzt über das große Interesse von Seiten der Metal Heads: „Das Feedback ist super!“
Die eingetragenen Songs überraschen zum Teil; sie reichen von Udo Jürgens‘ „Griechischer Wein“ bis hin zum AC/DC-Klassiker „Hells Bells“. Obwohl, wenn man weiß, dass das Festival traditionell durch das Konzert der Freiwilligen Feuerwehr von Wacken eröffnet wird, dann ist die Präsenz von Udo Jürgens unter den Musikwünschen gar nicht mehr so außergewöhnlich. Die vielfältige Playlist wird auf Spotify unter „Wacken Hospize SH 24“ für alle zugänglich gemacht und spiegelt die bunte Mischung der Festivalbesucher wider.
Wacken Open Air 2024: stellvertretende Hospizleiterin gibt Interview fürs Schwarzwald-Radio
Besonders stolz berichtet Kerstin Glaubitz von ihrem Interview für das Schwarzwald-Radio, in dem sie ausgiebig von der einzigartigen Atmosphäre auf dem Festival erzählen durfte. Ein besonderes Highlight für sie: Ihr Sohn ist ebenfalls auf dem Festival – als Fan, mit Karte. „Das war ein ganz besonderes Familientreffen“, berichtet sie lachend.
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Im Interview betont sie, dann wieder ganz Profi mit Herz, worum es in der Hospizarbeit wirklich geht: „Das Leben ist ein Kreis, wir feiern den Anfang, aber dürfen das Ende nicht ignorieren. In unserem Hospiz wollen wir den Gästen in ihrer letzten Lebensphase einfach nur Gutes tun, sie verwöhnen. Es wird natürlich geweint, aber auch gelacht und das Leben gefeiert.“
Hospizarbeit und Heavy Metal: „Das ist kein Widerspruch und ergänzt sich wunderbar.“
Die Präsenz des Hospizes auf dem Wacken-Festival setzt ein starkes Zeichen. „Hospizarbeit und Lebensfreude sind kein Widerspruch, sondern können sich wunderbar ergänzen“, ergänzt Nadine Bielefeldt, Pressesprecherin der Regio Kliniken. Adam Gorski und Kerstin Glaubitz als „Dreamteam“ vom Johannis Hospiz der Regio Kliniken bestätigen diese Aussage durch ihre Arbeit vor Ort: Mit Herz und Hingabe, mitten im Trubel von Wacken.