Kappeln. Das „Bellavita“ wird in Kürze am Wasser eröffnen. Was die Betreiber vorhaben – und wo in der Schleiregion sie noch Gäste bewirten.
Die kleine Stadt Kappeln an der Schlei bekommt erstmals ein klassisches italienisches Restaurant. Das Ehepaar Giada Pilloni und Klodian Coniku wird in wenigen Tagen das „Bellavita“ direkt am Hafen eröffnen. „Wir freuen uns riesig, hier in Kappeln unsere Gäste bekochen zu können“, sagt Giada Pilloni kurz vor dem offiziellen Start.
Hinter der jungen Mutter und ihrem Ehemann liegen arbeitsreiche Wochen. Aufwendig wurden die Räumlichkeiten direkt am Wasser renoviert. Noch immer ist nicht alles fertig. Die letzten Fliesenarbeiten werden gerade erledigt. Der Schriftzug am Gebäude ist noch nicht montiert. Immer wieder mussten sie die Eröffnung verschieben. „Nun haben wir das kommende Wochenende aber fest eingeplant“, sagt Giada Pilloni dem Abendblatt.
Ostsee: Kappeln an der Schlei bekommt erstes italienisches Restaurant
Sie und ihr Mann sind keine Neulinge in der Gastronomie. Das „Bellavita“ wird bereits ihr zweites Restaurant in der Schleiregion. Die beiden betreiben seit dem Frühjahr 2023 auf dem Campingplatz von Gut Oehe in Maasholm das „Sale e Pepe“.
Das Interesse an ihren italienischen Gerichten dort ist groß. Die rund 50 Tische im Inneren sind in der Saison gut gebucht. Viele von ihnen sind mehrfach am Abend besetzt. Das Konzept des Ehepaars: ehrliche italienische Küche zu fairen Preisen. „Bei uns sitzt man an rustikalen Tischen ohne Tischdecken, bekommt eine Pasta oder Pizza – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Geada Pilloni ist gerade erst zum zweiten Mal Mutter geworden
Ähnlich soll es nun auch im „Bellavita“ laufen. Hier werden es gut 40 Plätze sein, draußen noch einmal knapp 50. Auch hier wird Klodian Conikur seinen Gästen klassische Pasta-Gerichte, Pizzen und Antipasti kochen. Dazu soll es eine Tafel geben, auf der saisonale Gerichte angeboten werden. „Allerdings ist die Küche recht klein, deshalb sind unsere Möglichkeiten ein wenig begrenzt.“
Giada Pilloni berichtet, dass sie an das „Bellavita“ eher durch einen Zufall gekommen seien. Ein Stammgast habe ihnen von dem leer stehenden Objekt direkt am Wasser berichtet. „Natürlich hat es uns interessiert, andererseits hatten wir eigentlich gar nicht vor, zwei Läden zu betreiben“, sagt Giada Pilloni, die erst im vergangenen November zum zweiten Mal Mutter einer kleinen Tochter geworden ist.
Das „Sale e Pepe“ in Maasholm ist nur ein halbes Jahr lang geöffnet
Doch Stück für Stück sei bei ihnen der Plan eines weiteren Restaurants gereift. Unter anderem aus einem Grund: „Das „Sale e Pepe“ in Maasholm können wir nur ein halbes Jahr öffnen, genauso lange wie die Campingsaison läuft“, sagt Giada Pilloni. Die andere Hälfte des Jahres sei das Restaurant geschlossen – und sie und ihr Mann ohne Einnahmen. „Aber wir sind mittlerweile eine kleine vierköpfige Familie, auf Dauer würden uns die Einnahmen aus den sechs Monaten nicht reichen.“ Also hätten sie entschieden, es in Kappeln zu versuchen.
Giada Pilloni will sich mit ihrem Mann künftig die Arbeit aufteilen. Er wird in der Küche im „Bellavita“ stehen. Sie wird sich schwerpunktmäßig um das „Sale e Pepe“ kümmern. Auf diese Weise will das Ehepaar sicherstellen, dass sich die Gäste in beiden Restaurants wohlfühlen.
Ostsee: Die Mitarbeiter für das neue Restaurant kommen direkt aus Italien
Die Mitarbeiter für das „Bellavita“ kommen aus Italien. Fünf Männer und Frauen werden in den kommenden Tagen ihre Unterkünfte in Kappeln beziehen, alles organisiert von Giada Pilloni. „Es ist heute so schwer, Mitarbeiter zu finden“, sagt die junge Mutter. Sie habe mit den Mitarbeitern aus ihrer Heimat schon viele gute Erfahrungen gemacht. „Ich hoffe, dass sich auch diese fünf Kollegen schnell hier einleben werden.“
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So wie sie und ihr Mann, die die Schleiregion mittlerweile ihr Zuhause nennen. „Hier haben wir unsere Familie gegründet. Hier gehören wir jetzt hin“, sagt Giada Pilloni. Viele Verwandte würden mittlerweile ebenfalls hier leben, wie ihre Mutter oder ihre Schwester. „Ohne deren Hilfe wären wir ganz schön aufgeschmissen“, sagt die Gastronomin. Italien vermisse sie dennoch jeden Tag. Ganz egal, wie gut oder schlecht das Wetter sei. „Es ist einfach anders hier, anders schön.“ Aber schlicht nicht die Heimat. Nur die zweite Heimat, zumindest für den Moment.